Nachschau Dortmund, Hannover und Longchamp 08. September 2013
Schrieben wir noch in der Vorschau, dass Simba scheinbar nicht allzu viel von seiner Mutter mitbekommen hat, offenbarte er gestern dann doch gewisse Parallelen als er erst beim Verladen eine Kostprobe seiner Schlagkraft gab und sich später ähnlich heiß wie Sarabia präsentierte.
Das Thema Startmaschine war von Anfang keine einfache Kiste und Christa Germann musste sich ordentlich ins Zeug hängen bis der Hengst dann wirklich mal, ohne den Versuch sich auf den Hintern zu setzen, für einige Minuten in der Box stehen blieb. Das ging dann auch nur mit der Monty-Decke, wobei es fast noch größere Mühe bereitete, ihm die Decke überhaupt auflegen zu können als ihn in der Startmaschine zu verstauen.
Gestern klappte es auf Anhieb und Eddie fand mit ihm an vierter Stelle eine optimale Position, von der aus er den Hengst auf eine freie Passage bugsierte und dann eigentlich nur noch Gas geben musste. Mit diesem sicheren Sieg wurde Simba seiner hohen Einschätzung gerecht und soll, wie auch Trainingsgefährte Mac Moneysac, nun im Winterfavoriten laufen.
Das St. Leger in Hannover am Bildschirm verfolgend, prophezeite der Trainer schon 200m nach dem Start:“Altano gewinnt heute schon mal nicht!“ und das sollte sich dann leider auch so bewahrheiten. Dass es wenig bis gar kein Tempo geben würde, war aufgrund der gegebenen Konstellation schon vorher abzusehen und so sollte der Wallach eigentlich im vorderen Mittelfeld, wenn nicht sogar vorne gehen aber letztendlich hing er dann am Ende des fast trabenden Feldes und später innen ansetzend, konnte nicht mehr effektiv genug ins Geschehen eingegriffen werden. Mit diesem fünften Platz blieb der Wallach vollkommen unter Wert geschlagen.
Zehn Starter, acht davon am Toto über 100, einen zu 93 und einen zu 11:10 - das sieht man nicht alle Tage aber die Wetter hatten vollstes Vertrauen zu Rennstall Gestüt Hachtsees und Takenja enttäuschte ihre Fans nicht. Unterwegs im Mittelfeld liegend, kam sie aus dem Bogen raus ins Rollen und Jozef Bojko musste nur noch schauen, dass er nicht runterfällt. Scheute man aufgrund mangelnder Routine noch mit der Stute eine Stufe höher zu gehen, kann man diesen nun getrost wagen.
Für die Görlsdorferin Maricel war es bereits soweit aber wie befürchtet erwies sich die äußere Startnummer als Hemmschuh und die Stute hatte einen „scheiß Rennverlauf“, wie Jozef Bojko dazu meinte. Egal, wo er hin wollte, es gab keine Möglichkeit die Stute irgendwo einzuparken und so musste sie einfach auch den weitesten Weg gehen. Aber auch wenn es nicht so gut für sie lief, sind wir uns sicher, dass Maricel auf Dauer in diese Klasse hinein wächst.
„Wenn sie einen guten Tag hat, kann sie in die Platzierung laufen“ - so hieß es in der Vorschau. Das Blöde ist nur, wer kann wissen, wann Picayune einen guten Tag hat?! Für die Quote von 78:10 auf Platz hätte man das Risiko allerdings schon mal eingehen können. Aber wie auch immer, wie die Stute da im Einlauf auftauchte, sah schon toll aus und bestätigte ihre gute Verfassung.
Es gibt ja genügend Reiter, die auf die Order ihres Trainers pfeifen wenn es aus der Maschine raus nicht gleich so klappt aber das wollte sich Rastislav Juracek nicht nachsagen lassen und als sich Leo el Toro am Start versäumte, versuchte er alles um die abgesprochene Position zu erreichen aber damit war Leo überfordert. Vielleicht wäre es in diesem Moment einfach wirklich besser gewesen, dem Trainer - ausnahmsweise! - wirklich was zu pfeifen und auf andere Weise seine Chance zu suchen. Aber egal, das ist gegessen.
Nach durchweg soliden Vorstellungen hätte die Brümmerhoferin Shamanda einen Sieg verdient gehabt aber davon war die Stute weit entfernt. Sie fand nie so richtig ins Rennen, blieb sehr blass und konnte nicht an ihre vorherigen Leistungen anknüpfen.
„Geh‘ auf keinen Fall mit der Stute vorne und lass‘ Dich lange genug ziehen“ - so lautete die Order für Indikova in Longchamp. Aber dann sprang die Stute etwas lahmarschig ab und Umberto Rispoli meinte sie leicht aufmuntern zu müssen aber das sollte man bei Indikova besser nicht machen - mit einem Rutsch war die Stute übergangslos genau da, wo sie nicht sein sollte, nämlich vorne. Und da blieb sie dann auch, keiner machte ihr die Führungsposition streitig da Umberto‘s Kollegen der Meinung waren, er will vorne gehen. Bis halbe Gerade ging das gut aber dann wurde Indikova schnell von ihren Kontrahenten geschluckt.