17. Oktober 2016 - 19:12
Royal Music war zwar nur Vierter aber insgesamt war das Ergebnis aufschlussreich, zumindest was seinen Stallkollegen Nerud betrifft da dessen Form aus Dortmund erheblich aufgewertet wurde. Windstoß, zuletzt Dritter, konnte diese Prüfung leicht gewinnen und der Dortmunder Sieger Skarino Gold gewann gestern in Mailand den Premio Cran Criterium.
Die Ankunft erfolgte pünktlich aber es dauerte eine geschlagene Stunde bis in Düsseldorf endlich das Gepäck ausgeladen wurde und so dürfte sich auf dem Weg nach Köln manch einer über den halbnackten Mann im Auto gewundert haben als sich der Trainer dort für die Rennbahn umzog. Zum Satteln reichte es noch und es wäre auch schade gewesen, hätte er den Erfolg von Langtang im Preis des Winterfavoriten verpasst. Auch wenn der Campanologist-Sohn die Favoritenrolle inne hatte, war es doch ein ausgewogenes Feld und fast jeder hätte auch der Sieger sein können. Einige der Teilnehmer blieben aber letztendlich unter Wert geschlagen da sich im Einlauf alles an der Aussenseite knubbelte und sich die Jockeis gegenseitig über den Haufen ritten. Empire of the Star, der im Führring bestechend aussah, war einer der Leidtragenden, wobei der Hengst schon auf der Gegenseite in die Bredouille gebracht und dann auch noch das fünfte Platzgeld verschenkt wurde. Wenn ein Pferd gewinnt, ist es immer leicht zu sagen, der Reiter hat alles richtig gemacht aber auf Langtang bewies Jozef Bojko wieder einmal, dass er im Rennen durchaus ziemlich abgebrüht sein kann und nicht die Nerven verliert wenn er unter Druck steht. Die Besitzergemeinschaft Stiftung Gestüt Fährhof und Klaus Allofs konnte dieses Jahr ja schon ein paar schöne Erfolge feiern und mit diesem Sieg haben sie jetzt auch noch über Winter was zu träumen.
Bei Gravata fällt einem jetzt nicht so richtig was ein. Es ist halt einfach, so wie es ist - die Stute tut sich schwer und wird in den nächsten Tagen den Rennstall verlassen.
Grob enttäuscht hat Protectionist in Kanada. Es soll jetzt nicht so klingen, als würden wir immer auf den Reitern rumhacken aber eine Stunde vor dem Rennen telefonierte der Trainer mit Andrea Atzeni und gab ihm die Order, den Hengst im Mittelfeld - nicht zu weit hinter der Pace - einzuparken. Was auch ohne Not, selbst mit der äußeren Startnummer, zu realisieren gewesen wäre aber letztendlich ging Protectionist dann an letzter Stelle und eben nicht hinter der Pace. Im Einlauf gab es noch einen kurzen Stop aber auch ohne diesen, hätte das Ergebnis wahrscheinlich nicht besser ausgesehen. Andrea Atzeni meinte, dass die Bahn einfach zu schnell war und der Hengst so seinen Speed nicht richtig ausspielen konnte. In dieser anspruchsvollen Gesellschaft von so weit hinten das Feld aufrollen zu wollen, ist natürlich schon sehr ambitioniert und Protectionist hätte dafür schon einen Turbolader gebraucht.