Nachschau Frankfurt 18. November 2012
Heute müssen weder Kühe noch Hunde bemüht werden, es gibt wieder Siegerfotos und sogar gleich drei - das lässt fast den Wunsch aufkommen, die Saison könnte noch etwas andauern ...
Den ersten Treffer an diesem Tag sicherte Rennstall Gestüt Hachtsees King‘s Best-Tochter Princess Kaiulani, die sich bei ihrem Debüt, ganz ihrem Wesen entsprechend, sehr reif und harmonisch präsentierte. Jozef Bojko suchte sich hinter der Pace eine komfortable Position und musste der hübschen Schimmelstute im Einlauf nur noch kurz den richtigen Weg zeigen und der Rest ging dann fast von selbst. Dürfte sich Züchter Reginald Graf von Norman über diesen Sieg schon gefreut haben, gab es ein paar Rennen später gleich nochmal Grund zur Freude als Princess Kaiulani‘s Halbbruder Petit Chevalier mit dem zweiten Platz im Hessen-Pokal zu seiner ersten Blacktype-Platzierung kam.
Zu den wohl bekanntesten Stücken von Chopin gehört der Trauermarsch und als Eduardo Pedroza mit dem von Gestüt Graditz gezogenen Chopin mit neun Längen Vorsprung die Ziellinie passierte, war da auch ordentlich Musik drin aber es klang definitiv nicht nach Trauermarsch.
Unterwegs noch im vorderen Mittelfeld liegend, machte Eddie zügig Boden gut, kam als drittes Pferd um den Bogen, gab Chopin einmal kurz Zeichen, brauchte sich danach nur noch festzuhalten und der Santiago-Sohn kam völlig unangefasst zu seinem ersten Sieg. Das sah schon sehr imponierend aus und gibt den Winter über den Spekulationen über seine Möglichkeiten als Dreijähriger genug Nahrung.
Blass blieb Mona Alaya, die bei ihrem ersten Auftritt im Handicap noch keine Akzente setzen konnte.
Wir sind uns ziemlich sicher, er ist (noch) kein Hesse aber Hessen war auf jeden Fall in den letzten Jahren immer ein gutes Pflaster für den Trainer und so auch heute als sich Gestüt Karlshofs Seismos mit dem Hessen-Pokal das letzte Grupperennen der Saison sichern konnte.
Im Vorfeld war man nicht nur ob des berüchtigten zweiten Start nach einer Pause besorgt, sondern natürlich auch weil es für den Dalakhani-Sohn dieses Mal über eine ungewohnt kurze Distanz ging. Im Nachhinein gesehen, kann man wohl davon ausgehen, dass nicht jedes Pferd Schwierigkeiten mit diesem zweiten Start haben muss und für das problemlose Bewältigen der Distanz gibt es zwei Möglichkeiten - Seismos hat seinen Reiter Andrea Atzeni vor dem Aufgalopp abgesetzt um sich schon mal etwas Strecke zu holen oder er kann ganz einfach auch die Meile. Aber wie auch immer, wenn der Wallach alles gut wegsteckt, könnte er im Dezember nochmal in Toulouse aufgeboten werden.
King‘s Hall, der sich im Rennen mehr oder weniger immer an der Seite seines Stallkollegen Seismos befand, ging bis zum Schlußbogen in sehr ansprechender Haltung und das sah wirklich nicht schlecht aus aber von einem Galoppsprung zum nächsten saß Eddie auf einem geschlagenen Pferd.