Nachschau Düsseldorf und Mailand 30. Mai 2015
Ob Jozef Bojko gestern zum Frühstück dieses sehr chemisch schmeckende und nur eiskalt zu ertragende Getränk, welches angeblich Flügel verleiht, hatte, wissen wir nicht aber es sah fast danach aus. Als er vor dem Hauptrennen schon beinahe wie am Fließband abgeräumt hatte, dachte man, scheiße, drei Rennen UND dann auch noch die 1000 Guineas? - das geht doch gar nicht. Aber einmal in Fahrt war Jozef nicht mehr zu bremsen und ließ sich auch nicht von der wenig günstigen Startbox-Nummer irritieren. Im anschließenden Interview mit Daniel Delius meinte er, er hätte zwar eine Order aber keinen Plan gehabt - diese Logik erschließt sich einem nur wenn man den Jozef schon länger kennt aber unkompliziert wie Full Rose ist, kann man mit ihr auch planlos in ein solches Rennen gehen. Hübsch war die Stute zwar schon immer, allerdings ohne besonders herauszustechen aber in den letzten Monaten hat sich die Aqlaam-Tochter kontinuierlich zu dem Pferd entwickelt, das sie heute ist - ohne Ecken, ohne Kanten, alles aus einem Guss, Full Rose ist definitiv kein Pferd, das einem Bauchschmerzen bereitet. Jockeis glauben ihrem Trainer ja meistens eher weniger aber vielleicht ist Jozef jetzt bekehrt - zumindest eine kleine Weile.
La Saldana's Abschneiden war insofern keine Enttäuschung, als dass sie einfach bessere Bahn braucht und auch ihr Jockey Harry Bentley meinte, dass ihm die Stute schon auf der Gegenseite das Gefühl gab, dass es dieses Mal keine Lorbeeren zu holen gibt.
Aber bevor Full Rose den 1.999igsten Sieg für den Trainer markierte, war erstmal der 1.998igste dran und das war Pass the Trophy. Jetzt könnte man sich natürlich fragen, was quaken die wegen einer zu hohen Marke rum wenn das Pferd dann anschließend doch gewinnt aber wir sind immer noch der Meinung, dass Erfolge in den Sieglosen-Rennen nicht ausgeglichen sondern bestraft werden und im Handicap wird man sehen, ob die Marke gerechtfertigt ist oder nicht.
Einen tollen Einstand auf Gruppe-Ebene lieferte Full of Beauty unter Eduardo Pedroza und nur ein Kopf trennte sie von der Siegerin Lovelyn, die der Trainer schon vor dem Rennen als stärkste Konkurrentin ausgemacht hatte. Von ihrer Mitstreiterin Joyful Hope war sie überhaupt nicht zu trennen und auch eine Zielfotovergrößerung brachte keine Klarheit, so dass sich die beiden Damen im toten Rennen den Ehrenplatz teilen.