Vorschau Düsseldorf 16. Mai 2020
 Inchiquin |  Rock Me Crazy |
 Lord Leoso |
Mit Gestüt Schlenderhan's Inchiquin sehen wir im Hein Bollow-Memorial-Rennen eine sehr zarte Elfe am Start – hätte sie nicht so viel Herz, wäre sie noch leichter. Die Camelot-Tochter debütierte bereits letztes Jahr im August an gleicher Stelle und auch wenn zu den vor ihr Platzierten etwas Luft war, war sie ganz offensichtlich in guter Gesellschaft unterwegs gewesen. Inchiquin mag filigran gebaut sein aber an Willen fehlt es ihr nicht und sie will auch immer ihr Bestes geben. Die Prognose für morgen? Wir sind zufrieden wenn die Stute in die Platzierung läuft und einen soliden Saisonstart hinlegt.
Wollte Inchiqiun Verstecken spielen, bräuchte sie sich nur hinter Rock Me Crazy stellen – keiner würde sie finden. Satte 550kg bringt der Delegator-Sohn auf die Waage und abgesehen davon, dass er eigentlich immer Hunger hat, braucht er den Hafer auch nur anzuschauen und nimmt zu. Manch einer kennt das Problem vielleicht aus eigener Erfahrung. So wie sich dicke Kinder beim Sport schwerer tun als andere, dauerte es auch bei Rocky sehr lange bis er seinen Rhythmus fand und hatte immer wieder Trainingsunterbrechungen. Aber von solchen Querschlägern lässt sich Werner Krüger ja nicht aus der Fassung bringen und so hat er nun morgen einen vierjährigen Debütanten im Loctite-Rennen am Start und wir warten einfach mal ab, ob schon crazy gerockt werden kann.
Noch ein Besitzer, der immense Geduld bewies, ist Manfred Ommer. Sein selbstgezogener Pastorius-Sohn Lord Leoso nahm nach einem tollen Auftakt zwei- und dreijährig alles mit, was man mitnehmen kann. Fissur, Hufgeschwüre, Koliken und sämtliche andere Kinderkrankheiten, die man sich so zulegen kann. Mit dem Geld, das Manfred Ommer im Laufe der Zeit den Tierärzten überwies, hätte er wahrscheinlich auch mit einer Yacht wochenlang durch die Karibik schippern können aber er hielt eisern fest an seinem Lord. Das Perwoll-Rennen wird nun zeigen, ob er doch besser Schnorcheln gegangen wäre und es wird fast so aufregend werden wie mit einem 12:10-Favorit im Grupperennen.