2013-04-21, Krefeld, 8. R. - Großer Ehrmann-Cup - Dr. Busch-Memorial
8 Großer Ehrmann-Cup - Dr. Busch-Memorial
- 21.04.2013, 17:30 - Krefeld
- Distanz: 1700m
- Boden: gut
- Blacktype
Gruppe III, 55.000 € (32.000, 11.000, 5.500, 3.000, 2.000, 1.500)
Für 3-jährige Pferde
QuotenSiegwette 42:10. - Platzwette 23, 28:10. - Zweierwette 223:10. - Dreierwette 1.386:10
Startnr./Platz | Pferd - Trainer/Jockey | Gewicht | Gewinn | Toto | Details |
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1 | Chopin (GER) 2010 Andreas Wöhler / Jo.: Andrasch Starke |
58,0 kg | 32.000 € | 42,0 | Details |
2 | Global Bang (GER) 2010 Mario Hofer / Jo.: Andrea Atzeni |
58,0 kg | 11.000 € | 48,0 | Details |
Pferd: db. H. v. Manduro - Goonda (Darshaan) Formen: 3-8-1-1 |
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3 | Ideal (GER) 2010 Ferdinand Leve / Jo.: Lennart Hammer-Hansen |
58,0 kg | 5.500 € | 114,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Areion - Intschu Tschuna (Lando) Formen: 1-10-6-3-6 |
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4 | Wake Forest (GER) 2010 Andreas Wöhler / Jo.: Eduardo Pedroza |
58,0 kg | 3.000 € | 26,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Sir Percy - Wurfspiel (Lomitas) Formen: 1-1 |
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5 | Limario (GER) 2010 Roland Dzubasz / Jo.: Alexander Pietsch |
58,0 kg | 2.000 € | 44,0 | Details |
6 | Anatol Artist (GER) 2010 Jens Hirschberger / Jo.: Adrie de Vries |
58,0 kg | 1.500 € | 74,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Doyen - Anna Spectra (Spectrum) Formen: 6-2-4-2-4 |
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7 | Maurice (GER) 2010 Sascha Smrczek / Jo.: Terence Hellier |
58,0 kg | 246,0 | Details | |
Pferd: b. H. v. Big Shuffle - Moyenne (Trans Island) Formen: 3-3-5-8-8-2 |
Bei den in den letzten Wochen an dieser Stelle veröffentlichten Deckplänen der großen deutschen Gestüte tauchte nicht einmal der Name Santiago (Highest Honor) auf. Der einstige klassische Sieger führt im Gestüt Graditz zu einer Decktaxe im Dumping-Bereich von €800 ein eher beschauliches Dasein. Ausweislich der Zuchtnachweise des Direktoriums hat er in seinen ersten drei Jahrgängen 31 lebende Nachkommen, im vergangenen Jahr hat er sieben Stuten gedeckt. Dass er Vater des aktuellen Derbyfavoriten ist, das ist mit überraschend schon etwas untertrieben beschrieben.
Chopin, der souveräne Sieger im Dr. Busch-Memorial, ist einer von acht lebenden Nachkommen im ersten Jahrgang von Santiago, mit Narrika hat nur eine Altersgefährtin die Bahn betreten, sie wurde beim bisher einzigen Start Letzte. Vier andere sind zumindest im Training. Eine echte Chance hat Santiago also kaum schon bekommen. Dabei war er zweifacher Gr. II-Sieger, neben dem Mehl-Mülhens-Rennen noch im Premio Ribot, ist ein Sohn des einstigen französischen Spitzenvererbers Highest Honor aus einer sehr soliden Mutterlinie. Was sicher fehlt, ist eine kopfstarke Stutenherde im Hintergrund.
Chopins Mutter Caucasienne stammt aus der Wildenstein-Zucht, sie war dreijährig in Frankreich platziert, ging dann bei Tattersalls für 14.000 gns. in den Stall von John Hills nach England. Dort gewann sie über 2600m auf Sand in Lingfield und über 2400m in Brighton. Im Sommer 2007 tauchte sie erneut im Ring von Tattersalls auf, für 26.000gns. ging es zurück nach Frankreich, in den Stall von Rodolphe Collet, für den sie jedoch nicht mehr an den Ablauf kam. Der dritte Auktionsbesuch innerhalb eines Jahres war im Dezember 2007 in Deauville fällig, dort kam sie bei Arqana für 26.000 € in jetzigen Besitz.
