Nachschau Köln, Baden-Baden 28./29. August 2021
Geht es bei den Pferden um das Deuten oder Erkennen von Symptomen, ist der Trainer mittlerweile schon fast ein Tierarzt aber was sich selbst betrifft, würde er bei Günther Jauch schon an der 50€-Frage scheitern. Letzten Freitag klagte er über heftige Magenschmerzen aber nachdem weder entsprechende Medikamente, noch die Wärmflasche oder Fencheltee Erleichterung brachten, der Hausarzt schon im Wochenende war, stimmte er etwas widerwillig dem Aufsuchen einer Notfallpraxis zu. Der Arzt vor Ort deutete die Symptome dann aber Gott sei Dank gleich richtig und es hieß, Herr Wöhler, Sie haben gerade einen Herzinfarkt. Das war dann mal eine Nachricht, mit der man an diesem Freitagabend nicht gerechnet hat und im ersten Moment schon ein ziemlicher Schock. Der Trainer liegt noch im Krankenhaus aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut, wirkt schon wieder sehr fit und um seine Psyche braucht man sich eh keine Gedanken machen, da ist er gefestigt genug.
Für seine nächste Umgebung verlief diese Geschichte natürlich nicht ganz ohne Aufregung und so fehlte auch die Vorschau für das vergangene Wochenende, was aber nicht weiter schlimm war, man hätte sowieso daneben gelegen. Der Trainer wäre nicht der Trainer, würde er nicht auch auf der Intensivstation das Handy anschmeissen um sich die Rennen anzuschauen und was er da sah, trug auf jeden Fall dazu bei, dass es ihm gleich viel besser ging. Wir hatten es Lionel und seinem engagierte Besitzer Werner Krüger so gewünscht, dass endlich mal eine 1 vorne steht und nun hat es endlich geklappt und das auch noch relativ easy. Super glücklich war natürlich auch die junge Dame am Führzügel. Ruby, Jozef Bojko's Tochter, reitet Lionel immer wenn sie schulfrei hat und dann ist er auch noch der erste Sieger, den sie vom Geläuf holt. Daran wird sie sich immer erinnern.
Gleich im nächsten Rennen waren Agnelli und Chagall an der Reihe. Am Toto konnte der Schlenderhaner nicht punkten aber Jozef Bojko kennt den Hengst von zu Hause gut genug um zu wissen, dass man die zwei vorherigen Starts nicht als Maßstab nehmen kann und ritt ihn unterwegs mit entsprechend viel Vertrauen. Leicht 4 Längen lautet der Richterspruch und da der Knoten nun scheinbar geplatzt ist, sollte das nicht der letzte Sieg für den Guiliani-Sohn gewesen sein. Eddie Pedroza auf Chagall versuchte noch einen Wöhler-Einlauf perfekt zu machen aber zum Schluss wirkte es für den Wallach etwas zäh.
New Eagle traf in Köln mit Lajoscha auf einen Außerirdischen und so war der zweite Platz das bestmögliche Ergebnis. Kingstar verschlug es nach Baden-Baden aber der etwas eigenwillige Wallach mochte weder den Boden, noch den Rennverlauf. Für ihn muss halt einfach alles passen.