Nachschau 18. bis 21. Mai 2023
Es lief nicht alles nach Plan an diesem langen Wochenende aber das tut es ja auch eigentlich eher selten.
Sommersby zeigte sich in Dortmund schon von etwas anderer Seite als beim Jahresdebüt aber mit dem richtigen Fokus hat er offensichtlich Probleme und so wird er das nächste Mal mit Scheuklappen aufgeboten.
Almenkönig lief nicht mal so schlecht und sollte die ein oder andere Lektion gelernt haben.
Nina's Lob war eigentlich ganz gut unterwegs aber nachdem sie im Schlußbogen aufs falsche Bein gewechselt hatte, kam sie vollkommen aus dem Takt und musste schnell abreißen lassen.
Am Freitag war Prairie Glory schon gesattelt im Führring als plötzlich Diskussionen über den Zustand der Bahn aufkamen. Die französischen Jockeis monierten, dass das Geläuf zu rutschig wäre und wollten nicht mehr reiten. Die Rennleitung regte an, dass jeder Verantwortliche entscheiden sollte, ob er laufen will oder nicht. Der Trainer überließ die Entscheidung Eduardo Pedroza, dieser wollte mit Glory kein Risiko eingehen und kaum war der Wallach abgesattelt, hieß es plötzlich, der komplette Renntag ist abgesagt. Das Geläuf wurde wohl erst am Vortag nach längerer Zeit gemäht und die recht schwache Grasnarbe bot wenig Grip für die Pferde. Blöd gelaufen aber sich lange darüber aufzuregen, nützt auch nichts.
Vielleicht kann es Taiora irgendwann aber im Moment würde sie als Pilotin, die sich das Tempo, das sie braucht, selbst macht, nicht ankommen. Also muss man hoffen, dass ein Rennen flott genug gelaufen wird aber als es auf der Gegenseite plötzlich sehr langsam wurde, war das natürlich gar nichts für sie. Man wollte die Stute schon abschreiben aber Eddie legte sich voll ins Zeug, bugsierte Taiora fast schon im Zickzack durchs Feld, sie kam immer besser auf Touren und sicherte sich die erste kleine Blacktype-Platzierung. Wir hängen uns nicht oft aus dem Fenster aber in diesem Fall sind wir uns sicher, dass bei einem durchgehend gutem Tempo auch ein voller Erfolg drin gewesen wäre.
Straight hatte ohne jeden Zwischenfall eine ruhige Nacht und als er dann auch noch ohne jede Aufregung in seiner Startbox verstaut war, war man schon direkt glücklich und auch sein dritter Platz war für alle Beteiligten eine schöne Sache. Der junge Mann ist noch sehr grün hinter den Ohren aber beim nächsten Mal sieht das schon anders aus.
Im letzte Rennen der Samstagsveranstaltung wurde es unterwegs so langsam, dass Eddie Pedroza irgendwann die Faxen dicke hatte, Moonlight Touch rauszog und sich das Rennen selbst machte. Zwei, die an diesem Tag besser waren, musste er ziehen lassen aber auch mit diesem dritten Platz sind wir zufrieden.
Waldersee war vor dem Rennen ungewöhnlich handsam aber schön früh war zu sehen, dass das kein gutes Vorzeichen war. Der Wallach konnte nicht besser aussehen und auch seine Arbeiten daheim waren sehr überzeugend aber davon war im Rennen leider nichts zu spüren und Waldi war so früh geschlagen, dass die Leistung auf keinen Fall stimmen kann.
Der Grosser Preis der Badischen Wirtschaft stand ganz im Fokus von Sammarco, Assistent und Mendocino aber in dieser illustren Gesellschaft gab es einen Tarnkappenbomber und das war Northern Ruler. Bei Pferden aus dem eigenen Stall ist man natürlich auch etwas voreingenommen aber der Schlenderhaner ist einfach unglaublich attraktiv und seine kraftvolle, raumgreifende Galoppade wirklich sehenswert. Manche wären schon froh, hätten sie nur eine Frau, Ruler hat gleich zwei. Vanessa Novotna, die sich daheim um den Hengst kümmert und Monika Müller, die ihn bei jedem Start begleitet und wenn nötig, auch dort hin fährt und gestern hat Ruler auf jeden Fall gleich zwei Frauen gleichzeitig sehr glücklich gemacht. Kann auch nicht jeder. Bauyrzhan Murzabayev sollte selbst entscheiden, ob er sich bei zu wenig Tempo das Rennen selbst machen will aber mit Mansour hatte er ein super Führpferd und als man die Beiden da so frei galoppieren sah, konnte man schon früh ein gutes Gefühl haben. Auch wenn alle Voraussetzungen stimmten, war mit diesem Sieg nicht unbedingt zu rechnen. Umso schöner wenn es dann doch klappt und ist ein guter Grund für ein Grillfest am Stall.
In Rom lief es nicht ganz so erfreulich. Bukhara zeigte allerdings erneut eine respektable Vorstellung und verlor das vierte Geld erst auf der Linie. 2000m waren zu kurz, die 2400m zu weit und so müssen wir was in der Mitte finden.
Uns hat definitiv nicht der olympische Gedanke mit Sirjan ins Derby getrieben und der Trainer hatte sogar richtig Mumm auf ihn aber 600m vorm Zielpfosten war der Hengst schon geschlagen. Dafür kann es viele Gründe geben aber im Moment hat sich noch nichts offenbart.