Vorschau Hamburg 29. Juni 2014
Natürlich gibt es auch in der zweiten Jahreshälfte noch genug aufregende Rennen und wir denken nach Hamburg auch noch nicht an Weihnachten aber gefühlt ist die Derby-Woche schon der Zenit eines jeden Rennjahres. Gut 20 Pferde werden an den Start gehen und es hätten sogar noch ein paar sein können aber bei dem ein oder anderen fiel das Rennen aus oder war für Hamburg einfach noch nicht fit genug. Chancen gibt es aber allemal und mal sehen, was sich davon umsetzen lässt.
Nach einem ordentlichen Deutschland-Debüt von Jaber Abdullahs Paris Rose war der fünfte Platz in Hoppegarten im ersten Moment eine kleine Enttäuschung aber die Stute hatte bei den tropischen Temperaturen nach dem Rennen mit Kreislaufproblemen zu kämpfen und ist entschuldigt. Im Preis des Weltkulturerbes Wörlitzer Park Anhalt bietet sich nun eine neue Möglichkeit für die Cape Cross-Tochter und wenn sie so läuft wie sie sich in der Arbeit präsentiert, ist sie ein Pferd für die Dreierwette.
Lucky Speed heißt der Favorit im nach ihm benannten Lucky Speed Hansa-Preis und das ist, als noch amtierender Derby-Sieger, durchaus gerechtfertigt. Dr. Christoph Berglars Protectionist kam zuletzt in Baden-Baden mit 3kg weniger 2,5 Längen vor ihm ein und wenn die Faustregel 1kg/1 Länge stimmt, dann waren die beiden leistungsmäßig an diesem Tag nicht weit voneinder entfernt. Lucky Speed wird nach längerer Pause von diesem Start natürlich sehr profitiert haben aber auch Protectionist ist einer, der sich mit jedem Rennen weiterentwickelt und wenn sich die zwei Kollegen nun mit gleichem Gewicht treffen, ist das nicht uninteressant.
Ebenfalls nicht uninteressant wird das Deutschland-Debüt von Singing werden, der erst seit ein paar Wochen auf Ravensberg beheimatet ist und wahrscheinlich auch nicht allzu lange hier bleiben wird. Der Singspiel-Sohn wurde von Australian Bloodstock als möglicher Kandidat für den Melbourne Cup erworben. Unkompliziert wie er ist, hat er sich schnell eingelebt und nachdem die ganze Umstellung dann auch viel flotter ging als gedacht und sich der Hengst entsprechend anbot, wurde er für diese Prüfung nachgenannt. Singing platzierte sich dieses Jahr in Frankreich bereits zweimal auf Gr. III-Ebene und scheint bei Distanzen zwischen 2000 und 2400m recht flexibel zu sein. Sein Training absolviert er stets mit viel Spass und die letzte Arbeit war auch nicht schlecht - mal sehen.