Nachschau Hannover, Köln und München 21. April 2014
Das Oster-Wochenende ließ sich etwas zäh an aber am Montag rappelte es dann doch noch und das Highlight war natürlich der Sieg von Meerjungfrau im Karin Baronin von Ullmann - Schwarzgold-Rennen. Aber der Reihe nach.
Ein vielversprechendes Debüt gab die Etzeanerin Thea, welche nur die schon erprobte Weltklasse vor sich dulden musste. Unterwegs hatte die Stute eine optimale Position um auch was von diesem Start zu lernen, kam eingangs der Zielgeraden kurz aus dem Takt als sie von der späteren Siegerin weit nach aussen getragen wurde. Geschlagen wollte sich aber nicht geben und zog nochmal schön an. Mit dem Laufen sind wir sehr zufrieden.
Die letzte Arbeit zu Hause, zusammen mit Maricel, war richtig gut aber im Rennen ging Empire Hurricane sang- und klanglos unter und blieb mit dieser Vorstellung auf jeden Fall unter seinen Möglichkeiten.
Einen ziemlich coolen Ritt legte Jozef Bojko auf El Tren hin und seine Einschätzung, dass der Hengst wohl eher ein Flugzeug als denn man ein Zug wäre, war vollkommen richtig. Wie wir in der Vorschau geschrieben hatten, sah El Tren in der Arbeit schon verdammt schnell aus aber dass er das auch gleich bei seinem Debüt so umsetzen kann – das hatten wir ihm ehrlich gesagt nicht unbedingt zugetraut. Für ihn geht es jetzt im Handicap weiter.
Ihre Gegnerinnen hatten einiges zu bieten und so sahen wir die Chancen von Star Lahib im Listenrennen eher bedeckt und eine Platzierung wäre schon ein schöner Erfolg gewesen. Aber der gute Eindruck, den die Stute zu Hause machte, nahm sie mit ins Rennen und auf der Linie trennten sie 2,5 Längen von ihren Kolleginnen. Die sympathische Stute ist eine ganz ehrliche Haut, die immer alles gibt und der Sieg ist ihr wirklich zu gönnen.
60kg im Agl.II, da hatte Quiania schon was zu schleppen aber sie verkaufte sich als Dritte ordentlich und ihr Ex-Trainer Simon Stokes war zufrieden mit dieser Leistung.
„Versteck‘ die Stute damit sie abschalten kann, bring‘ sie so spät wie möglich und reite sie mit Vertrauen“ - das war die Order, die der Trainer Harry Bentley für seinen Ritt auf Meerjungfrau mitgab. Der junge Engländer setzte das alles bravourös um und auch wenn man die Möglichkeiten der Stute erahnte, kam eingangs der Geraden schon kurz die Frage auf, ob der Harry denn auch wirklich weiß, wie viel Zeit er noch hat um Gas zu geben. Er wusste es, brachte die Stute punktgenau und mit gespitzten Ohren flog sie als Erste über die Ziellinie. Dass der Trainer, wenn schon nicht selbst vor Ort, das Rennen zumindest am Bildschirm mit verfolgen möchte, dafür hatte Gregor Baum vollstes Verständnis, unterbrach kurzerhand die Siegerehrung für Star Lahib damit das möglich ist und Ulli Potofski gab dann auch gleich noch eine Live-Reportage für das Hannoveraner Publikum. Wie schon in der Stallparade geschrieben, war es Liebe auf den ersten Blick als der Trainer die Manduro-Tochter aus Görlsdorfer Zucht auf dem Iffezheimer Auktionsgelände sah und Arielle enttäuschte seine großen Hoffnungen nicht. Auch nach 28 Jahren Trainertätigkeit hat man noch Träume und so werden wir, wenn alles nach Plan verläuft, die grün/roten Farben Mitte Juni in Paris sehen.
Für leichte Schnappatmung sorgte Simba’s Sieg in München. Sein Reiter Jose Silverio meinte, er hätte alles im Griff gehabt aber die Art und Weise, wie die beiden ins Ziel trudelten, sah schon fast aufreizend aus. Der Hengst machte es seinem Reiter allerdings auch nicht ganz einfach, da er mal nach links und mal nach rechts hing. Alles in allem geht das in Ordnung.