Vorschau Dresden, Deauville und Düsseldorf 04. August 2024
2., 3. und 4. Rennen – ziemlich ätzend weil organisatorisch aufwendig und für die Besitzer teuer da man für diese drei Starter jetzt auch drei Leute auf die Reise schicken muss. Weitere Reisen mit Übernachtung sind so schon kostspielig genug geworden da es günstige Hotels, wie noch vor Corona, gar nicht mehr gibt. Kann man nur hoffen, dass die Pferde gut laufen.
Bei Salve's Secret im Fleischerei-Schölzel-Cup ist der Trainer für seine Verhältnisse mal richtig verwegen und sagt, er fährt nach Dresden um mit ihr zu gewinnen. Jozef, gib Gas.
Sommersby fällt auf dieser Reise eine besondere Rolle zu, er muss für zwei aufgeregte Hühner – Salve's Secret und Quiara können schnell recht „agil“ werden – den Buddha machen und für Ruhe in der Gruppe sorgen. Der Wallach kennt dieses Jahr nur gute Leistungen und wird auch im Preis der paint & work Werbung wieder mit besten Chancen unterwegs sein.
So richtig alt sind die Herren rund um die Sächsische Galopp-Union zwar noch nicht, aber die Verbindung zum Rennstall Wöhler ist schon ziemlich alt und wurde nun mit dem Einzug von Quiara vor etwas über drei Wochen wiederbelebt. Viel kann man über die hübsche Stute noch nicht sagen, außer dass sie eher zu den wachen Mädchen gehört. Im Rennen der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe Andreas Schönborn & Michael Ziegenbalg gibt die Lucky Lion-Tochter ihr Handicap-Debüt und da muss man erstmal schauen, wie sie das händelt.
Die weiteste Reise an diesem Wochenende hat Ghorgan für die Interessen von Darius Racing zu bewältigen. Dort wird der immer so unkomplizierte Hengst im Prix Daphnis, einem Gr. III über 1600m an den Ablauf kommen. Sein Hamburger Sieg sah schon sehr imponierend aus und auch wenn das jetzt natürlich ein großer Sprung ist, haben wir Mumm auf Ghorgi.
Nicht nur in Dresden hat Stall Chronos mit Sommersby einen Starter, auch in Düsseldorf sind sie mit Savoya im Pattex-Rennen - HKJC World Pool Handicap vertreten. Savoya konnte in Hamburg nicht ganz an die gute Leistung von Baden anknüpfen aber der tiefe Boden war halt einfach gruselig. Was uns trotzdem gut gefallen hat, die Stute zeigte auch bei widrigen Umständen Kampfgeist und genau der, wird sie auch morgen wieder ihr Bestes geben lassen.
Aufgrund mangelnder Alternativen geht man mit Nina's Lob im Fritz Henkel-Preis auf 1.600m zurück und hofft, die Stute kommt auch mit der etwas kürzeren Distanz zurecht. Nina ist ja eine echte Maschine und für ihren Reiter Miladin Stanarevic ist das bestimmt nicht ganz so lustig aber für den, der ihre kraftvolle und energiegeladene Aktion vom Boden aus mitverfolgen kann, ist es immer wieder beeindruckend. Die Stute macht einen unverändert tollen Eindruck und ein erneut gutes Ergebnis wäre ihr sehr zu gönnen.
Es gibt unzählige Bücher und Filme, in denen uns, in der Regel sehr attraktive Frauen mit ganz unterschiedlichen Charakteren, lebhaft an ihrem Alltag teilhaben lassen. Stereotyp ist u.a. meist eine sich das Leben selbst schwer machende Psycho-Liesel dabei, eine ist immer die Selbstbewusste, unabhängig und nicht ganz so nahbar und es gibt immer die stets Gute, ausgleichend und vollkommen mit sich im Reinen. Würde es ein Drehbuch für den 166. Henkel-Preis der Diana geben, hätten wir mit Stall Just Reese Route 66 Night of Laki's, Gestüt Karlshofs Spanish Eyes und Stall Route 66 / Partner 3.0 Hope and Believe auch schon gleich die passende Besetzung parat. Die drei Ladies eint eigentlich nur, dass sie allesamt optisch sehr attraktiv sind. Allerdings auf so unterschiedliche Weise, wie sie sich auch in ihrem Wesen unterscheiden.
Im Buch oder Film wäre Laki die Psycho-Liesel aber mit ihrem ständigen Reiter Maciej Kasprzyk hat sie einen ganz tollen Therapeuten gefunden und dass sie so verträglich im Umgang wurde, ist seinem Engagement zu verdanken. Dass sie sich mittlerweile auch verladen lässt und ihre Startbox bezieht, hat Kevin Gately viel Zeit und Geduld gekostet aber er hat es hingekriegt. Für die immer so selbstsichere und dynamische Spanish Eyes war bis zu ihrem Urlaub Vanessa Novotna zuständig und die Beiden haben sich blind verstanden. Ein etwas lustiges Pärchen ist die stets selig in sich ruhende Hope and Believe und ihre Reiterin Jennifer Knorrenschild, die man im Gegensatz dazu ganz schnell auf die Palme bringen kann. In diesem Fall müsste auf jeden Fall Hopie das Therapeuten-Honorar kriegen.
Was die Vorbereitung betrifft, kann man sehr zufrieden sein. Die Damen haben sich weiterentwickelt, sehr gut gearbeitet und fühlen sich ganz offensichtlich wohl in ihrer Haut. Nicht ganz so optimal ist natürlich, dass keine der Stuten Erfahrung mit dem Düsseldorfer Kurs hat, der bekanntlich etwas tricky ist und auf dem auch die Nummer der Startbox große Auswirkungen hat. Spanish Eyes ist mit der 9 noch ganz gut bedient, aber Night of Laki's und Hope and Believe – beide Besitzergemeinschaften rund um Stall Route 66 – treffen sich auf den äußeren Boxen 13 und 14. Was für ein kurioser Zufall bei der Verlosung.
Wie stehen also die Chancen? Night of Laki's hatte in Hamburg nicht das beste Rennen und war unter Wert geschlagen. Spanish Eyes blieb am Start mehr oder weniger erstmal stehen und brachte sich damit gleich um alle Möglichkeiten. Hope and Believe lief zuletzt mangels einer anderen Alternative auf zu kurzer Distanz und schlug sich trotzdem wacker. Zwei starke Ausländerinnen und Gegnerinnen wie Erle, lassen diese Prüfung zu einer echten Herausforderung werden und mehr als wie auf jedem anderen Kurs, wird auch der Rennverlauf großen Einfluss auf den Ausgang des Rennens haben. Wie immer, alles sehr spannend!
Stall Chevalex' Moonlight Touch lief zuletzt wie ein zahnloser Tiger. Nach seinem Sommerurlaub hat er im Somat-Rennen hoffentlich wieder mehr Biss.