Schönstes Wetter und gute Stimmung in Hoppegarten und auch bei uns sorgte das erste Rennen gleich für gute Stimmung. Von Hope and Believe hatte man ziemlich früh Meinung und nachdem sie Zuhause schon alles so professionell machte, war man entsprechend gespannt, ob sie das auch beim Debüt umsetzt. Die Arbeit daheim und ein Rennen sind immer zwei verschiedene Paar Stiefel und nachdem es dem Trainer einfach widerstrebt, Pferde schon vor dem ersten Start zu puschen, braucht es halt in manchen Fällen entsprechend Geduld. Hopie hat ihre Lektionen aber scheinbar schon gelernt und auch wenn sich Eddie Pedroza sein Reitgeld redlich verdienen musste, kam die Stute zum Schluss noch so gut auf Touren, dass der Richterspruch „sicher“ lautete. Ein hoffnungsvoller Anfang für die Besitzergemeinschaft Stall Route 66/Partner 3.0 rund um Sepp Hellmich.
Gleich darauf nahm Duras den Namen „Fang mich“ sehr ernst und ließ nichts unversucht, ihre Kollegin mit viel Kampfgeist doch noch zu stellen. Es wurde zwar richtig spannend als auch noch die Zielfotovergrößerung herangezogen werden musste aber eigentlich gingen wir davon aus, dass sich Duras mit dem zweiten Platz zufrieden geben muss. Umso größer die Freude, dass es dann doch noch mit einer „Nase“ gereicht hatte, wie Hope and Believe beim ersten Lebensstart die Maidenschaft abzulegen.
Für Wacadia, die zweite Protagonistin in dieser Prüfung, wurde es leider schon im Vorfeld unnötig aufregend. In ihrer ersten Führringrunde ging der Lautsprecher genau da los als sie ihn passierte, was sie schon sichtlich irritierte und dann erschrak sie sich ganz fürchterlich vor dem Kameraturm am Ende des Führrings, der sehr nah an den Rails steht und bereits öfters für Ärger bei den Pferden gesorgt hatte. Wacadia, sonst ein mehr als entspanntes Wesen, wollte sich gar nicht mehr einkriegen, brachte ihre Betreuerin Anett Keller zu Fall und riss sich los. Die Stute konnte zwar schnell wieder eingefangen werden aber sie hatte sich ein Eisen abgerissen und musste erstmal wieder neu beschlagen werden. Auswirkungen hatte dieser Vorfall Gott sei Dank keine und die Fährhoferin lief eigentlich genau so, wie im Vorfeld gedacht und das geht für uns vollkommen in Ordnung.
Kurz war sie in Front und man hatte schon die Hoffnung, mit der Titelverteidigung von Team Valor könnte es im Altano-Rennen klappen aber dann musste Crystal Estrella doch noch abreissen lassen. Mit dem dritten Platz als Vorbereitung für das Oleander-Rennen sind wir aber sehr zufrieden.
Für Quebueno haben wir leider kein Patentrezept, wie man ihn als viel zu schlauen Hengst dazu bringen könnte, sein Potential im Rennen auszuspielen.
...“ in dieser Prüfung ist viel Meinung und wird erfahrungsgemäß von guten Pferden gewonnen“ - nach dem Sieg von Any Moon, der fast schon wie ein Außerirdischer durchs Feld rauschte, kann man das nur unterstreichen. Umso mehr kann man mit dem dritten Platz von Laxxio, der im Kopf immer noch sehr verspielt ist, zufrieden sein.
Alle Gegner waren schon am Start gewesen und hatten entsprechend Kondition, was die Sache für einen Jahresdebütanten natürlich nicht ganz einfach macht. Aber Ghorgan schlug sich in dieser klassischen Prüfung unter diesen Umständen als Dritter mehr als wacker. Sein nächstes Ziel ist das Mehl-Mülhens-Rennen in Köln.
Die Veranstaltung in Hannover – ein guter Tag, wäre der Trainer auf Diät. Das Letzte, was ihm am Mittwoch in den Sinn kommen wird, ist Essen denn es geht fast Schlag auf Schlag hintereinander weg und der Weg von der Waage in den Gastboxenbereich ist weit.
