Nachschau Köln und München 11. Oktober 2015
Auch wenn Wacaria gestern das erste Mal am Start war, wusste sie dennoch gleich, dass jetzt nicht die Musterschülerin gefragt ist und war schon beim Satteln so griffig wie sie sonst bei ernsthaften Arbeiten sein kann. Eddie Pedroza musste um nichts fragen, die Stute war jederzeit bereit und präsentierte sich sehr ausgeschlafen. Das hat natürlich gut gefallen und wenn sie nächstes Jahr ihrem Bruder Wake Forest nacheifert, kriegen alle Beteiligten Spaß.
Die Bauchschmerzen hätte der Trainer nicht haben brauchen, Wasir kam mit der ungewohnten Distanz wunderbar zurecht und auch wenn er sich zum Schluss doch noch Alwilda beugen musste, war das ein tolles Ergebnis.
Mit Gewalt wollte man keinen Start erzwingen und so fiel die Entscheidung, Noor Al Hawa im Winterfavoriten zu streichen, recht schnell als er Ende Woche anfing zu husten und abzusehen war, dass es nicht nur um ein kleines Hüsteln handelt sondern auch um eine Verschleimung. Nachdem der Hengst Dienstag noch gearbeitet hatte wie die Feuerwehr, war das natürlich eine bittere Pille. Aber eine Waffe hatten wir noch, das war Isfahan und der Trainer - wie immer sehr optimistisch - meinte, jetzt muss er das Eisen aus dem Feuer holen. War Isfahan bei seinem Debüt in Dortmund noch recht neugierig gewesen, präsentierte er sich dieses Mal im Führring und auch vor der Maschine äußerst gelassen und wäre die Geräuschkulisse zwischendurch nicht immer mal etwas lauter geworden, hätte er zwischendurch wahrscheinlich noch etwas gedöst. Im Rennen wurde es allerdings dann doch noch aufregend da der Hengst nach einer Rempelei vom zweiten auf den letzten Platz fiel und sich in der Geraden erstmal wieder seinen Weg suchen musste. Einmal auf freier Bahn stiefelte er dann sehr beherzt nach vorne und der Sieg war ihm nicht zu nehmen. Der, der vollkommen von den Socken schon zum Geläuf lief als die Pferde noch 200m vor dem Ziel waren, war in diesem Fall nicht nur der Trainer, sondern auch der Züchter. Dieses Hobby betreibt er mit viel Herzblut und wenn dann ein Winterfavorit dabei rauskommt, kann man schon mal ausflippen auch wenn der Trainer ja sonst eher weniger für große Gefühlsausbrüche bekannt ist. Nachdem sich Eddie Pedroza im Vorfeld für Noor Al Hawa entschieden hatte, wurde Umberto Rispoli verpflichtet und aufgrund der entstandenen Kosten blieb es auch bei dieser Reitverteilung. Für den seit Jahren sehr engagierten Besitzer Darius Racing ein schöner Erfolg und für uns als Züchter ein Tag, an den wir noch lange denken werden.
Auch wenn das Rennen nicht überdurchschnittlich besetzt war, konnte man jetzt nicht unbedingt gleich von einem Sieg ausgehen aber Le Tiger Still machte wenig Federlesen mit seinen Kollegen und konnte endlich seine Maidenschaft ablegen. Manchmal dauert es halt einfach länger.
Die groß gewachsene Monaco Show war der Hingucker im Münchner Führring und die Wetter machten sie dann auch gleich zur Favoritin. Die Stute, die sich daheim auch schon mal schnell aufregt, war ungewöhnlich ruhig und man wartete immer daruaf, dass sie mal loslegt aber da kam nichts. Als es im Einlauf zur Sache ging, kam dann leider auch nicht viel und die Stute lief so ein bißchen wie ein kalter Diesel. Jozef Bojko meinte nach dem Rennen, Monaco Show wäre genauso verschlafen gewesen wie Kosmische in Bad Doberan. Insgesamt aber war der zweite Platz ein tolles Ergebnis - der Sieger Parthenius ist nicht nur der Bruder zu Derby-Sieger Pastorius, er hatte auch bereits schon Rennerfahrung sammeln können. Alles gut.
Ebenfalls alles gut ist mit Combination. Das Ziel war eine Blacktype-Platzierung und Jozef, der die sympathische Stute sichtlich gern mag, tat alles dafür, dass das dann auch klappte. Nächste Woche wird sie abgeholt und irgendwann steht vielleicht auch wieder ein Produkt von ihr auf Ravensberg.