Vorschau Hamburg 05. Juli 2015
Die Konstellation an diesem Derby-Sonntag ist leider eine ganz andere geworden und die letzten Wochen dürften dem Trainer und allen Beteiligten einige graue Haare gekostet haben. Aber wer mit Lebewesen arbeitet, muss sich auch mit eben jenen Unwägbarkeiten arrangieren können, so ärgerlich wie es auch sein mag. "Und morgen ist wieder ein neuer Tag" - Diesen Spruch werden viele schon kennen und wir versuchen das Beste daraus zu machen.
Die Fährhoferin Win for Life lief bei ihrem ersten Lebensstart noch sehr grün, hat allerdings auch einiges dabei gelernt. Dass es aber schon so richtig klick gemacht hätte, konnte man zu Hause noch nicht beobachten und so denken wir, dass sie auch den Start im Hologram Company Brand-Protection-Cup noch für die Routine brauchen wird.
Ciocco Wonder hatte zuletzt in Hannover keinen guten Tag, was ja schon mal vorkommen kann aber nun macht die Stute wieder einen sehr zufriedenen Eindruck und sollte im Preis der EUROGATE Container-Terminals - auch wieder auf etwas kürzerer Distanz - für das letzte Laufen entschädigen.
Rashit Shaykhutdinov aus Kazan ist nicht allzu auf deutschen Rennbahnen anzutreffen aber wenn morgen sein Navigator im Hapag Lloyd-Rennen an den Ablauf kommt, wird er auch selbst vor Ort sein. Es ist schon immer wieder schön zu sehen wie sich manche Pferde im Laufe der Zeit nicht nur körperlich sondern auch charakterlich weiterentwickeln. Navigator war ja schon ein sehr unangenehmer Zeitgenosse, der selbst in der Arbeit allerlei Hilfsmittel brauchte um überhaupt mal ohne Zicken um die Bahn zu cantern. Aber irgendwann über Winter ist er erwachsen und ein richtig netter Kerl geworden. Sein Sieg in Hoppegarten hat ihm sichtlich Spass gemacht und wenn er diese Euphorie auch morgen an den Tag legt, sollte er ein Endkampf-Kandidat sein.
Sich in Hamburg einen Regenschauer zu wünschen, ist so eine Sache und kann dann auch schon mal schnell zu sehr unwirtlichen Bedingungen führen aber für Stall Margarethes Fair Mountain im IDEE 146. DEUTSCHES DERBY wäre es ein Geschenk des Himmels. Der attraktive und sehr sympathische Hengst mag es definitiv etwas elastisch. Unterstützung wird Fair Mountain aber auf jeden Fall genug haben, sind nicht nur seine Besitzer Hamburger, er wurde dort auch geboren und ist so schon fast ein Lokalmatador.
Mit auf die Reise geht auch noch Rogue Runner in den Farben von Qatar Racing. Die Trauben im Epsom Derby hingen natürlich hoch für ihn aber was uns letztendlich wirklich enttäuscht hat, war weniger das Ergebnis sondern seine Art im Rennen. Der Hengst ist ja immer etwas auf der wachen Seite und um für ein wenig Entspannung zu sorgen, trat er mit seiner Ohrenmütze an aber das schien dann schon wieder zuviel des Guten zu sein - Rogue Runner, übersetzt der "listige Läufer", war so dermaßen entspannt, dass er nicht einen Moment im Rennen hatte. Im Derby wird er nun ohne Ohrenmütze, dafür mit Scheuklappen antreten. Der Test zu Hause verlief sehr positiv und wenn er das dann morgen auch so umsetzt, könnte er einen die letzte Form vergessen lassen.