8. November 2017 - 4:50
Würde man ohne jede Hoffnung in ein Rennen gehen weil die Voraussetzungen nicht optimal sind, bräuchte man ja eigentlich erst gar nicht aufzulaufen und so hoffte man, die "Carpark Position", wie die äußerste Startbox von den Australiern genannt wird, könnte vielleicht taktisch kompensiert werden, der vorher elastisch gewordene Boden würde durch den heftigen Wind nicht so schnell wieder abtrocknen und es würde das flotte Tempo geben, welches vorher von den Aktiven erwartet wurde. Aber nichts von all dem traf zu und alles, was sich in den letzten Wochen an Anspannung aufgebaut hatte, verpuffte schon wie ein geplatzter Luftballon bevor die Pferde überhaupt die Ziellinie überquert hatten und Red Cardinal als Elfter eintrudelte. Einen Platz weiter hätte er mit 125.000AUD wenigstens noch die Kosten reinholen können. Aber nicht nur für uns war das Ergebnis ernüchternd, auch der ein oder andere Australier wurde ob der Übermacht internationaler Gäste - acht der zehn platzierten Pferde kamen aus Europa - nachdenklich. Aber schöne Geschichten rund um den Melbourne Cup gab es natürlich auch und die Schönste war bestimmt die, dass der junge Joseph O'Brien seinen Vater wegputzt und seine Geschwister zu Hause Rekindling anfeuerten und nicht Johannes Vermeer. Red Cardinal wird Freitag an seinen neuen Trainer Darren Weir übergeben und dann seine Karriere in Australien fortsetzen.