Der für uns größte Aufreger kommt, Gott sei Dank, gleich am Anfang. Keiner am Stall zweifelt am Können von Wonderful Art und da sich auch im Nachhinein kein Anhaltspunkt ergeben hat, ist ihr schlechtes Laufen von Köln immer noch ein großes Rätsel. In der SPORTFIVE-Trophy gilt es nun, diese seltsame Vorstellung zu korrigieren.
Stall Chronos' Savoya hat über Winter aushäusig Urlaub gemacht und die Zeit wirklich toll genutzt. Wir hoffen, sie kann den guten Eindruck auch beim Jahresdebüt in der Kristina Winter und Ernst Härtl "Just Married"-Trophy bestätigen.
Für UNIA Racings Lamington gab es nach seinem Sieg nicht viel Auswahl und hat man sich für den Cup der Saubermänner entschieden. Unkompliziert wie der Wallach ist, hat er den Start gut weggesteckt und geht seine nächste Aufgabe hoffentlich mit dem gleichen Elan an wie in Mannheim.
Dem immer so fleißigen und ehrgeizigen Flashy Arrow wurde es zuletzt ein Tick zu weit und so gehen wir im Preis von ÜSTRA Reisen - Das Hannover 96 Reisebüro mit der Distanz etwas zurück.
Wenn der Vater mit dem Sohne ... In diesem Fall sind es allerdings gleich zwei Söhne und so heißt die familieneigene Besitzergemeinschaft auch „Dres. J.J.J. Kleeberg“. Vater Kleeberg wollte eigentlich lieber ein Pferd mit Steherqualitäten, wurde aber von seinen Jungs überstimmt und haben mit Wave Machine jetzt es eine Sprinterin. Bevor der Kauf in Newmarket getätigt wurde, erkundigte sich der Trainer beim bisherigen Coach Johnny Murtagh und der meinte, es wäre eine tolle Stute aber nach einem straffen Programm ziemlich müde. Und so hatte sie in den ersten Wochen in ihrer neuen Heimat auch erstmal Urlaub, den dann der große Regen leider leider viel zu früh beendete da alle Koppeln unter Wasser standen. Die Shalaa-Tochter ist ein attraktives Modell, nimmt einen mit ihrem netten Wesen ein und macht in der Arbeit stets gut mit. Ihre Chancen im Großer Preis von Hannover 96 einzuschätzen, ist allerdings schwer und so warten wir einfach mal ab.
Im Großer Preis von Rossmann gehen mit Understated in den Farben von Australian Bloodstock und Taiora für die holländischen Interessen der Familie De Zwart ,gleich zwei Stuten an den Start.
Understated, schon ein etwas seltsamer Name für ein Pferd und noch dazu ist die sehr feminine Nathaniel-Tochter gar nicht so unauffällig. Nach zwei zweiten Plätzen und einem Sieg in England wurde die Stute von Australian Boodstock erworben. Danach lief es nicht mehr ganz so prickelnd bis sie Ende Oktober in Saint Cloud ein Listenrennen für Toto 320:10 für sich entscheiden konnte. Danach schlug sie ihre Zelte in Ravensberg auf, wirkte in der ersten Zeit nicht ganz so happy und brauchte etwas, bis sie sich wieder gefunden hatte. Für sie gilt eigentlich das Gleiche wie für Wave Machine.
Taiora lief beim Jahresdebüt gar nicht verkehrt und der Start hat ihr auch getan. In dieser Prüfung versuchen wir es mit ihr auf weiterer Distanz. Ein Muss bei der immer etwas exaltierten Stute ist gute Bahn aber laut Wetterbericht sollte sie den auch vorfinden.
Stall Chevalex' Scipio ist nicht unbedingt ein Pferd für die Meile aber die Leipziger Meile - präsentiert von Dr. Horse wird - wo auch sonst - in Leipzig ausgetragen und auf dieser kleinen wendigen Bahn merkt Scipio vielleicht gar nicht, dass es ihm eigentlich zu weit ist. Was ihm aber auf jeden Fall entgegen kommen wird, ist die zu erwartende gute Bahn. Wenn sich Jozeffa dann auch noch richtig reinhängt, sollte der Wallach eine gute Vorstellung liefern.
