3. June 2019 - 18:28
Gerade beim Frühstück kam gestern der Anruf, dass unsere Protectionist-Tochter Talora von einem Schlag einen nach innen offenen Kieferbruch erlitten hätte, eventuell schon Bakterien über den Speichel in die Wunde gelangt wären und die Stute auf jeden Fall operiert werden müsse. Das kleine Fohlen ist gerade mal sieben Wochen alt, da leidet man schon sehr mit und macht sich große Sorgen. So fing dieser Sonntag verstrahlt an und verstrahlt ging er auch weiter denn holprig wie das Jahr für Peppone anfing, so holprig verlief auch der erste Jahresstart. Der Hengst, dem bei den Wettern viel Vertrauen galt, hätte elastischere Bahn, mehr Tempo und eine andere Position im Rennen gebraucht. Hatte er aber alles nicht und unter diesen Umständen lief der Peppi sogar noch direkt gut, sagt der Trainer. Der Trainer hat in seinem Leben schon alles mögliche verloren aber – sehr erstaunlich in diesem Beruf – noch nie seinen Optimismus.
Wie fast überall, ist auch bei uns die Reihe der gestandenen Grand Prix-Pferde sehr dünn gesät und so kommt Royal Youmzain schon eine tragende Rolle am Stall zu. Bis in den Schlussbogen rein lief alles perfekt, dann fing der Hengst etwas an zu hängen und als der Moment kam in dem er normalerweise seinen Turbo zündet, konnte er irgendwie nicht wie gewohnt durchstarten. Nachdem er von der Bahn kam, war auch klar, warum. Royal Youmzain hatte vorne links sein Eisen verloren und auf einer so schnellen Bahn auf einem Bein barfuß, war natürlich ein echtes Handicap. Dass er trotzdem so weit gekommen ist, spricht nur wieder einmal für sein großes Kämpferherz.
Schon im Auto wieder auf der Heimreise, dachte man nochmal über den wenig harmonischen Sonntag nach als uns die Nachricht erreichte, dass der selbstgezogene Lionel Kolik hätte. Sein Zustand verschlechterte sich dann so rasend schnell, dass er, kaum in der Klinik angekommen, schon unterm Messer lag. Sein Dünndarm hatte sich regelrecht verknotet und da wäre mit Spazierengehen und Buscopan natürlich nicht viel zu richten gewesen. Aber Dr. Thorben Latki hatte Gott sei Dank genau den richtigen Blick und dem Hengst damit viel Leid erspart. Er ist noch in der kritischen Phase aber wir hoffen, dass er so stabil bleibt wie er im Moment ist.Talora ist ebenfalls soweit stabil, hat ihre OP morgen noch vor sich.