Nachschau 28. April bis 01. Mai 2023
Dieses lange Wochenende, dessen Planung, wer mit wem und was wohin fährt, hat endlos Zeit in Anspruch genommen, den Leuten einiges an Flexibilität abverlangt aber wieder mal gezeigt, dass man in diesem Sport gute Nerven braucht.
Das ging bereits am Freitag in Krefeld los als der hoffnungsvolle Debütant Silk Road gleich nach dem Öffnen der Maschine so die Beine verliert, dass er schon mit der Nase den Boden berührt. Eddie Pedroza zeigte dabei, dass er auch heute noch das Zeug für eine artistische Einlage hat, rappelte sich zusammen mit Silk Road wieder hoch und nahm behutsam die Verfolgung der Kollegen auf. Die beiden konnten aufschließen und kamen dann letztendlich als Fünfte über die Linie. Auf den ersten Blick war nur ein Ballentritt zu sehen aber am nächsten Tag wurde leider auch noch eine Zerrung diagnostiziert.
Am Samstag lag der Fokus auf Mailand aber das war dann auch nicht das Gelbe vom Ei, obwohl Bukhara als Siebter besser lief als die Platzierung aussagt. Für Panjari war es einfach zu kurz.
Das Rennen in Mailand ging recht spät über die Bühne und es existierte schon ein Plan B um am nächsten Tag pünktlich zum frühen Beginn in Hoppegarten vor Ort zu sein falls man den Flieger verpasst aber alles ging glatt und man wertete das als ein gutes Omen. Allerdings nur bis Sommersby in äußerst gemütlicher Haltung um die Bahn galoppierte als hätte er mit all dem um ihn rum gar nichts zu tun. Dass sich er nicht die Augen gerieben hat, war alles. Nicht nur für seine Besitzer, die extra aus der Schweiz angereist waren, eine enttäuschende Vorstellung.
Was Sommersby noch fehlt, hat View Zabeel im Übermaß – diesen unbändigen Willen, diesen bissigen Ehrgeiz schneller und besser zu sein als ihre Konkurrenz. Man muss diesen kleinen Terrier einfach gern haben und wir sind sehr gespannt, wohin ihr Weg führt.
Wir hatten die Befürchtung, dass beim ersten Jahresstart vielleicht noch etwas Luft fehlt aber davon wollte Lajoscha nichts wissen und einmal in Führung, gab er sie bis zur Linie auch nicht mehr her. Dabei wirkte er genauso entspannt und gut aufgelegt wie zu Hause. Das Oleander-Rennen kann kommen.
Mit Sirjan in Longchamp kam noch ein Jahresdebütant an den Start und der hielt sich in einer gut besetzten Prüfung, in der alle Protagonisten schon am Start gewesen waren, wirklich beachtlich. Gerade mal eine Nase trennte ihn vom Ehrenplatz und mit dieser Vorstellung sind wir mehr als zufrieden.
Nachdem der Sonntag noch eine so schöne Wendung genommen hatte, freute man sich auf den Montag aber als frühmorgens das Telefon klingelte, ahnte man irgendwie schon, das könnte jetzt blöd werden. Was es dann auch wurde. Straight hatte sich nachts ganz offensichtlich in seiner Box festgelegt und beim Versuch sich zu befreien, am Bein verletzt. An einen Start war natürlich nicht mehr zu denken.
In Hannover wurde es nicht besser und ist schnell erzählt. So diffizil Taiora in ihrer Art ist, so ausgeklügelt muss der Rennverlauf für sie sein und der Gestrige war es definitiv nicht. Nina's Lob sollte eigentlich hinter der Pace gehen aber Pace gab es keine und vorne lief sie ab wie eine Uhr. Zu Yummylicious' Laufen meinte Gary Coffey, Vertreter von Newsells Park Stud:“That's too bad to be true.“ Dem schließen wir uns an und werden dem Ganzen auf den Grund gehen.