Und täglich grüßt das Murmeltier. Was die Ausschreibungen betrifft, ist es allerdings der Osterhase, der täglich grüßt. Er sucht und sucht und kurz bevor er ein Ei gefunden hat, wacht er auf und hat doch wieder kein Ei. Passende Rennen für Pferde zu finden, wird mit jedem Jahr schwieriger und noch schwieriger wird es, sie danach kontinuierlich an den Start zu bringen da manche Distanzen regelrecht in schwarzen Löchern verschwinden. Und so muss Spanish Sea für sein Debüt bis nach München fahren, wo er im Preis der Pferd International - Wettstar Social Media Cup an den Ablauf kommt. Der Lope de Vega-Sohn ist wirklich ein netter Charakter aber Manieren hat er leider keine. Er sabbert einen gerne an, steigt auf Füße, rennt einen über den Haufen und kann so richtig stoffelig sein. Wie er sich bei seinem ersten Lebensstart präsentiert, wissen wir nicht aber er könnte ein Überraschungsei sein. Was ja auch wieder zum Thema passen würde.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – Hermann Hesse hatte beim Verfassen seines Gedichtes bestimmt etwas anderes im Sinn aber der Satz klingt einfach so schön und passt so gut. Vor genau zwei Jahren hat es sich ergeben, dass Monika Müller Silent Punch und Wiesentau zu den Rennen nach Leipzig begleitete. Silent Punch kannte sie schon ganz gut, mit Wiesentau hatte sie bis dahin allerdings so gut wie keine Berührungspunkte aber genau auf dieser Reise flog irgendwie ein Funke über und die Beiden wurden danach richtig gute Freunde. Spätestens als Frau Müller ihren Dienstplan nach Wiesenschlau's Einsätzen organisierte, der Trainer Ärger bekam wenn sie den Wallach mal nicht an der Lottafel hatte und eines Tages meinte, wäre Wiesenschlau ein Kerl, wäre sie schon verheiratet, wusste man, Moni ist total verknallt in dieses Pferd. Dass Henner Delius den Mukhadram-Sohn nicht bis zum Rentenalter behalten würde, war irgendwie klar aber es war auch klar, dass Moni Wiesenschlau nicht mehr gehen lassen würde und so reifte der Plan, ihn zu erwerben um mit ihm eine schöne Zeit als Renn- und später als Freizeitpferd zu verbringen. Nach vielen Überlegungen, einigen Zweifeln und schlaflosen Nächten wurde der Plan dann in die Tat umgesetzt und nun wird Wiesenschlau im Prix Paul-Noël Delahoutre - Trophée Studio Harcourt seinen ersten Start in den Farben von Monika Müller and Friends absolvieren. „and Friends“ ist ein bunter Haufen aus Tierärzten, Schweizer Weggefährten, erfahrenen Rennsport-Veteranen und Soul-Schwöstern, die kein Problem mit Moni's Rosa-Tick haben, damit, dass das Pferd in einer rosa gestrichenen Box steht, rosa Decken und Bandagen trägt und die Überlegung besteht, dem Schweif am Mittwoch ein paar rosa Strähnen zu verpassen. Da Frau Müller zwischendurch natürlich auch arbeiten muss um ihr Pferd ernähren zu können, hat sie Rastislav Juracek zu ihrem Ersatzreiter auserkoren und der muss dann immer genau Bericht erstatten, wie getrabt, wie galoppiert, wie gefressen, gut drauf usw. Wiesenschlau, den Namen hat er von unserem Namensverdreher Jozef Bojko, wuchs in Ravensberg auf und war nicht nur sehr groß sondern auch ein richtiger Büffel, der gar nicht wusste, wohin mit seiner Kraft. Bekam man auf der Koppel von einem seiner Kollegen einen Buff, wackelte man vielleicht gerade kurz mal. Bekam man von ihm einen mit, flog man gleich drei Meter weit. Heute ist er so ein richtiger Frauenversteher, immer freundlich, immer aufmerksam, hört einem meistens zu und bereitet allen Beteiligten viel Freude. Natürlich wäre es schön, würde er auch gut laufen aber im Moment finden wir es einfach nur toll, dass die ganze Vorbereitung so harmonisch ablief und das jetzt alles wirklich passiert. Vor Kurzem meinte Monika, für sie würde mit diesem Start von Wiesentau ein Traum in Erfüllung gehen. Was will man mehr?
Was Abläufe und Organisation betrifft, werden die nächsten Tage eine echte Herausforderung aber wie immer in solchen Situationen werden die Leute daheim zu Popeyes und auf unsere externen Helfer ist auch stets Verlass. Jetzt schon mal Dank an alle, die dabei sind!
