Melbourne Cup II
Rastislav Juracek und Kiki Trybuhl haben mittlerweile natürlich schon in ihren Zimmern - klein aber mit Aussicht - eingecheckt nachdem sie gleich am Flughafen in Gewahrsam genommen und zum Hotel eskortiert wurden. Als die Beiden gestern zeitgleich das Essen vor die Tür gestellt bekamen, wollte Rasti die Chance nutzen um mit Kiki nebenan ein paar Worte zu wechseln aber sofort stand die Polizei da und fragte, ob es ein Problem gäbe. Mal schnell abhauen wird da natürlich schwierig aber zumindest scheint man um das Wohl der „Insassen“ besorgt zu sein denn Rasti wurde schon am zweiten Tag gefragt, ob er Nachschub an Nikotinpflastern benötigen würde. Rauchen darf man nämlich auch nicht, nicht mal diese Dinger, bei denen nur Dampf rauskommt.
Während Rasti und Kiki also im absoluten Stillstand verharren, gehen hier die Vorbereitungen für den Cup weiter und heute um 19.00Uhr hat sich auch Ashrun auf den Weg gemacht. In Begleitung von Pia Küppers wird der Hengst nach England in die Quarantäne-Station Side Hills gebracht. Ab morgen 10.00Uhr heißt es dann, alles, was nicht drin ist, kommt eigentlich auch nicht mehr rein. Sprich, es sollte an jedes noch so klitzekleine eventuell und vielleicht gebrauchte Teil gedacht werden. Waren es sonst zwei zeitlich versetzte Quarantäne-Blöcke für Pferde die schon früher oder eben später in Melbourne sein mussten, fällt das dieses Jahr aus. Alle Pferde müssen zur gleichen Zeit die Quarantäne absolvieren und es gibt auch nur noch eine einzige Möglichkeit, die Pferde auszufliegen. Ist eine Reise mit Pferd nach Australien eh schon eine sehr mühsame Geschichte, ist es dieses Jahr Corona-bedingt einfach nur ätzend und bringt den Trainer mit den vielen Vorschriften und Einschränkungen das ein oder andere Mal an den Rand der Verzweiflung. Brauchen wir für den Drucker am Stall vielleicht zwei Patronen im Jahr, musste aufgrund der vielen Formulare, Regelwerke, Mitteilungen, Anfragen usw., die es auszudrucken galt, bereits nach zwei Monaten Ersatz besorgt werden. Die australische Regierung nimmt halt alles sehr genau – was mittlerweile sogar den Australiern selbst auf die Nerven geht – und das Sehnsuchtsgefühl von Freiheit und Unabhängigkeit das man mit diesem Land verbindet, stellt sich mittlerweile wahrscheinlich nur noch im tiefsten Outback ein, wo der Untergrund so fest ist, dass keine Verbotsschilder in den Boden gerammt werden können. Aber wie auch immer, Ashrun wurde für einen Start im Melbourne Cup gekauft und wir werden versuchen, das auch zu verwirklichen. Nun wünschen wir Pia und Ashrun aber erstmal eine gute Reise und RaKi Australia weiterhin einen kühlen Kopf.