Vorschau Baden-Baden 01. September 2013
Dachte man erst, das Danedream-Märchen wäre eine vielleicht einmalige Sache, ist in diesem Jahr erneut der internationale Fokus auf Baden-Baden gerichtet wenn es am Sonntag „Boxen auf“ zum Longines - Grosser Preis von Baden heißt.
Auch wenn es für den Veranstalter sportlich gesehen tolle Werbung ist, nach Wise Dan das zweitbeste Pferd der Weltrangliste am Start zu haben, hat diese Medaille natürlich auch eine Kehrseite. Nur fünf Pferde werden laufen da die avisierten Gäste aus dem Ausland mehr oder weniger die Flucht ergriffen und nicht gegen Dr. Christoph Berglars Novellist antreten wollten.
Nach den King George fuhr man das Programm mit Novellist etwas herunter um ihn für den geplanten Start im Arc frisch zu halten und das Rennen in Baden passt zeitlich gesehen genau in den Plan. Charly fühlt sich sichtlich wohl in seiner Haut und wenn er auch in seiner Box ein richtig frecher Hund sein kann, agiert er in der Arbeit mittlerweile mit sehr viel Ernsthaftigkeit - er ist halt einfach erwachsen geworden.
Selbst wenn Novellist am Sonntag das wahrscheinlich beste Pferd im Feld ist, muss jedes Rennen erstmal gewonnen werden und wir sind uns durchaus bewusst, dass der Hengst noch nicht wieder auf 100% ist, ihm ein ungünstiger Rennverlauf einen Strich durch die Rechnung machen kann usw. usw.
Aber wie auch immer, sein Reiter Eduardo Pedroza kennt Charly gut genug und wird das Beste daraus machen.
Zweiter Protagonist in diesem Rennen ist Gestüt Karlshofs Seismos. Zweifelsohne war sein Sieg in München eine Überraschung aber dass er gut laufen könnte, kündigte sich irgendwie schon auf dem Weg vom Stall zum Sattelplatz an. Der Wallach war quietschig wie ein Jährling, bockte richtig ab und man konnte ihm direkt ansehen, wie gut er drauf ist. In den vergangenen Monaten plagten ihn das ein oder andere Mal Maleschen mit einem Huf aber das war dann vor München endlich behoben und zeigte auch gleich Wirkung. Wir trauen ihm erneut eine sehr gute Vorstellung zu.
Stall Neckars Neckara wurde für den Veuve Clicquot Cup nachgenannt da die Stute daheim einen so guten Eindruck hinterließ, sich dieses Rennen entsprechend anbot und man die Chance wahrnehmen wollte.
Mit der Fährhoferin Quaduna geht man mit der Distanz etwas zurück da es ihr beim letzten Einsatz einfach zu weit wurde. Im Berenberg Bank Cup sind mit die besten Stuten des Dreijährigen-Jahrgangs am Start und wird für alle Ladies eine Prüfung auf Herz und Nieren. Quaduna zeigt daheim sehr viel Ehrgeiz und ihre Reiter haben immer alle Hände voll zu tun um sie in ihrem Eifer zu bremsen. Leicht wird es morgen nicht für die Stute aber die letzten Arbeiten waren gut genug um es zu versuchen.
Je 52kg - im Bernhard Berghaus Gedächtnisrennen sind mit Stall Leons Arjen und Saint and Sinner, in den Farben von WH Sport International, zwei echte Fliegengewichte unterwegs.
Arjen scheiterte zuletzt in der Schweiz an einem für ihn viel zu langsam gelaufenen Rennen. Der Wallach war stark am Pullen, wollte sich gar nicht beruhigen und verpulverte unterwegs schon den ganzen Sprit. Morgen kann man allerdings schon davon ausgehen, dass es mehr Tempo geben wird, was dem Samum-Sohn dann auch mehr liegt.
Das Gleiche gilt für Saint and Sinner, der ebenfalls ein flott gelaufenes Rennen braucht um sich nicht selbst um alle Chancen zu bringen.