9. April 2012 - 9:25
Auch wenn die Hoffnung ungebrochen war und der Glaube vielleicht auch Berge versetzen kann - sicher kann man sich nie sein und so war vor Novellists Rennen schon eine gewisse Anspannung spürbar. Aber der Monsun-Sohn lief genau so, wie wir uns das gewünscht und erhofft hatten und er präsentierte sich wirklich in bester Verfassung.
Wenn weiterhin alles nach Plan geht, werden wir Charly wieder im Frankfurter Frühjahrspreis des Bankhauses Metzler sehen.
Nach der Siegerehrung in einem Interview zu den Chancen von Raipur befragt, meinte der Trainer, dass der Hengst noch ein großes Baby wäre und die Möglichkeit besteht, dass er sich bei diesem Start noch selbst etwas im Weg stehen könnte.
Und so sollte es auch kommen - nach einem Rennen hinter der Pace gelang dem Fährhofer in der Geraden mühelos der Sprung nach vorne und er entfernte sich auch etliche Längen vom restlichen Feld aber dennoch musste Eduardo Pedroza den Hengst ob seiner offensichtlichen Unreife immer weiter in Schwung halten. Er setzte dazu zwar keinen Stock ein, ritt Raipur, der mittlerweile schon etwas müde wurde, aber konsequent mit den Händen immer weiter.
Als viele schon dachten, der Sieger stehe nun fest, wurde Severin noch richtig flott gemacht und zog im Ziel mit hals an Raipur vorbei.
Aber auch wenn die Niederlage denkbar knapp ausfiel, war man mit dieser Leistung sehr zufrieden.
Das sah die Hoppegartner Rennleitung aber etwas anders und bestrafte Eduardo Pedroza mit einem dreitägigen Lizenzentzug wegen „fahrlässiger Nichtwahrnehmung der Gewinnaussichten“.
Den Fakt, dass Eddie sein Pferd bis zum Schluss mit den Händen vorwärts geritten hat und die Argumente, dass es für Raipur der erste Start gewesen sei und er doch ganz offensichtlich noch sehr unreif und letztendlich dann auch sehr müde agiert hätte, ließen die Stewards nicht gelten.
Auch die gemeinsame Intervention von Trainer und Racing-Manager konnte der Rennleitung nicht nahe bringen, dass der Jockey einfach nur pro Pferd gehandelt hat und dass man dabei weder von Fahrlässigkeit, noch von Nichtwahrnehmung sprechen kann.
Erst sollten es sogar vier Tage sein aber nach einer Beratung wurden es dann doch „nur“ drei Tage. Ihrer Meinung nach wäre Eddie‘s Endkampf nicht vehement genug gewesen und das müsste bestraft werden.
Wieder zu Hause, zeigt Raipur auch eine Reaktion an den Schienbeinen und schon allein diese Tatsache macht deutlich, wie anstrengend dieser erste Start für den Hengst gewesen ist.
Säße in der Rennleitung ein Ex-Jockey, der Erfahrung besitzt, Pferde und das Geschäft kennt, gäbe es keine solcher lächerlichen Bestrafungen. Hier wird ein Berufsverbot aufgrund von subjektiver Wahrnehmung ausgesprochen - wie wird das denn nun bestraft?