Nachschau Bremen, Deauville und Düsseldorf 04. August 2013
Schwarz oder weiß - recht viel mehr dazwischen, bis auf eine Ausnahme, gab es nicht an diesem Wochenende. Sprich, die Pferde liefen entweder sehr gut oder eben auch leider sehr schlecht.
Die große Überraschung an diesem Sonntag war Camroc in Bremen. Noch grün und sehr unbedarft aber mit viel Schwung zeigte er uns, was er sich unter einem anständigen Debüt vorstellt. Seine immer sehr begeisterungsfähigen Besitzer, die Jungs von Stall Amboss, waren nach diesem unverhofften Sieg dann scheinbar auch gleich so von der Rolle, dass sie fast noch die Siegerehrung verpasst hätten.
Danach war es aber gleich wieder vorbei mit der guten Stimmung in Bremen. Exotic Rose lieferte eine sehr rätselhafte Vorstellung als sie als gut gehendes Pferd von einem Meter auf den anderen vollkommen geschlagen war. Jozef Bojko, der die Stute auch von zu Hause kennt, war ebenfalls sehr ratlos. Eine anschließende Endoskopie brachte keinerlei Erkenntnisse und so wird sie nun erstmal eine Auszeit nehmen.
Indikova hielt sich in Deauville als Vierte nach einem nicht ganz so optimalen Rennverlauf wacker. Mit jedem Meter konnte sie sich besser in Szene setzen und es war ganz offensichtlich, dass die Distanz einfach zu kurz für sie war, was ihr Reiter Umberto Rispoli nach dem Rennen auch bestätigte.
Eine echte Enttäuschung war das Laufen von Panja. Daheim eine ziemlich abgebrühte Tante, die alles mal so nebenbei erledigt, agierte plötzlich als hätte sie noch nie in ihrem Leben eine Grasbahn gesehen. Eduardo Pedroza, der auch bei der letzten Arbeit auf Gras im Sattel der Stute saß, war von dieser Vorstellung sichtlich konsterniert. Auch welchen Gründen auch immer aber das war nicht das Pferd, wie wir es sonst kennen. Und der Trainer, der am Übergang stand, den Panja vergeblich versuchte zu springen, kam zu dem Schluss, dass die Stute wahrscheinlich eher kein Talent für den Hindernissport haben wird...
Grausig war auch der letzte Platz von Antonella aber sie ist zumindest entschuldigt. Die Stute hat zwischendurch immer wieder Maleschen mit einem ihrer Hufe und wenn sie da im Rennen Druck verspürt, ist das Ding natürlich gelaufen. Zu den Mitbesitzern von Antonella gehört auch Petra Draper-Simmendinger, die als Huforthopädin tätig ist und mit ihr soll nun geklärt werden, wie man dieses Problem am besten aus der Welt schaffen kann.
Man hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben und gestern hat es nun endlich geklappt mit dem Sieg von Saint and Sinner. Der Hengst pullt im Rennen immer heftig und verpulvert damit auch stets viel Energie bevor es überhaupt ernst wird. Dem sollte mit mehr Tempo über eine kürzere Distanz abgeholfen werden und der Plan hat dann auch wirklich funktioniert. Eduardo Pedroza, noch beflügelt durch seinen Sieg im Henkel Preis der Diana, servierte Saint and Sinner genau das passende Rennen als er ihn am Ende des Feldes richtig auf die Beine kommen ließ und dann mit viel Pepp an der Aussenseite regelrecht ins Ziel schoss. Das sah gut aus und vielleicht ist jetzt auch der berühmte Knoten geplatzt.
Die Frage, ob Empire Storm mit der Taktik des Wartens auch über längere Wege kommt, kann definitiv mit Nein beantwortet werden - der Hengst hat für diese Art von Rennen wahrscheinlich einfach zu wenig Speed und so wird man wieder auf gewohnte Distanzen mit ihm zurückgehen.