Mächtiger Koloss, Trainer-Assistent, Papamobil-Beifahrer, Vielfraß, Katzen-Erschrecker und Katzenfutter-Abgreifer, immer etwas ignorant, was seine Koexistenz mit Pferden, Treckern und Autos betrifft, schwerhörig wenn er folgen sollte, das absolute Gehör wenn irgendwo Alufolie raschelte, manchmal etwas verpeilt, manchmal ein Genie und immer liebenswürdig, liebebedürftig, den Menschen stets zugetan und ein toller Gefährte in allen Lebenslagen – heute mussten wir uns leider von ihm verabschieden und vermissen ihn schon jetzt.
Eigentlich war Jordan der Hund von Rastislav Juracek - von hinten kaum zu unterscheiden - aber seit dem Tag, als er ihn das erste Mal vor 10 Jahren auf den Hof mitbrachte, war er der Hund von allen. Als er noch richtig fit war, begleitete er den Trainer jedes Lot erst in die Halle und dann auf die Bahn. Dazwischen ging er mit jedem mit, von dem er wusste, der gibt auch gern mal was von seinem belegten Brötchen ab. Wenn er nicht gerade das Gefühl hatte, er müsste eine der Katzen in die Schranken weisen, war sein Gang stets sehr gemächlich und am liebsten war ihm sowieso wenn er die Strecke zwischen Bahn und Stall mit dem Papamobil zurücklegen konnte. Da wartete er dann auch schon mal eine halbe Stunde bis sich eine Rückfahrgelegenheit ergab.
Keiner konnte so herzerweichend schauen wie Jordi und man konnte nie an ihm vorbei gehen, ohne ihn zumindest einmal kurz zu streicheln und anzusprechen. Er war in seiner ganzen Art einfach unnachahmlich und seit seiner Ankunft ein sehr persönlicher und liebenswerter Teil von Ravensberg. Mit Eros hatten wir schon mal einen tollen Hund am Hof – die Beiden kannten sich auch gut - und es ist dafür gesorgt, dass sie uns nun zu zweit immer im Blick haben.
Jordi, Du hast uns sehr viel Freude gemacht – gute Reise!
Klatscht fies kalter Regen vom Himmel und peitscht eisiger Wind genau dann auf wenn ein Lot auf die Bahn geht, sehen die Gesichter beim Anhalten in der Regel eher etwas unglücklich aus. Nicht so am Samstagvormittag – da wurde gelacht und gestrahlt als hätten gerade 16 Reiter gleichzeitig ein Grupperennen gewonnen. Organisiert von Ferdinand Leve hatten wir mit den „Buschreitern“ Calvin Böckmann, Felix Etzel, Libussa Lübbecke, Jerome Robiné Anna Lena Schaaf, Brandon Schäfer-Gehrau, Anna Zepke und Linn Zepke mal ganz andere Gäste als sonst auf Ravensberg. Begleitet wurde die Truppe vom ehemaligen Bundestrainer Martin Plewa, sowie Abgesandten von St. Georg, der Sportwelt, des Buschreiter-Magazins und und Gästen der Initiative „Mit Vollblut in die Zukunft“.
Nach ihrer Ankunft gab es erstmal die Möglichkeit, ein Lot vom sicheren Boden aus zu beobachten, bevor es dann daran ging, das zugeteilte Pferd aufzusatteln. Jeder Reiter wurde von einem unserer Mitarbeiter begleitet und pärchenweise sollte es um die Bahn gehen. Das klappte nicht bei jedem Team perfekt aber kein Pferd verlor seinen Reiter, das Tempo blieb moderat und beim Anhalten waren zwar alle klitschnass aber happy. Anschließend wurde noch gegrillt, die Unterhaltungen waren lebhaft und die Stimmung sehr ausgelassen.
Als die Anfrage kam, ob man den Sportlern aus Warendorf – allesamt sehr talentiert und erfolgreich in ihrem Metier – ermöglichen könnte, mal ein Lot bei uns mitzureiten, waren wir von diesem Anliegen etwas überrascht da die Berührungspunkte der beiden Sportarten bis jetzt lediglich darin bestand, dass ein ehemaliges Rennpferd vielleicht mal für die Vielseitigkeit weitervermittelt wurde. In seiner Zeit als Soldat der Bundeswehrsportschule in Warendorf lernte der Trainer natürlich viele Leute aus anderen Reitsportarten kennen, interessiert sich seither dafür und so waren ihm auch die meisten Namen der Reiter ein Begriff. Diese dann aber für ein Lot einzuteilen, war natürlich schon ziemlich ungewöhnlich.
Uns hat der Vormittag auf jeden Fall viel Spaß gemacht und dass irgendwann mal wieder einer der Buschreiter an der Lottafel steht, ist nicht ausgeschlossen. Schön, dass ihr alle da wart!