Rennstall Wöhler

Kein glamouröser Erfolg für Olympic Glory, eher ein Arbeitssieg für den Dreijährigen, den der investitionsfreudige Scheich Joaan Bin Hamid Al Thani im vergangenen Herbst erworben hat, kurz vor dem Sieg im Prix Jean-Luc Lagardere (Gr. I), wo er damals erste Amortisation bekam. Der Hengst hat bei bisher sechs Starts nur einmal verloren, das war in den Coventry Stakes (Gr. II) während Royal Ascot gegen Dawn Approach (New Approach). Seine nächste Aufgabe wird er in der Poule d'Essai des Poulains (Gr. I) wahrnehmen, zumal sein Trainingsgefährte Toronado (High Chaparral), der in den Craven Stakes (Gr. II) vergangene Woche sehr imponieren konnte, in den 2000 Guineas (Gr. I) antreten wird. Scheich Joaan hat sich also mit gutem Geld die Kronjuwelen aus dem Stall von Richard Hannon gesichert.

Olympic Glory ist der erste in der nördlichen Hemisphäre gezeugte Gr. I-Sieger des Spitzenfliegers Choisir (Danehill Dancer), Vater auch des Gr.-Siegers Starspangledbanner, der wegen schlechter Befruchtung die Deckhengstbox wieder mit dem Rennstall vertauscht hat. Choisir war drei Jahre nicht von Australien nach Irland geshuttelt, er ist aber inzwischen wieder in die Deckhengstriege von Coolmore Ireland im Frühjahr eingerückt. Die Mutter Acidanthera hat dreijährig gewonnen und hat drei weitere Sieger auf der Bahn, doch muss man lange suchen, um Black Type-Pferde zu finden. Sie wechselte als Fünfjährige auf der December Sale, tragend damals von Muhtarram, für ganze 3.000 gns. den Besitzer. Spannnend wird das Pedigree später, denn die dritte Mutter Amaranda war Siegerin in den Neil Gwynn Stakes (Gr. II) und ist Stamm-Mutter einer ganzen Serie von Black Type-Pferden. Die nächste Mutter ist die einflussreiche Zuchtstute Favoletta, die selbst die Irish 1000 Guineas (Gr. I) gewinnen konnte. Olympic Glory, der als Jährling in Doncaster 65.000 Pfund kostete, ist ein erster Anwärter auf die großen Meilenrennen in diesem Jahr.