Nachschau Hoppegarten und Köln 09./10. April 2023
Nach dem Jugendgerichtsgesetz könnte die Webseite ab diesem Wochenende nach einer besonders irrigen Einschätzung eventueller Siegchancen zumindest schon mal zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert werden. Vor 14 Jahren erschien der erste Artikel - die Nachschau zum Osterwochenende 2009. Die Schreiberin dieser vielen Zeilen ist schnell für etwas zu begeistern, kann aber mitunter auch schnell wieder das Interesse verlieren und vierzehn Jahre Renntag für Renntag – bis auf ein paar Ausnahmen – eine Vorschau und eine Nachschau zu schreiben, erstaunt niemanden mehr als sie selbst.
Stellte Ostern 2009 noch eine echte logistische Herausforderung dar, alle Starter in Bremen, Leipzig, Düsseldorf, Saarbrücken, Köln und Hannover von Karfreitag bis Ostermontag auf den Weg zu bringen, war das dieses Jahr mit gerade mal zwei Veranstaltungen natürlich ein Kinderspiel.
Gleich mit dem ersten Starter sicher zu stellen, dass man nicht sieglos heimfährt, ist schon mal die halbe Miete und für die sorgte View Zabeel. Unterwegs kam allerdings erst kein so gutes Gefühl auf, die Saxon Warrior-Tochter agierte sehr grün und im Einlauf sah es für einen Moment sogar aus, als müsste sie abreißen lassen. Aber Eddie Pedroza wollte sich nicht geschlagen geben, bündelte nochmal alle Ressourcen und View Zabeel – ganz offensichtlich mit ebenso viel Herz und Kampfgeist wie ihre Mutter ausgestattet – zog willig mit. Das hat uns richtig gut gefallen.
Natürlich hätten wir auch gerne gewonnen, wer würde das nicht, aber der zweite Platz von Yummylicious auf Listenebene hat uns trotzdem fast so gefreut wie ein Sieg. Auch wenn sie sich in ihrer Box immer äußerst liebenswürdig gibt, auf der Bahn stellt die Stute ihre Reiter schon sehr oft auf die Probe und ihre Art verlangt einem mitunter viel Geduld ab. Umso schöner, wenn man dann im Rennen Fortschritte sieht.
Salve Le Meer lief nicht mal so schlecht aber da ist bestimmt noch Luft nach oben und da werden wir uns jetzt rantasten.
Hätte sich abgezeichnet, dass es kein Tempo gibt, hätte Eddie auch selbst den Piloten gemacht aber es war schnell genug und Panjari schien in seiner Position hinter den Führenden zufrieden zu sein. Die Ausgangslage in die Gerade rein war natürlich optimal und Panjo musste eigentlich nur einmal kurz den Turbo zünden um dann am Ende schon direkt leicht die Ziellinie zu passieren. Die Berliner Luft halt ...
Der Renntag in Köln gestaltete sich dann leider nicht ganz so erfreulich. Dass es für uns interessant wird, zu sehen wie sich Anfield präsentiert, war kein Blabla. Wir hatten wirklich Mumm auf ihn und es sah ja auch zu Anfang gut aus aber sobald Anfield „Feindberührung“ hatte, haute er die Bremsen rein und das Rennen war vorbei. Dieses Laufen war schon eine ziemliche Enttäuschung.
Für Waldersee war es eigentlich schon am Start gelaufen. Während er nach dem Öffnen der Boxentüren leicht nach links wegsprang, machte sein Nachbar Jir Sun einen noch größeren Satz nach rechts und lief Waldi direkt vor die Füße. Um ihn in eine für ihn bessere Ausgangslage zu bringen, musste Eddie an der Aussenseite Gas geben aber einmal in Schwung, war Waldi dann einfach zu früh in Front und man weiß ja, wer zu früh kommt, den betraft das Leben.