19. Juni 2019 - 18:12
Jan Habinak hatte jeden Tag das Vergnügen, ihn mit langen Bügeln zu einem langsamen Canter zweimal um die Bahn zu überreden und war eine bessere Arbeit angesetzt, mussten die Bügel während des Galoppierens hochgeschnallt werden da bei der kleinsten Bewegung des Reiters übergangslos der Turbo gezündet wurde. Vor jeder Kurve schloss man die Augen und hoffte, Eddie Pedroza würde zumindest soweit fliegen, dass er in der weichen Hecke landet. Die Rede ist von Govinda und das ist ja nun schon ein paar Jahre her aber der Pulpit-Sohn ist schon allein deshalb unvergessen weil er vor seinem zweiten Sieg in der Hamburger Flieger-Trophy die wahrscheinlich schnellste Arbeit ging, die je ein Pferd auf Ravensberg ablieferte. Ganz so krass ist das alles bei Dr. Hans-Georg Stihls Kauttio zwar nicht aber seine etwas spezielle Art erinnert schon sehr an Govinda. Es ist an Rama Veselji, den Hengst jeden Tag auf's Neue an das richtige Tempo zu erinnern aber die Beiden sind mittlerweile ein sehr eingespieltes Team geworden. Kauttio startete seine Karriere ja sehr vielversprechend aber danach lief nicht mehr viel zusammen. Kurzfristig übernahm Kollege Rulec das Ruder bis der Besitzer die Idee hatte, den Hengst in die Hände von Dressurausbilder Christoph Niemann zu geben. Nicht, um aus ihm einen zweiten Cosmo 59 zu machen, es sollte eher ein Tapetenwechsel sein. Ungeduld kann man dem Doc definitiv nicht vorwerfen. Seit einigen Monaten ist der Excelebration-Sohn nun wieder auf Ravensberg und gibt morgen im Preis der Wall GmbH nach langer Pause sein Comeback. Sagen wir mal so, es gäbe bestimmt Bahnen, die Kauttio's Bewegungsfreude besser liegen würden aber dieses Rennen hat sich angeboten und nachdem eine Münze geworfen wurde, muss Bauyrzhan Murzabayev es nun richten.