Nachschau Köln 23. September 2012
Ein, zumindest aus unserer Sicht, wenig spektakulärer Sonntag und für die Nachschau braucht man somit auch nicht viel Zeit.
Die Kleinen sind ja oft große Kämpfer und zu diesen gehört auf jeden Fall Swordhalf, die im Führring gegen ihre Kollegen wie ein Winzling daherkam aber im Rennen ackerte wie eine Große. Gegen den überlegenen Sieger Limario hatte sie dann zwar keine Chance aber den zweiten Platz konnte ihr keiner nehmen und wenn sie dieses Jahr nochmal an den Start kommt, klappt es für die Wittekindshoferin vielleicht auch noch mit einem verdienten Sieg.
Im Winterkönigin-Trial verkaufte sich Picayune als Vierte gar nicht so schlecht aber Adrie de Vries hätte ohne Weiteres noch mehr Tempo machen können, wovon dann nicht nur seine Stute sondern auch Shamanda profitiert hätte. Im letzten Drittel an den Rails liegend hatte die Brümmerhoferin eine Position, die ihr sichtlich nicht behagte und ihr auch keine gute Ausgangsposition bot. Vorne, frei galoppierend so wie in Baden-Baden, scheint sie besser aufgehoben zu sein.
Noch einer, der auf jeden Fall mehr Tempo vertragen hätte, war Sanogo im Agl. II.
Der Wallach ist keiner der typischen Steher, die ihre Distanzen in Diesel-Manier abreissen, er kann nämlich nicht nur weit, er kann auch richtig schnell. Diese Tatsache wäre zu nutzen gewesen aber auch der zweite Platz war eine Bestätigung seiner guten Form.
Paraisa hätte dieses Mal zwar alles passend gehabt, fand aber auf der Geraden erst spät eine freie Spur und da war der Zug schon abgefahren. Wie weit sie letztendlich dann gekommen wäre, kann keiner sagen aber sie wäre auf jeden Fall besser gelaufen als die letzten Male.
Dass das Laufen von Earl of Tinsdal im 50. Preis von Europa eine Enttäuschung war, da braucht man nicht drum herum reden. Eduardo Pedroza übernahm mit dem Hengst wie immer die Spitze des Feldes und wie er da so leichtfüßig vor sich hin galoppierte, konnte man ein gutes Gefühl haben. Aber auf der Geraden hatte er früh nichts mehr zuzusetzen und trudelte nur noch als Fünfter ins Ziel.
Der Earl scheint über dem Berg zu sein, sprich die Saison ist für ihn zu Ende und er wird nun seinen Winterurlaub im heimischen Gestüt Kerbella antreten.
Jozef Bojko lag mit Waldpark immer mehr oder weniger im Fahrwasser von Earl of Tinsdal. Als er diesen halbe Gerade hinter sich ließ, zum Angriff blies und auch in Front ging, riss es einen kurz von den Sitzen. "Der Waldi wird doch jetzt nicht mit dem Jozef ...." schoss einen gleich in den Kopf, aber diesen Gedanken hatte man noch nicht zu Ende gedacht als von hinten die Räuber kamen und Waldpark auf den vierten Rang drängten. Letztendlich scheinen dem Dubawi-Sohn die 2400m auch einen Tick zu weit zu sein.