Nachschau Krefeld und Vorschau Dresden 20. November 2024
Ist ein Pferd Start-Ziel Letzter, bricht niemand in Jubel aus. Wir auch nicht aber zumindest hat Anissa schon mal die erste wichtige Herausforderung gemeistert und ihren Startplatz bezogen. Nachdem die Stute von Simon Stokes zurückgekommen war, musste sie auch weiterhin üben aber ihr Betreuer Kevin Gately hatte das Gefühl, die Begeisterung ihn regelmäßig zu sehen, hielt sich irgendwann in Grenzen. Nichtsdestotrotz waren aber immer Fortschritte zu erkennen. War die Geschichte an der Maschine für Anissa bestimmt schon aufregend genug, bekam sie leider gleich nach dem Start einen Buff und verlor kurz die Beine. Das sollte etwas Vertrauen gekostet haben und so richtig war die Stute danach nicht mehr zu motivieren. Aber alles in allem geht das für uns in Ordnung und beim nächsten Start in Dortmund sieht das hoffentlich schon anders aus.
Bei Wonderful Art hätten wir gerne eine etwas offensivere Taktik gesehen aber dafür fehlte Eddie unterwegs einfach das Gas. Auch als die Beiden in die Gerade kamen, sah das nicht besonders vielversprechend aus aber die Stute entwickelte dann doch noch viel Biss und konnte sich bis auf den zweiten Platz nach vorne kämpfen. Aber egal wie rum man den Schuh anzieht, „wonderful“ war die Saison definitiv nicht.
Kurz bevor der Zug Turfsaison 2024 endgültig abgefahren ist, springen noch ein paar Debütanten auf um nächstes Jahr gleich von Beginn an zu wissen, um was es geht. Im 101. Dresdner Jugendpreis versuchen Westminster Eagle und Australian Spirit ihr Glück und auch wenn die Beiden optisch nicht viel gemein haben, zeichnet beide ein sehr nettes Wesen aus. So, wie es mit der Kinderbetreuung am besten passte, stieg Hana Hypsmanova nach Mutterschutz und Elternzeit irgendwann wieder in den Sattel und es musste auf jeden Fall Raposa sein, die ihr an die Lottafel gesteckt wurde. Seit Hanna allerdings das erste Mal auf Westminster Eagle saß, hat die Fährhoferin Konkurrenz bekommen und muss sich die Hana's Zuneigung nun mit dem Hengst teilen. Als dieser nach Ravensberg kam, konnte er mitunter ziemlich stoffelig sein aber davon ist nichts mehr zu spüren und wenn man beobachtet, wie er mit durchhängendem Führzügel hinter Hana hertrottet, sieht das eher nach einem Spaziergang mit einem großen, gemütlichen Hund als nach einem wilden zweijährigen Hengst aus. Fragt man Betreuerin Jennifer Knorrenschild nach Australian Spirit, kommt wie aus der Pistole geschossen:“Sie ist gewachsen.“ und das war auch wirklich wichtig. Als die Protectionist-Tochter und rechte Schwester zu Amazing Grace, ihre Zelte auf Ravensberg aufschlug, war sie ein echt kleines und zartes Mädchen. Man ließ sie dann einfach noch länger die Zeit auf der Koppel genießen und fing erst später mit ihr an. Sie ist zwar immer noch keine Riesin aber mittlerweile passt ihr auch eine normale Deckengröße. Spirit ist ein sehr freundliches und umgängliches Wesen, hat aber durchaus auch Spaß daran, dann und wann mal richtig einen aus dem Keller zu holen. Und das natürlich am liebsten wenn Jenny nicht damit rechnet. So richtig geknallt hat es dieses Jahr bei unseren Zweijährigen noch nicht und auch wenn wir natürlich nichts dagegen hätten, würde es das tun, warten wir ab, was die zwei Protagonisten morgen auf die Beine stellen.