27. September 2021 - 20:09
Nicht jede Rennbahn verfügt über einen eigenen Brunnen aber auch Stadtwasser scheint nichts mehr zu kosten – selbst wenn der eigene Gebührenbescheid da etwas ganz anderes erzählt – denn es wird in den letzten Wochen allerorts gesprengt als wenn jedes Pferd nur noch „Boden weich“ bevorzugen würde. Hört man, was die Reiter dazu sagen, sieht die Brocken fliegen und liest dann die Bodenangabe „gut“, fühlt man sich direkt etwas verarscht. Nur ein Geläuf mit einer tiefverwurzelten Grasnarbe hält übermäßig viel Wasser aus, jeder andere Untergrund wird spätestens nach dem zweiten Rennen lose und bietet den Pferden nur noch wenig Gripp. Keiner soll auf einer Betonpiste galoppieren aber einfach Wasser draufhauen in der Hoffnung, dass es so vielleicht passt, zeugt von wenig Sachverstand. Nach Dresden fuhr man in der Vergangenheit mit Pferden, die auf schneller Bahn gut aufgehoben sind aber am Samstag war sie aufgrund von zu viel Sprengen dann doch wieder mal lose und sehr weich. In Köln, wurde von Trainerkollegen vor Ort berichtet, hat man gesprengt als wolle man partout weiche Bahn und die hatte man dann auch.
Obwohl nur mittendrin gelandet, lief Waldersee in Dresden nicht mal so schlecht. Jozef Bojko meinte, hätte der Hengst besseren Boden vorgefunden, hätte er im entscheidenden Moment auch mehr Antrieb gehabt und auch Danelo hatte auf diesem Boden Schwierigkeiten den nächsten Gang zu finden.
Gerade mal einen Kopf vom Dritten geschlagen, kam Maraseem über die Linie. Die äußerste Startbox machte es Eddie bei dem Hundetrab nicht so leicht den jungen Mann gleich irgendwo einzuparken damit er abschalten und etwas lernen kann. Die Beiden haben das aber ganz gut hingekriegt und im Einlauf packte Maraseem auch schön an aber um sich richtig frei zu strampeln, fehlt ihm einfach noch die Erfahrung. Für uns geht das Laufen auf jeden Fall in Ordnung.
Auf der Fahrt von Ravensberg nach Köln meinte Ruby Keller, dass ja eigentlich Eddie Pedroza bis jetzt viel erfolgreicher auf Lionel gewesen wäre wie ihr Vater. Vielleicht hat sie ihm das auch noch vor dem Aufgalopp so mitgeteilt, was eine Erklärung dafür wäre, dass Jozef Bojko aus dem Sattel fiel da der kleine Kerl eigentlich gar nicht weiß, wie man einen Reiter absetzt. Zufälligerweise stand der Trainer gerade passend und führte Lionel zur Startmaschine, wo dann auch Jozef angejoggt kam und sein Pferd wieder in Empfang nahm. Geschadet hat die Einlage ganz offensichtlich nicht und mit viel Herz überrollte der Wallach von ganz fast hinten das Feld und Jozef konnte endlich mit Eddie gleichziehen, was den Vater-Tochter-Frieden bestimmt für ein paar Tage sicherstellt.
An der Siegerin Alpinista gibt es nichts zu rütteln. Northern Ruler buddelte sich auf dem toten Geläuf bis auf den vierten Platz, was unter diesen Bedingungen okay ist. Er geht nun in die verdiente Winterpause.
Körperlich hat Cessna ihren Urlaub wirklich genutzt und sah gut aus aber eine andere Vorstellung als die, die sie bisher gab, blieb sie leider schuldig.