Vorschau Düsseldorf 12. April 2015
Hätte Jaber Abdullahs Full of Beauty noch ein kleines Horn auf der Stirn, würde sie aussehen wie das letzte Einhorn - sagt zumindest Michelle Page, deren Namensfindung für die von ihr betreuten Pferde nicht selten eine sehr eigenwillige ist, aber in diesem Fall haut das schon hin. Die Stute, eine sehr liebenswürdige und zugängliche Lady, lief zweijährig einmal in Irland, wo sie zwar noch nichts bewegen konnte aber wir trauen ihr im wettmeister Stutenpreis durchaus eine gute Vorstellung zu.
Auch Pass the Trophy konnte bereits in Irland Rennerfahrung sammeln und seine Debüt-Form wurde sogar im Nachhinein noch durch einen Gr. I-Erfolg des Siegers erheblich aufgewertet. Bei seiner Ankunft auf Ravensberg wirkte der Iffraaj-Sohn etwas unscheinbar, hat sich über Winter aber schön weiterentwickelt. In seiner Box ist er ein richtig frecher Hund, beim Reiten zeigt er sich jedoch recht umgänglich und könnte, um den Trainer zu zitieren, im Aus wettenleip wird wettmeister-Rennen das "Überraschungsei" sein.
Für Making Trouble, sowie auch für Gestüt Brümmerhofs Majestic Hope, wären im wettmeister Preis der Dreijährigen gute Bahn und flottes Tempo die besten Vorraussetzungen um weit vorne zu landen. Making Trouble war zweijährig im wahrsten Sinne des Wortes ein "Trouble Maker" und ließ sich nie lange bitten wenn es darum ging, etwas Stimmung ins Lot zu bringen aber in den letzten Monaten ist er richtiggehend brav geworden und macht in der Arbeit toll mit.
Ist das Gitter offen, schießt Majestic Hope jedes Mal wie ein Piranha nach draußen sobald eine der Kolleginnen ihren Weg kreuzt und versucht sie in den Hintern zu beissen. Machen wir das Gitter zu um das zu unterbinden, wird sie erst richtig stinkig. Die Holy Roman Emperor-Tochter ist eine echte Gewitterziege und fast die Einzige, mit der sie gut auskommt, ist ihre Betreuerin Sabine Schubert aber auch das war ein langer Weg für die beiden. Majestic sieht blendend aus, hat toll gearbeitet und wenn die Bedingungen stimmen, kann sie vielleicht auch das ersehnte Blacktype erringen.
So richtig Sinn macht der Name ja nicht aber irgendwann wurde aus Wake Forest Wackelforest und dieser Wackelforest, der letztes Jahr mit seinem Erfolg im Preis der Deutschen Einheit für sehr viel Freude gesorgt hat, gibt morgen sein Saisondebüt in der wettmeister Frühjahrsmeile. Die Distanz passt nicht ganz und Gegner gibt es auch genug aber das nächste Ziel ist ein Gr. I-Rennen in Rom und so kommt diese Prüfung vom zeitlichen Ablauf her genau richtig. Aber auch wenn es "nur" ein Vorbereitungsrennen ist, fahren wir nicht dem olympischen Gedanken nach Düsseldorf sondern rechnen schon mit guten Chancen auf eine der vorderen Platzierungen.
Der zweite Starter am morgigen Sonntag in den Farben von Klaus Allofs und Stiftung Gestüt Fährhof ist Potemkin im www.wettmeister.de-Preis. Der bildschöne New Approach-Sohn sah letztes Jahr zuweilen aus wie ein Pfannkuchen und hatte mal hier ein Zipperlein und dort ein Zipperlein, so dass man sich zu einer Kastration und einem längeren Urlaub auf der heimatlichen Scholle auf Fährhof entschloss. Wenn man ihn jetzt so sieht, war das eine gute Entscheidung und wenn der Wallach es so macht wie zu Hause, könnte er auch endlich seine Maidenschaft ablegen.