2012-06-03, Chantilly, 5. R. - Prix du Jockey Club
5 Prix du Jockey Club
- 03.06.2012 - Chantilly
- Distanz: 2100m
- Boden: gut bis weich
- Blacktype
Gruppe I, 1.500.000 €
3j. Hengste und Stuten
Quoten340:10
Startnr./Platz | Pferd - Trainer/Jockey | Gewicht | Gewinn | Toto | Details |
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1 | Saonois (FR) 2009 Jean-Pierre Gauvin / Jo.: Antoine Hamelin |
58,0 kg | 857.100 € | 340,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Chichicastenango - Saonoise (Homme de Loi) |
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2 | Saint Baudolino (IRE) 2009 Andre Fabre / Jo.: Maxime Guyon |
58,0 kg | 342.900 € | 65,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Pivotal - Alessandria (Sunday Silence) |
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4 | Kesampour (FR) 2009 Alain de Royer-Dupre / Jo.: Christophe Lemaire |
58,0 kg | 85.650 € | 75,0 | Details |
Pferd: F. H. v. King's Best - Kasatana (Hernando) |
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5 | Top Trip (GB) 2009 Francois Doumen / Jo.: Thomas Huet |
58,0 kg | 42.900 € | 150,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Dubai Destination - Topka (Kahyasi) |
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8 | Imperial Monarch (IRE) 2009 Aidan P. O'Brien / Jo.: Joseph O'Brien |
58,0 kg | 55,0 | Details | |
Pferd: b. H. v. Galileo - Ionian Sea (Slip Anchor) |
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10 | French Fifteen (FR) 2009 Nicolas Clement / Jo.: Christophe Soumillon |
58,0 kg | 55,0 | Details | |
Pferd: F. H. v. Turtle Bowl - Spring Morning (Ashkalani) |
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13 | Sofast (FR) 2009 Frederic Head / Jo.: Olivier Peslier |
58,0 kg | 170,0 | Details | |
Pferd: H. v. Rock of Gibraltar - Beautifix (Bering) |
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14 | Most Improved (IRE) 2009 Brian J. Meehan / Jo.: Kieren Fallon |
58,0 kg | 120,0 | Details | |
Pferd: b. H. v. Lawman - Tonnara (Linamix) |
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15 | Ektihaam (IRE) 2009 Roger Varian / Jo.: Paul Hanagan |
58,0 kg | 100,0 | Details | |
Pferd: b. W. v. Invincible Spirit - Liscune (King's Best) |
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17 | Amaron (GB) 2009 Andreas Löwe / Jo.: Davy Bonilla |
58,0 kg | 390,0 | Details | |
Pferd: F. H. v. Shamardal - Amandalini (Bertolini) |
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18 | Gregorian (IRE) 2009 John H. M. Gosden / Jo.: William Buick |
58,0 kg | 260,0 | Details | |
Pferd: Sch. H. v. Clodovil - Three Days in May (Cadeaux Genereux) |
Die Unterschiede hätten kaum größer sein können: War es am Vortag im Derby von Epsom ein eigentlich schon vorher inthronisierter neuer König seiner Generation, gewann das Derby in Chantilly ein Underdog, den trotz solider Vorleistungen so recht niemand auf dem Zettel hatte: Saonois, eher rustikal denn blaublütig gezogen, im Besitz eines Bäckers, trainiert von Jean-Pierre Gauvin in Saint-Cyr-les-Vignes bei Lyon, geritten von einem jungen Mann, der noch vor zwei Monaten im Lehrlingsstatus war. Es war der zwölfte Start des Hengstes, der jetzt sechs Rennen gewonnen hat, darunter im vergangenen Oktober ein Verkaufsrennen in Deauville, in dem er mit 25.000 € eingesetzt war, doch wollte ihn niemand haben. Das war damals sein vierter Auftritt und nach drei Platzierungen. Im Februar startete er in Cagnes-sur-mer, gewann mit dem Prix Policeman auf Sand ein Listenrennen, das diesen Namen trägt, weil 1980 ein Hengst namens Policeman seine Karriere an der Cote d'Azur begann und später den "Jockey Club" gewann. Nächstes Jahr heißt das Rennen vermutlich Prix Saonois. Wir sahen in Cagnes einen eher unscheinbaren Hengst mit wenig Ausstrahlung, der aber durchaus eindrucksvoll gewann. Anschließend holte er sich den Prix la Force (Gr. III), war Vierter im Prix Greffulhe (Gr. II), allerdings nur knapp geschlagen. Also kaum das Profil eines Derbysiegers und doch setzte er sich mit Kampfgeist, Geschick und Glück durch, was in einem 20köpfigen Feld bei entsprechend ruppigem Rennverlauf, in dem gleich mehrere Pferde übel behindert wurden, auch notwendig war. "Weil er so klein ist, kommt er durch jede Lücke", meinte sein Betreuer später.
Saonois stammt aus dem letzten französischen Jahrgang des Grand Prix de Paris (Gr. I)-Siegers Chichicastenango (Smadoun), der mit kleinen Jahrgängen in Frankreich sehr erfolgreich war, Vater u.a. des mehrfachen Gr. I-Siegers Vision d'Etat ist, der den Prix du Jockey-Club 2008 gewonnen hat. Dieser stammt aus einer Tochter von Garde Royale (Mill Reef), Saonois' zweite Mutter ist ebenfalls von diesem Hengst. 2008 wurde Chichicastenango nach Japan verkauft, wo er Anfang des Jahres einging. Vergangenes Jahr erzielten seine Fohlen bei der diesbezüglich wichtigsten Auktion in Japan einen hervorragenden Schnitt pro Zuschlag von umgerechnet 430.000 €.
Die Mutter Saonoise war bereits für Jean-Pierre Gauvin aktiv, im Übrigen Mitbesitzer des Sohnes, sie lief 50mal, gewann fünf Rennen, stammt ohnehin aus einer Familie von oft gelaufenen Pferden, die sich in der Regel auf Handicap-Ebene tummelten. Saonoise selbst beendete ihre Karriere sogar in der Verkaufsklasse. Ihr Erstling Sainte Baume (Enrique) hat zwei kleinere Rennen gewonnen, sie ist inzwischen auch im Besitz von Patrick Treyve und tragend von Turtle Bowl. Die Mutter hat noch eine zwei Jahre alte Stute von Sageburg, die ebenfalls bei Gauvin im Training ist. Eine Jährlingsstute stammt von My Risk, Saonoise wurde wie ihre Tochter dieses Jahr von Turtle Bowl gedeckt. Black Type ist erst sehr weit hinten im Pedigree zu finden, teilweise besteht die Linie auch aus Hindernispferden. Eine Abstammung, die in einem Auktionskatalog überblättert würde.
Natürlich war es ein Derby, das Fragen hinterlässt. Über die Starterzahl von zwanzig wird gesprochen. Und zum wiederholten Mal wird es sicher Diskussionen geben, ob die Rückführung in der Distanz richtig war. Puristen schütteln mit dem Kopf und so unrecht haben sie sicher nicht. Die weiteren Pläne mit Saonois sind nicht weiter umrissen. Eine Nennung für den Prix de l'Arc de Triomphe (Gr. I) hat er nicht, "aus Aberglaube", so sein Trainer, im Grand Prix de Paris (Gr. I) am 14. Juli ist er jedoch engagiert, doch soll er eigentlich eine längere Pause einlegen. "Vielleicht läuft er dieses Jahr gar nicht mehr", meinte Gauvin, "er war ja schon oft genug am Start."
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