Nachschau Hannover, Köln und München 09. Juni 2014
Heimreisen haben mitunter etwas sehr Beschwerliches und da können sich die 170km zwischen Köln und Gütersloh auch schon mal wie 1700km anfühlen oder der Flug von München, als müsste man ihn mit dem Fahrrad strampeln. Das sind dann die Renntage, an denen nichts geklappt hat und die Pferde überall vorne waren, nur nicht im Ziel. Gestern ging das Ganze schon wieder ziemlich leicht von der Hand und letztendlich sind alle Starter so gelaufen, wie man sich das im Vorfeld gedacht hatte. Die einzige - positive - Überraschung war der Sieg von Majestic im Hannoveraner Listenrennen.
Panja lief als Sechste besser als es im ersten Moment aussieht. Sie ist ja von zierlicher Statur und keine, die man in der Arbeit schon mal richtig kitzeln kann. So muss sie sich selbst über die Rennen weiterbringen und für uns war wichtig, dass sie sich ordentlich benimmt und auch unterwegs gut zu händeln ist. Da ist einfach Geduld gefragt.
Wie sich im Nachhinein herausstellte, war Majestic Jasmine's letzte Form nicht schlecht gewesen und da sich die Stute danach auch verbesserte, hatte sie für uns gute Chancen auf ein Platzgeld. Dass sie allerdings gleich gewinnt, davon konnte man nicht ausgehen. Auch wenn er von der Dominikanischen Republik ist, könnte man Jose Silverio jederzeit für eine rheinische Frohnatur halten und nach dem gestrigen Sieg war er heute überhaupt nicht mehr zu bremsen. Diesen Erfolg dingfest zu machen, war allerdings gar nicht so einfach da Majestic Jasmine entweder vor den Zuschauern an den Rails weglief oder vor ihren Kolleginnen und man bis zum Schluss nicht sicher sein konnte, ob sie hinkommt. Eventuell läuft sie als nächstes in fünf Wochen in Hoppegarten.
Wer lange genug dabei ist, weiß was in einem Rennen alles schief gehen kann selbst wenn das vielleicht beste Pferd im Feld hat und auch ein Elfmeter ohne Torwart kann am Pfosten landen. Es stand bei Nuntius auch nicht der Sieg im Vordergrund sondern ihm einen optimalen Neuanfang möglich zu machen. Der Hengst wirkte im Führring sehr fokussiert, optisch vielleicht noch einen Tick zu propper aber ansonsten machte er einen guten Eindruck. Jozef Bojko sollte mit ihm eigentlich hinter der Pace gehen aber nachdem sein Führpferd gleich an der ersten Ecke ausbrach, musste sich der Jozef notgedrungen das Rennen selbst machen. Auf der Geraden war er dann auch immer noch in Front aber als Execution an seiner Seite auftauchte, dachte man kurz, jetzt ist er geschlagen aber Nuntius raffte sich nochmal auf und strampelte sich dann doch noch sehr sicher frei. Heute war er verständlicherweise ziemlich müde aber ansonsten war alles ok.
Money Time wurde zwar nur Sechste aber letztendlich trennten sie nicht mal zwei Längen von der Siegerin. Die Stute, frisch wie sie ist, brummte den ganzen Weg über aber als es zur Sache ging, stand sie und hatte ihr Pulver schon unterwegs verschossen. Das schaut beim nächsten Mal schon anders aus.
Daheim machte Springbok Flyer immer einen sehr viel reiferen Eindruck als dann im Rennen und wir waren uns eigentlich vor jedem Start sicher, dieses Mal legt er seine Maidenschaft ab und gestern war es nun doch endlich soweit. Eduardo Pedroza musste ihn allerdings ziemlich bitten und der Hengst wirkt immer noch etwas schlafmützig. Vielleicht ist er aber jetzt aufgewacht.
Richtig gefreut hat uns der zweite Platz von Speedy Approach im Münchner Gruppe-Rennen. Der sympathische Hengst gehörte schon immer zu des Trainers Mumm-Pferden und er hält große Stücke auf ihn. 17 Jahre ist es her, dass er für Jaber Abdullah ein Pferd im Deutschen Derby sattelte - Baroon, der nur Kampf/Hals geschlagen von Borgia Zweiter wurde - und wenn alles nach Plan läuft, sehen wir Speedy Approach genau in diesem Rennen als nächstes seine Box beziehen.