2010-06-06, Chantilly, 4. R. - Prix du Jockey Club
4 Prix du Jockey Club
- 06.06.2010 - Chantilly
- Distanz: 2100m
- Boden: weich
- Blacktype
Gruppe I, 1.500.000 € (857.100, 342.900, 171.450, 85.650, 42.900).
3j. Hengste und Stuten
Quoten112:10
Startnr./Platz | Pferd - Trainer/Jockey | Gewicht | Gewinn | Toto | Details |
---|---|---|---|---|---|
1 | Lope de Vega (IRE) 2007 Andre Fabre / Jo.: Maxime Guyon |
58,0 kg | 857.100 € | Details | |
Pferd: F. H. v. Shamardal - Lady Vettori (Vettori) |
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2 | Planteur (IRE) 2007 Elie Lellouche / Jo.: Anthony Crastus |
58,0 kg | 342.900 € | Details | |
Pferd: b. H. v. Danehill Dancer - Plante Rare (Giant's Causeway) |
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3 | Pain Perdu (FR) 2007 Nicolas Clement |
58,0 kg | 171.450 € | Details | |
Pferd: b. W. v. Vespone - Coastline (Night Shift) |
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19 | Classic Hero (GER) 2007 Hans Walter Hiller / Jo.: William Mongil |
58,0 kg | Details | ||
Pferd: b. H. v. Königstiger - Classic Queen (Greinton) |
Ein paar Dinge waren besonders ungewöhnlich an diesem ohne sehr ungewöhnlichen Rennen, über das schon Tage zuvor sehr intensiv gestritten wurde. Das lag an der ziemlich einsam gefällten Entscheidung von Edouard de Rothschild, dem Präsidenten der französischen Dachorganisation France-Galop, das Starterlimit von zwanzig aufzuheben und am Tag der letzten Streichung allen 25 stehengebliebenen Pferden einen Freifahrtschein zum Derbystart zu geben. Was zu einem kollektiven Aufheulen aller Aktiven führte, Trainer, deren Pferde einst ausgeschieden wurden, Besitzer, die sich mit äußeren Startnummern zufrieden geben mussten, Jockeys, die Rangeleien fürchteten. 23 Pferde wurden schließlich als Starter angegeben, 22 liefen. Und: Es passierte nichts. So hervorragend klappte alles, dass wenige Tage später flugs eine ähnliche Starterbeschränkung für den Prix de Diane kassiert wurde. Dort blieben am Mittwoch dann aber ohnehin nur zwölf Stuten stehen.
Auch im Lager des Ammerländers Lope de Vega war die Startbox-Nummer 21 (später 20) mit ziemlichem Schrecken registriert worden. Doch die Bedenken waren schon nach wenigen Metern zerstreut, denn mit dem Antritt eines Sprinters ging der Sohn von Shamardal nach vorne, um eigentlich von da an nur noch zu cantern. Wie er bereits im Scheitel des Schlußbogens nach vorne ging, dann in der Zielgeraden völlig souverän vor dem Feld hergaloppierte, das war schon sehenswert. Auch das überraschte Gesicht von Maxime Guyon, als er sich im Ziel nach der vermeintlichen Konkurrenz umschaute - die war gar nicht da.
Die vor fünf Jahren, im Jahr des Sieges von Shamardal gegen Hurricane Run, erstmals gelaufenen 2100 Meter im Französischen Derby waren gewiss maßgeschneidert für Lope de Vega. Es gab Bedenken bezüglich seines Stehvermögens, er kommt aus der Familie des Meilers Machiavellian, seine Mutter stammt von dem Meiler Vettori und auch sein Vater gewann nie über eine weitere als die in Chantilly geforderte Strecke. Shamardal lief im Übrigen nach seinem Sieg im Prix du Jockey-Club auf der Meile, er gewann die St. James's Palace Stakes in Royal Ascot. Ähnliches hat Andre Fabre mit Lope de Vega vor, in den Prix Jacques le Marois über die Meile zu gehen. Unorthodox ist der Mann, der nach Peintre Celebre 1997 erst sein zweites Derby in seiner Heimat gewann, aber immer gewesen. Manduro startete er auch auf extrem verschiedenen Distanzen, allerdings den "Arc" hat Fabre im Moment für Lope de Vega kaum im Visier, eine Nennung hat er nicht bekommen.
Das Pedigree von Lope de Vega haben wir in unserer Ausgabe 115 ausführlich vorgestellt. Schon damals zitierten wir Dietrich von Boetticher, der unverändert nicht daran denkt, den Hengst zu verkaufen (wie einst Hurricane Run), ihn vielmehr selbst in Frankreich, England oder Irland aufstellen will. Nicht in Deutschland, doch kann man das durchaus nachvollziehen.
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