Vorschau Hamburg 03. Juli 2022
Ilja Richter wollen wir jetzt nicht bemühen - viele von Ihnen kamen wahrscheinlich auch erst nach den Zeiten von „Disco“ auf die Welt - aber so kurz vor dem Derby hat die Stimmung schon etwas von „Licht aus, Spot an“. Dass die Spannung langsam steigt, war in den letzten Tagen natürlich zu spüren aber da gibt es immer noch die tägliche Arbeit am Stall, Mähen, nach den Galopps die Löcher auf der Grasbahn beseitigen, Büro etc. und das lenkt ab aber ist man erstmal vor Ort, steigt der Pegel dann doch ordentlich in die Höhe. Allerorts wird über die Derby-Pferde diskutiert und geredet aber wir vermissen, dass so wenig über das Engagement von Albert Darboven gesprochen wird. Bereits zum zwölften Mal gibt es ein IDEE-Derby und das ist in Zeiten, in denen Sponsoren nicht gerade Schlange stehen, bestimmt keine Selbstverständlichkeit.
Waren die Möglichkeiten im letztjährigen Derby eher überschaubar, sind die Chancen mit den Starts von Gestüt Paschbergs Queroyal, Gestüt Ittlingens Alessio, Jaber Abdullahs Maraseem und Bukhara in den Farben von Darius Racing im IDEE 153. Deutsches Derby schon um einiges aussichtsreicher auch wenn die Prüfung laut Wettmarkt nur unter So Moonstruck, Sammarco und Ardakan entschieden wird. Wir denken, die Prüfung ist offener als es vielleicht scheint. Jeder unserer Protagonisten hat sich den Start durch entsprechende Vorleistungen verdient, sie sind fleißig an der Krippe, die Blutbilder waren bestens und die Arbeiten allesamt hervorragend. Welches Ergebnis dann letztendlich dabei herausspringt kann bei einem Feld mit 20 Pferden schon fast wie Lotto spielen sein. Der Rennverlauf – gerade im Derby – birgt so viele Unwägbarkeiten, keiner weiß um die Tagesform eines Pferdes und manchmal reicht einfach schon der Bruchteil einer Sekunde um alles dafür oder dagegen zu entscheiden. Wir hoffen, jedes Pferd zeigt sein Können, alle Reiter sind auf Zack, der Rennverlauf wird fair und dann soll der Beste gewinnen.
Aber bevor das Highlight ansteht, gibt es natürlich auch noch andere interessante Dinge. Wie zum Beispiel das Debüt von Gestüt Wittekindshofs Tex Lot im Engel &Völkers-Rennen oder den Start von Stall Turffighters Conan im Rudolf August Oetker-Gedächtnisrennen. Die Camelot-Tochter Tex Lot ist eine echte Wuchtbrumme, die sich in den ersten Monaten auf Ravensberg nicht auch nur von einem einzigen ihrer 615 Kilo trennen wollte und sie sah wirklich groß und dick aus. Groß ist sie immer noch aber „das Schiff“, wie sie damals genannt wurde, hat Figur gekriegt und bewegt sich erstaunlich leichtfüßig. Tex Lot, die sanfte Riesin, ist immer sehr bescheiden, freundlich und dem Menschen zugetan. Große Erwartungen haben wir noch nicht aber dieser Start wird ihr mehr Schliff geben und sie weiterbringen.
Aber mit Tex Lot geht nicht nur unsere schwerste Stute auf die Reise, mit Conan wird auch der schwerste Hengst der Truppe verladen und so werden allein das „Schiff“ und der „Güterszug“ den Transporter mit gut 1.100 Kilo belasten. Wir hätten Conan nach seinem Sieg gern früher wieder auf der Bahn gesehen aber es gab kein passendes Rennen für ihn. Er hinterläßt unverändert einen tollen Eindruck und sollte sich entsprechend präsentieren.
Galoppiert Stall ANPAKs Near The Moon im wettstar.de-Cup über die Linie, ist das Derby-Meeting 2022 Geschichte. Der Wallach ließ den letzten Start in Hannover aus da die Bahn zu abgetrocknet war. In Horn wird sie bei den angesagten Temperaturen auch abtrocknen, ist aber durch den Regen gestern immer noch elastisch genug. Mooney ist gut drauf und wir trauen ihn ein ebensolches Laufen zu, einzig das Gewicht stört aber da muss er jetzt durch.