17. Mai 2020 - 21:01
Obwohl man natürlich weiß, dass wir noch länger der Maskenpflicht ausgeliefert sein werden, sehnt man den Tag herbei, an dem man den Leuten wieder richtig ins Gesicht sehen, einen festen Händedruck spüren und das Lächeln seines Gegenübers erkennen kann. Aber es gibt zumindest nette Gesten und das waren in Düsseldorf auf jeden Fall die Gutscheine für Essen und Trinken an die Betreuer der Pferde. Unser Dank gilt dem Vorstand.
Einem neuen Besitzer stellt man sich natürlich gern anders vor als mit einem vorletzten Platz aber mehr war für Inchiquin gestern einfach nicht drin. Das Training muss ihrer körperlichen Statur angepasst und richtig dosiert sein und erfordert entsprechend mehr Geduld.
„Na, da hat einer wohl immer Hunger“ oder „Hoho, das ist ja ein Brocken“ Bemerkungen an den Gastboxen und gemeint war Rock Me Crazy. Wir waren uns auch relativ sicher, der Hengst müsste vielleicht erstmal Figur kriegen bevor über Gewinnen nachgedacht werden kann aber Rocky belehrte uns eines Besseren. Am Übergang kam er zwar kurz aus dem Takt und brauchte etwas um sich zu sortieren aber als er wieder Tritt gefasst hatte, war er wie der Zug in „Unstoppable“ und Bauyrzhan Murzabayev musste ordentlich nachfassen um den Hengst nach dem Zielpfosten wieder anzuhalten. Als Eddie Pedroza nach der ersten kleineren Arbeit mit ihm schon überzeugt war, dass Rock Me Crazy sehr talentiert ist, haben ihn seine Kollegen noch etwas verwundert angesehen aber wir denken, UNIA Racing wird wirklich noch viel Spaß mit ihm kriegen.
Natürlich ist es schön wenn man Pferde, die schon gute Leistungen gezeigt hatten, nach langer Pause wieder punktgenau vorstellen kann aber der Trainer hat da eine andere Philosophie und für ihn muss sowas gehen, ohne die Pferde im Vorfeld zu kitzeln um dann eben noch Luft nach oben zu haben. Gerade wenn es eine verletzungsbedingte Pause war. Und so sind wir mit Lord Leoso's Vorstellung sehr zufrieden, vorallem da er nur von Gegnern geschlagen war, die mit einem Rating von 84kg und mehr ins Rennen gingen. Auch wenn der Lord im Absattelring ziemlich aus der Puste war, hatte er doch ganz klare Augen und machte keinen gestressten Eindruck. Das war uns eigentlich fast noch wichtiger als das Ergebnis. Alles gut!