Ihr Erstling California (King's Best) steht für Hans Wirth bei Eric Danel, sie ist bei wenigen Starts in Frankreich zweimal ins Geld gelaufen. Die Welt läuft sie aber kaum ein, letzte Woche war sie in einem Handicap in Cholet über 2100m Achte. Allerdings ist sie auch durch eine in jungen Jahren erlittene Hüftverletzung gehandicapt.
Die anschließende Bedeckung von Santiago ist dann mehr einem Missverständnis geschuldet. Im zunächst von Steffen Bothendorf, dem Graditzer Gestütsleiter, erstellten Deckplan tauchte als Partner von Caucasienne zwar Santiago auf, doch stand noch eine Rücksprache mit Besitzer Hans Wirth aus. Zudem sollte auch die Geburt des ersten Fohlens abgewartet werden. Vor einer erneuten Diskussion über die Bedeckung war eine Graditzer Mitarbeiterin aber auf Grund der ursprünglichen Liste bereits zur Tat geschritten - Caucasienne war tragend von Santiago, was zunächst für Irritationen sorgte, die spätestens bei der Geburt eines sehr versprechenden Fohlens verflogen waren.
Nach Chopin kamen Hengste von Shirocco und erneut King's Best. Der zwei Jahre alte Chartbreaker (Shirocco) war vergangenes Jahr bei der BBAG-Jährlingsauktion, wurde jedoch für €24.000 zurückgekauft. Er steht ebenfalls bei Andreas Wöhler. Vor wenigen Wochen brachte die im Haras des Preaux ein Stutfohlen von Literato zur Welt, aktuell ist sie tragend von Kendargent.
Die nächste Mutter Carousel Girl (Gulch) war zweijährig Siegerin in Frankreich, sie hat zwei weitere Sieger auf der Bahn und ist Schwester von Beyond the Sun (Kingmambo), Mutter von drei Gr. I-Siegern in den USA, darunter Red Giant (Giant's Causeway), der u.a. die Clement L Hirsch Memorial Turf Championship (Gr. I) in Santa Anita gewonnen hat. Nach hinten heraus ist es eine erstklassige Familie mit vielen Spitzenpferden wie Bosra Sham, Hector Protector, Keos oder Trailblazer. Weitere Details sind im Pedigree der Woche zu lesen. Interessant ist, dass ein von Soldier of Fortune stammende Halbbruder von Caucasienne bei Arqana letzten Dezember, also nach Chopins Cantersieg in Frankfurt, als Fohlen für €12.000 an Panorama Bloodstock verkauft wurde. Er gehört Peter Brauer, steht aktuell im Haras du Logis und könnte ein interessantes Pinhooking-Objekt sein - wenn man sich denn zum Verkauf entschließt.
Der Handicapper hat Chopin nach dem Sieg im Dr. Busch-Memorial eine Marke von 98 kg zugeteilt - die höchste, die es , zumindest in jüngeren Jahren, zu dieser Jahreszeit je für einen Dreijährigen gegeben hat. Irian (Tertullian) und Amaron (Shamardal) bekamen nach ihren Frühjahrs-Erfolgen jeweils 96 kg. Die hohe Marke von Chopin liegt natürlich in seiner Überlegenheit begründet. Sucht man einen ähnlich souveränen Sieger in diesem Rennen, muss man in der Historie weit zurück schauen: Hitchcock (Waidmannsheil) gewann 1969 ebenfalls mit acht Längen, Dschingis Khan (Tamerlane) siegte 1964 gar mit Weile-Vorsprung. Damals gab es Ratings erst am Jahresende.
Spannend ist natürlich die Frage, wie es sich mit Chopins Stehvermögen verhält. Santiago war ein Top-Meiler, war auf Listenebene Zweiter über 2000m, doch so recht war diese Strecke nicht sein Ding. Immerhin ist er Bruder des Derby-Zweiten Sordino (Samum) und auch in der Familie sind einige Steher zu finden. Die Mutter von Chopin gewann immerhin über 2400m. So darf man beim Gestüt Graditz dem nächsten Start, zunächst vermutlich in München, mit einigen Erwartungen entgegen sehen.
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