28. Oktober 2024 - 20:01
Wie unschwer an der Fotoauswahl zu erkennen - ein Wochenende ohne Sieg aber zumindest die ein oder andere gute Platzierung sprang heraus.
Schenkt man den Reitern Glauben, war die Angabe „Boden gut bis weich“ von etwas diplomatischer Natur und „weich bis schwer“ hätte es wahrscheinlich realistischer getroffen. Wie auch immer, für Delgardo war es einfach schon zu weich aber er bewies erneut viel Kampfgeist. Auf jeden Fall war dieser Zweikampf sehenswert und dass sich Kontrahenten auf 14 Längen vom Rest des Feldes absetzen, sieht man auch nicht alle Tage. Der Trainer wertet das Ergebnis, wie meist, sehr pragmatisch und meint, der Hengst hat bewiesen, dass er genug Talent mitbringt, hat bei beiden Starts viel gelernt und kann nächstes Jahr im Sieglosen anfangen.
Sitzt man auf einem Zappelphilipp, kann das Verharren in der Startmaschine für einen Reiter ein paar unangenehme Minuten bedeuten. Dieses Problem hatte Thore Hammer-Hansen gestern nicht. Quiara springt in der Regel ab wie Speedy Gonzales aber während engagiert daran gearbeitet wurde, dass Freischütz seine Box bezieht, wurde die Stute immer gechillter und nachdem sie schon scheinbar endlos lang in der Maschine gestanden war, sprang sie dann ab wie eine Schlaftablette und die angestrebte Taktik war dahin. Ihr Reiter meinte anschließend, hätte man sie so reiten können, wie auch die Male davor, wäre Quiara erneut sehr weit vorne gelandet. Um diese Zeit des Jahres gibt es ja leider fast keine Optionen mehr und so ist diese vertane Chance sehr ärgerlich.
Schon unterwegs machte man sich Sorgen, ob mit Santa Sofia eventuell irgendwas nicht in Ordnung ist und als sie dann so abgehangen als Letzte ins Ziel trudelte, bekam man fast Bauchschmerzen. Thore Hammer-Hansen gab allerdings gleich Entwarnung und meinte, die Stute hätte einfach nur große Probleme mit dem durchlässigen Geläuf und wollte gar nicht richtig galoppieren.
Gut gefallen hat uns Westminster Moon. Für einen kurzen Moment sah es sogar aus als wäre noch mehr als der dritte Platz drin aber auch wenn der Hengst mit weicher Bahn zurecht kommt, das gestern war dann schon zu viel des Guten und kostete ihm im entscheidenden Moment die Kraft.
Understated kam gestern in Saint-Cloud zu ihrer ersten Gruppe-Platzierung und das hat uns natürlich ebenfalls sehr gut gefallen. Das Rennen war stark besetzt und man konnte jetzt nicht davon ausgehen, dass die Fortschritte der Stute seit ihrem letzten Start an gleicher Stelle reichen, um sich in dieser Gesellschaft zu behaupten. Aber Understated lief ein tolles Rennen und ihr ehemaliger Trainer Ralph Beckett, der auch vor Ort war, meinte, sie hätte noch besser laufen können, wäre der Boden noch weicher gewesen. In Toulouse gäbe es eine letzte Option vor der Auktion, auf der sie angemeldet ist und wird eventuell auch wahrgenommen.