23. May 2016 - 20:13
Man wollte alles richtig machen, bereitete akribisch vor, reiste antspannt an, ließ das Pferd nicht eine Minute aus den Augen und tat auch sonst alles dafür, um das bestmögliche Ergebnis für Isfahan rauszuholen aber genützt hat es nichts - mehr als ein Fünfter Platz war nicht drin. Wir möchten jetzt nicht sagen, dass seine Beinstellung der des geschätzten Kollegen Mario Hofer ähnelt aber leicht x-beinig ist er schon und wenn der Boden so schnell, sprich so fest, wie in Rom ist, fühlt er sich einfach unwohl. Zu sehen war das schon beim Aufgalopp, wo er bereits seine kraftvolle Galoppade vermissen ließ und im Rennen wurde das nicht besser. Eddie, der den Hengst gut genug kennt, gab ihm kein hartes Rennen und auch Isfahan selbst passte gut auf sich auf. Jedenfalls war er nicht groß aus der Puste und geschwitzt hat er auch nicht viel. Drum herum reden braucht man natürlich auch nicht - enttäuscht war oder ist man schon. Heute morgen ging es dann für Pferd und Begleiter zurück nach Meran und morgen sind dann alles wieder an der Burg.
Aber nicht nur in Rom war es heiß, auch in Magdeburg - allerdings ebenfalls mehr die Temperaturen als die Ergebnisse betreffend. Incantator wollte sich scheinbar nicht als Hektiker darstellen lassen, präsentierte sich ungewohnt gelassen und hatte lediglich einen kurzen Aussetzer als er eine Kutsche mit vier dicken, schwarzen Friesen entdeckte, die ihn sichtlich aus dem Konzept brachten. Kriegte sich Incantator schnell wieder ein, kann man das von seinem Reiter nicht behaupten. Der Jozef regt sich heute noch auf, dass er kurz nach dem Start die falsche Entscheidung traf und nicht auf seine Pilotenstellung beharrte sondern zwei Mitstreiter ziehen ließ da ihm das Tempo viel zu hoch erschien. Das wurde dann aber schnell herausgenommen und man fand sich in einer Position wieder, die so nicht geplant war. Im Einlauf wurde Incantator dann auch noch behindert, was ihm zwar einen Gewinnausgleich brachte aber eben auch um die Chance einer besseren Platzierung. Wir als Besitzer sehen das allerdings sehr viel entspannter als der Jozef da angesichts der schon sehr abgetrockenten Bahn sogar überlegt wurde, den Hengst kurzfristig abzumelden. So richtig auf 100 ist er auch noch nicht und für uns geht das Laufen in Ordnung.
Die ersten zwei Stunden nach seiner Ankunft in Magdeburg schrie sich Grants Pass die Lunge aus dem Hals aber zum Rennen hin präsentierte er sich schon ganz anders als in München. Im Rennen hatte er kurz alles für sich aber plötzlich flog dem Jozef ein Hufeisen fast um die Ohren und er dachte erst, das käme von einem Kollegen aber als ihn nach 200m ein zweites Hufeisen kreuzte, sah er, dass Grants Pass auf beiden Vorderbeinen die Eisen verloren hatte. Barfuß auf diesem Boden noch so zu kämpfen, zeigt schon richtig Moral und ist dem Hengst hoch anzurechnen. Danach glühten ihm natürlich die Socken aber er wurde intensiv versorgt und heute ging es ihm schon erheblich besser.
Erneut toll gelaufen ist Plus Night und lange sah es so aus als könnte nur er der Sieger sein aber kurz vor dem Ziel wurde er dann doch noch abgefangen. Er macht auf ähnlicher Route weiter.
Auf der einen Seite kann man natürlich froh sein, dass Andreas Suborics nichts passiert ist. Auf der anderen Seite möchte man ihn auch gerne ein bißchen schütteln - Subi hatte seinen Bügelriemen nicht richtig einrasten lassen und als sich dieser nach dem Start löste, musste er ins Gras und Nightlight Angel absolvierte das Rennen ohne Reiter. Ihr ist Gott sei Dank auch nichts passiert aber für Besitzer, die ja viel Geld in diesen Sport investieren, ist so eine Nachlässigkeit schon auch sehr ärgerlich.