12. Juli 2021 - 15:04
Gut gefallen hat uns So Official's erster Start nach der Kastration, wobei es hierbei weniger um das Ergebnis ging sondern mehr um die Art und Weise. Das Problem war, dass der Wallach nach der Pause einfach viel zu frisch galoppierte und Eddie Pedroza hätte schon sehr energisch werden müssen um ihn irgendwo zu verstecken. Also ließ er ihm seinen Willen aber der von So Official angeschlagene Takt kostete natürlich auch Kraft und die fehlte dann zum Schluss. Der Wallach wird von diesem Start aber auf jeden Fall sehr profitieren.
Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten – entweder wir lassen Lacento noch zehn Rennen laufen, für die er zwar nicht geschaffen ist aber dort laufen muss weil er weder mit dem Gewicht entsprechend runterkommt, noch es mit den ziemlich undurchdachten Ausschreibungen passende Alternativen gibt oder wir verkaufen ihn als Reitpferd. Letzteres wäre auf jeden Fall die günstigere Lösung. Natürlich gewinnt jeder gern drei Rennen aber wenn es aufgrund dessen ein Jahr später immer noch nicht möglich ist, ein Pferd so einzusetzen, dass man mit Spaß bei der Sache bleibt, kann das nicht mal ein Aktiver verständnisvoll hinnehmen, geschweige denn jemand, der „nur“ Pferdebesitzer aber noch nicht so im Thema drin ist. Nicht jedes Pferd, das zwei oder drei Rennen gewinnen kann, hat deshalb auch gleich Listen- oder Gruppeformat. Was macht man mit denen wenn es einfach keine Möglichkeit gibt sie weiterhin sinnvoll einzusetzen? Ganz einfach – verkaufen und das so schnell wie möglich.
Auch wenn der Ärger über das deutsche Handicap-Bestrafungssystem noch nicht verklungen war, gab es doch auch Grund zur Freude. Loveisthehigherlaw und Eddie Pedroza sorgten mit ihrem gestrigen Erfolg für „the stable's 337th lifetime stakes victory“ wie Team Valor-Boss Barry Irwin gleich anschließend twitterte. Dass die Stute mehr bewegen kann als wie zuletzt, hatte sich daheim deutlich angekündigt und die Leute hatten alle richtig Mumm auf sie. Und wir sind uns sicher, da geht noch mehr. Jetzt muss der Trainer nur noch das richtige Rennen finden.
The Conqueror hatte den Einlauf rein einen guten Moment aber der war leider schnell wieder vorbei. Das kann er besser aber er war gestern auch nicht ganz er selbst. Vorm Rennen zeigte sich der junge Mann schon fast etwas vergrätzt und so schön galoppiert wie er es üblicherweise tut, ist er auch nicht. War wohl nicht sein Tag.
Es gibt Pferde, die lassen ihre Reiter sehr unglücklich aussehen und dazu gehört auch Niara. Die Stute ist anfangs einfach immer viel zu hektisch und braucht ein paar Meter bis sie merkt, dass sie sich selbst einen Gefallen tut wenn sie es ruhiger angehen lässt. Sie lief schon etwas anders als zuletzt aber da ist wohl noch etwas Geduld gefragt.
Dass Milka einen schweren Stand haben wird, war im Vorfeld schon nicht von der Hand zu weisen. Jetzt kriegt sie erstmal eine Pause und dann sehen wir weiter.
Wir haben in der Vorschau darüber spekuliert, ob Rennstall Wöhler mit seinen drei Startern scharf schießen kann am gestrigen Sonntag aber es war eher so wie mit Bällen auf Dosen schmeißen. Obwohl wir mit dem Laufen von Turbulence nach der langen Pause sehr zufrieden sind. Sah unterwegs vielleicht nicht alles so koordiniert aus aber für die Stute war es auch erst der zweite Lebensstart und da kann sie auch ruhig noch etwas grün wirken. Was uns sehr gut gefallen hat, war die Art wie sie zum Schluss so scheinbar ohne Anstrengung immer schneller wurde. Leider stand dann einfach der Pfosten viel zu früh. Das wird schon und vielleicht erfüllt sich auch noch Jozef Bojko's Mantra „Turbi ist ein Rennpferd“.