Hope and Believe – auch wenn es ein sehr schöner Name ist, am Stall ruft die Stute so natürlich keiner. Hopie wird sie, auch von ihrer Besitzergemeinschaft Stall Route 66/Partner 3.0, liebevoll genannt. Liebe ist auch das Stichwort. Die Make Believe-Tochter ist ein ausgesprochen liebenswürdiges und sanftmütiges Geschöpf, den Menschen sehr zugetan und immer guter Dinge. Ihre tägliche Arbeit absolviert sie schon sehr professionell und auch wenn sie im Preis von Münchehofe auf ein paar gute Pferde trifft, erhoffen wir uns ein ordentliches Laufen.
Im Preis von Bollensdorf gibt es mit Stall Mandarins Duras und der Fährhoferin Wacadia gleich zwei Debütantinnen. Duras, das Pferd ohne Namensschild. Egal, wie oft man es befestigt oder wie man es befestigt, spätestens am nächsten Tag liegt es wieder auf dem Boden. Ob sie uns damit sagen will, dass sie wieder so heißen möchte wie vor ihren Verkauf an Hans Bierkämper – Dagmar? Oder ihr ist nächtens einfach nur langweilig. Ihr Reiter Miladin Stanarevic ist jedenfalls total begeistert von dieser Sea The Moon-Tochter und meint, Grasbahn, Sandbahn, Boden weich, Boden fest, Duras ist das egal, sie könne alles. Sein Wort in Gottes Ohr.
„Ich könnte sie den ganzen Tag knutschen“ - das kommt spontan, fragt man Betreuerin Anett Keller, was ihr auf Anhieb zu Wacadia einfällt. Die Fährhoferin würde sich mit ihrer liebevollen Art als Kinderspielzeug eignen und abgesehen davon, dass sie auch noch sehr hübsch ist, zeigt sie sich zudem im täglichen Training als Musterschülerin. Richtig gepuscht wurde sie in der Arbeit nicht und dürfte so den Start noch zur Orientierung brauchen.
Nach Lajoscha's Sieg in 2023 tritt Crystal Estrella für Team Valor im Altano-Rennen zur Titelverteidigung an. Ihre letzte Form in Mailand kann man streichen, da war einfach die Startfolge zu kurzfristig. Die immer etwas skeptische Stute, die man beim Putzen mitunter ziemlich grantig machen kann, hat gut überwintert und macht einen frischen Eindruck. Eines ihrer Ziele ist das Oleander-Rennen und dafür soll sie sich am Sonntag den richtigen Schliff holen.
Das Schlitzohr Quebueno sehen wir im Logierhaus-Ausgleich wieder. Können würde er so etwas allemal aber bei ihm ist gutes Laufen Tagesform und somit eigentlich nicht kalkulierbar. Um es ihm im wahrsten Sinne des Wortes etwas leichter zu machen, haben wir für diesen Ritt den Auszubildenden Konstantin Phillip mit 5kg Erlaubnis verpflichtet.
Gerade wenn Hoppegarten durch ist, fängt Krefeld an und Laxxio wird im im PS-Los-Rennen seine Box beziehen. Der Ittlinger hat seit seinem Debüt schöne Fortschritte gemacht aber in dieser Prüfung ist viel Meinung und wird erfahrungsgemäß von guten Pferden gewonnen. Mal sehen, wie sich der hübsche Fuchs schlägt.
Seit heute Morgen um 4.00Uhr ist Ghorgan Richtung Rom unterwegs, wo er in den Farben von Darius Racing im Premio Parioli - Italian 2000 Guineas an den Ablauf kommt. Damit es die Protagonisten auf langen Reisen möglichst bequem haben, geht so ein Trip nach Rom über 5 Tage und die können sich schon ziemlich hinziehen. Abgesehen davon, dass die Kollegen seine Arbeit daheim auffangen müssen, sollte der mitreisende Betreuer auch keinen Hund, Hamster oder eifersüchtigen Partner haben, der ihn in dieser Zeit vermisst. Die Wahl fiel auf Pavel Kaluza und er wird Ghorgan, der durchaus recht munter werden kann, auch fest am Zügel haben. Der Study of Man-Sohn zeigte letztes Jahr eine schöne Steigerung und hat nichts verkehrt gemacht aber jetzt muss er sich als Jahresdebütant mit Italienern duellieren, die schon Kondition haben. Keine leichte Aufgabe.