Vorschau Bro Park, Dortmund und Straßburg 18. September 2022
Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war für Karl Trybuhl und Rama Veselji schnell zu Ende – 3Uhr morgens in den Stall um Panjari und Waldersee Frühstück zu machen, 4.00Uhr Abfahrt um ohne Stress dem Hamburger Berufsverkehr aus dem Weg zu gehen und rechtzeitig an der Fähre in Puttgarden zu sein. Gestern wurde in Malmö übernachtet und heute ging es dann weiter nach Stockholm. Nachdem für den Fährhofer Panjari zuletzt in Italien Dolce Vita angesagt war, wird es nun im Stockholm Cup International um einiges anspruchsvoller. Die schwedische Rennsport-Presse hält jetzt nicht allzu viel von seinem Meraner Sieg und in der Tat wird sich der Camelot-Sohn strecken müssen aber ganz so viele Möglichkeiten gibt es für ihn nicht und vom zeitlichen Ablauf und der Distanz hat diese Prüfung gut gepasst.
Stall Mandarins Waldersee scheint ein Spätzünder zu sein. Als junger Hengst konnte man mit ihm hinter einer Stute hergehen, ohne dass er auch nur mit einer Wimper gezuckt hätte. Jetzt, als Vierjähriger, fast schon ein älterer Herr, reicht es wenn er nur eine Stute von Weitem sieht um vollkommen die „Contenance“ zu verlieren und das scheint ihm dann auch noch während des Rennens im Kopf rumzutackern. In der Upplands-Bro KommunBro Park Sprint Championship werden Waldi nun Scheuklappen angelegt und mal sehen, inwieweit das fruchtet.
Da sich der Trainer am Sonntag gerade erst im Landeanflug befindet wenn in Dortmund schon Rennen sind, ist es wieder Simon Stokes, der sich der schwierigen Startmaschinen-Kadetten annehmen muss. Beim Fährhofer Wales bedarf es allerdings keiner Nachhilfe, der Camelot-Sohn war eigentlich immer schon ein recht braver Kerl. Bei seinem Debüt fand er die Distanz deutlich zu kurz aber die Rennerfahrung tat ihm gut und sollte sich im EFTBA - Guardian of the Thoroughbred-Rennen schon von anderer Seite zeigen können.
Holt sich eine Katze am Stall ungeniert die Brotzeit der Leute von den Tischen oder ihren Taschen, geht davon aus, dass der Trecker ihm ausweicht, spaziert ohne Hemmungen zwischen den Pferden und entert fremde Autos, dann ist das unser Stallkater Bobby. Und Bobby macht das alles weil er verwöhnt, unerzogen, eitel und sehr selbstverliebt ist. Wenn es bei den Pferden ein Pedant dazu gibt, dann ist das Taiora. Die Stute, in den holländischen Farben der Familie De Zwart, ist ein echter Bobby und bei ihr ist alles eine Sache von will ich mich heute benehmen oder nicht, ärgere ich heute meinen Reiter oder nicht, usw. Wir hoffen, morgen im BBAG Auktionsrennen will sie am Zielpfosten unbedingt die Erste sein. Wenn nicht, ist sie zumindest eine Kandidatin für die vorderen Plätze.
Nach wie vor eine tolle Stute, die viel Vertrauen genießt – Gestüt Wittekindshofs Nina's Lob. Da Pferde in der Regel ja nicht jedes Wochenende laufen und manche sogar nur ganz gezielt eingesetzt werden, müssen die jeweiligen Starts sitzen damit einem nicht die Zeit davonläuft. So ärgern wir uns heute noch über die Nachlässigkeit, mit der Nina's Chancen beim letzten Engagement in Hoppegarten vertan wurden. Jetzt muss Eddie es im Dortmunder Stutenpreis für die sympathische Stute richten.
Gestüt Paschbergs Quebueno unternimmt im RaceBets - 138. Deutsches St. Leger einen erneuten Versuch auf Gruppe-Ebene. Der Hengst hatte etwas Urlaub und diesen auch genutzt. Die Aufgabe ist nicht leicht und er hat es mit einigen guten Gegnern zu tun. Wenn der Fuchs seine Arbeitsleistungen umsetzt könnte er aber eines der Platzgelder schnappen.
Auch in Straßburg sind Rennen und diese Tour hat Monika Müller übernommen. Gleich zu Beginn gibt Sirjan im Prix de l'Europe in den Farben von Darius Racing sein Lebensdebüt. Den Zarak-Sohn ist einer, den man gerne reitet weil er nicht nur sehr willig alles mitmacht sondern auch stets sehr brav dabei ist. Beim Führen oder in der Box sieht das schon anders aus, da kann er ein richtig frecher Hund sein und will schon mal wissen, wer mehr Kraft hat. Die Entscheidung Sirjan aufzubieten fiel recht kurzfristig, er wurde nachgenannt, und mal schauen, wie er sich präsentiert.
Gestüt Ravensbergs Wiesentau kommt im Grand Prix de la Région Grand-Est an den Ablauf. Beim letzten Start in Iffezheim lieferte sich Wiesentau mit Nerium bis zur Linie einen spannenden Endkampf, wie man ihn gerne sieht und kürte sich mit einem kurzen Kopf zum Sieger. Im morgigen Listenrennen trifft der Wallach auf Mansour und wir denken, das ist das Pferd, welches es zu schlagen gilt.