Vorschau Baden-Baden und Dortmund 29. Mai 2014
Alle aus dem Bremer Umland kommend und alle irgendwann als Schmiede tätig gewesen, versprühen die Jungs von Stall Amboss reichlich Lokalkolorit und passend dazu haben sie mit Camroc auch ein Pferd, das mit seinem nicht ganz alltäglichen Charakter gut zu ihnen passt. Als Wallach hat er das Privilieg im Stall mit den Stuten untergebracht zu sein, was ihm nicht nur sehr gut gefällt, er fühlt sich scheinbar auch für deren Sicherheit verantwortlich. Als er vor Kurzem mal unter ungeklärten Umständen seine Reiterin Christa Germann verlor, traf er bei seinem anschließend sehr entspannten Galopp um die Bahn Meerjungfrau und Akua'na, die gerade auf dem Weg nach Hause waren. Damit nichts passiert und sie sich auch nicht verlaufen, ließ er es sich nicht nehmen und die beiden Stuten auf der Sandbahn Richtung Stall zu eskortieren bis er sich irgendwann bereitwillig vom Trainer abführen ließ (Bilder dazu können Sie hier sehen). Camroc verbrachte den Winter auf heimatlicher Scholle, hat sich dort schön weiterentwickelt, wird in der Nestle Schöller Trophy das erste Mal dieses Jahr an den Start gehen und sollte nicht viel Anlaufzeit benötigen.
Im gleichen Rennen gibt Jaber Abdullahs vierjährige Stute Bint Nayef ihr Deutschland-Debüt. Sie war in England bereits einmal siegreich und kann mehrere Platzierungen vorweisen. Bint Nayef ist vielleicht nicht die Schönste aber sie ist ein richtiger Typ und sehr angenehm im Umgang. Wie sie sich im Rennen schlagen wird, ist schlecht einzuschätzen und so schauen wir uns das einfach mal an.
In der Flemington Trophy geht Capichera in den Farben der Familie von Stauffenberg an den Start. In München legte sie zuletzt souverän ihre Maidenschaft ab und hat von diesem Rennen auch sehr profitiert. Phillip Graf von Stauffenberg musste letzten Samstag ziemlich früh aus dem Bett um der Arbeit seiner Stute beizuwohnen aber es hat sich gelohnt - die Vorstellung war ziemlich überzeugend. Wenn Capichera das auch im Rennen umsetzt, wird sie ein ernstes Wort mitsprechen können.
Im Dortmunder Preis der Westfälischen Provinzial Versicherung sehen wir mit Gestüt Wittekindshofs North Mum und der Ittlingerin Laura ein Pärchen auf die Reise gehen.
Dass North Mum etwas Zeit braucht um in Schwung zu kommen, zeigte sie schon zu Hause und so geht der dritte Platz bei ihrem Debüt in Ordnung. Die längere Strecke in dieser Prüfung kommt ihr entgegen und mit der weichen Bahn sollte sie auch zurecht kommen.
Schon von Beginn an zeigte sich Laura als eine echte Diva, die genau weiß, was sie möchte und was nicht. Zum Wohle aller Beteiligten sollte man sich auch nach ihren Wünschen richten. Als Halbschwester zu guten Pferden wie Love Academy und Lauro gelten ihr natürlich einige Hoffnungen aber wie auch Lauro gehört die Stute in der Arbeit nicht gerade zu den Spritzigsten und so kann man schlecht sagen, wie sie sich bei ihrem Lebensdebüt schlägt.