Nachschau Baden-Baden und Mailand 18. Oktober 2015
In der Vorschau schrieben wir, dass Brotherly Company schwer einzuschätzen ist und auch wenn er als 17:10-Favorit ins Rennen ging, sahen wir ihn noch lange nicht einfach so durch's Feld rauschen. So sollte es dann auch sein und wir denken, dass es dem sympathischen Hengst einfach zu weit wurde. Er hat zwar Anfang dreijährig schon mal über 2000m gewonnen aber Trainer, wie Jockey sehen ihn auf kürzerer Distanz wesentlich besser aufgehoben.
In der Winterkönigin war für jede Stimmungslage was dabei. Die größte Enttäuschung hatte Gestüt Ebbesloh zu verkraften. So wie sich Dalmatian Sea zuvor daheim verkauft hatte, war sie schon mit sehr guten Chancen angetreten aber die Stute, die schon im Führring sehr auffällig mit ihrem Gebiß spielte, schob im Rennen die Zunge über jenes und hielt mehrmals regelrecht die Luft an. So saß Jozef Bojko natürlich auf verlorenem Posten und konnte nicht viel ausrichten. Kosmische hatte zwar gute Momente, kam aber in der entscheidenden Phase nicht weiter. Die dritte Waffe in dieser Prüfung sorgte dann allerdings doch noch für Freude. Nicht nur Jozef Bojko bezeichnete Serienholde als das Mumm-Pferd für dieses Rennen, auch viele Mitarbeiter am Stall sahen das so und der zweite Platz gab ihnen Recht. Im Absattelring war die Freude allerdings erstmal kurzzeitig getrübt, da in einem der Nasenlöcher Blut zu sehen war aber wie eine gleich anschließende Spiegelung zeigte, kam die Blutung nur aus den oberen Atemwegen. Dass sie trotz dieser Beeinträchtigung dann doch noch so gut gelaufen ist, spricht nur für die Soldier Hollow-Tochter.
Der Erfolg hat viele Väter und manchmal fallen einem im ersten Moment nicht gleich alle ein aber an dieser Stelle bedanken wir uns jetzt auch mal bei zwei "Manfreds" - Manfred Hofer, über den wir zu unserer Emma gekommen sind und die nicht nur einen tollen Charakter hat sondern eben auch schöne und schnelle Pferde zur Welt bringt. Und Manfred Ostermann, der die Vorstellung hatte, dass eine Polar Falcon-Stute wunderbar zu Areion passt und uns so Incantator bescherte. Jener welcher, der es gestern seinem kleinen Bruder nachmachte und ebenfalls auf Gruppe III-Ebene erfolgreich war. Nachdem Incantator so sensationell gearbeitet hatte, dachten wir an eine schöne Platzierung aber bestimmt nicht, dass er gleich gewinnen könnte. Jozef Bojko meinte anschließend, dass er Mitte der Geraden das Gefühl hatte, das klappt aber als Incantator dann freie Sicht hatte, war seine größte Angst, der Hengst würde eventuell stehen bleiben um sich Videoleinwand und Zuschauer genauer anzuschauen - Augen und Ohren gingen aufmerksam hin und her und es schien als wäre er noch nie vorher auf einer Rennbahn gewesen. Er geht jetzt in die verdiente Winterpause und mal sehen, was er nächstes Jahr noch alles auf die Beine stellt. Innerhalb einer Woche zwei Siege in dieser Kategorie ist für uns als Züchter mit nur zwei Mutterstuten natürlich schon der Hit und mit der Soldier Hollow-Tochter Izzy, Emma's erstem Mädchen, steht nächstes Jahr vielleicht schon das nächste Talent in den Startlöchern.
Über Nacht gab es heftige Regenfälle und ließ die Bahn in Mailand schwer werden. Für Royal Shaheen zu schwer und auch wenn sich der Hengst redlich mühte, war für ihn auf diesem Untergrund nicht mehr als ein vierter Platz drin.