Rennstall Wöhler

Das deutsche Element war am World Cup-Tag doch nur übersichtlich vertreten, doch gab es im Dubai Sheema Classic ein deutliches Ausrufezeichen: Der Erste und der Drittplatzierte stammen von deutschen Deckhengsten, was man als durchaus bemerkenswert bezeichnen kann. Und wenn Calvados Blues in der entscheidenden Phase freie Bahn gehabt hätte, dann wäre wohl auch Platz zwei möglich gewesen. Rewilding aber hätte er kaum geschlagen. Es war sicher die richtige Entscheidung, den Hengst ohne Vorbereitungsrennen direkt in dieser Grasbahnprüfung laufen zu lassen, da er, so seine Umgebung, frisch immer am Besten läuft.

Es war somit ein Wochenende nach Mass für Tiger Hill, der wichtige Sieger auch in Australien und Italien stellte. Die können mit Rewilding, dritter Gr. I-Sieger seines Vaters nach Iota und Königstiger, jedoch nicht konkurrieren. Er war vor drei Jahren bei Tattersalls stolze 500.000 Guineas wert und damit bisher der teuerste Nachkomme von Tiger Hill in einem Auktionsring. Das hatte natürlich seinen guten Grund, denn der von Andrew Lloyd-Webbers Waterhip Down Stud gezogene Hengst ist hervorragend gezogen. Seine Mutter Darara hat für den Aga Khan u.a. den Prix Vermeille (Gr. I) gewonnen. 1994 erwarb sie Lloyd-Webber, damals war sie auch schon elfjährig, aber nicht ganz billig. Für den Aga Khan hatte sie schon zuvor die Black Type-Sieger und Deckhengste Dariyoun (Sharastani) und Darazari (Sadler's Wells) gebracht, doch hatte sie noch mehr zu bieten. In England wurde sie noch Mutter von Diaghilev (Sadler's Wells), unter dem Namen River Dancer Gr. I-Sieger in Hong Kong, sowie der großen Rennstute Dar Re Mi (Singspiel), die letztes Jahr das Dubai Sheema Classic gewinnen konnte. Darara ist auch Mutter von Dararita (Halo), ihrerseits Mutter von Darasim (Kahyasi), mehrfacher Gr.-Sieger auf langen Distanzen, u.a. im Betty Barclay-Rennen (Gr. III). Rewilding war ihr zwölftes und letztes Fohlen. Es handelt sich um eine erstklassige Mutterlinie des Aga Khan.

Rewilding war in Meydan erst zum achten Mal in seiner Karriere am Ablauf. Er scheint seine Pausen zu benötigen, und wird sicher auch in diesem Jahr nicht besonders häufig laufen. "Wir müssen ihn vorsichtig behandeln, wie eine Stute", war denn auch der Kommentar seines Trainers. Der Coronation Cup (Gr. I) ist eine Option, langfristig ist es natürlich ein Pferd für den Prix de l'Arc de Triomphe (Gr. I). Auf Grund seiner exzellenten Abstammung sollte er auf Dauer sicher auch ein interessanter Deckhengst für Darley sein. In jedem Fall ist er zum richtigen Zeitpunkt ein wichtiger Werbeträger für seinen Vater geworden.