2013-07-21, Hoppegarten, 5. R. - 123. Großer Preis von Berlin
5 123. Großer Preis von Berlin
- 21.07.2013, 16:35 - Hoppegarten
- Distanz: 2400m
- Boden: gut
- Blacktype
Gruppe I, 175.000 € (100.000, 40.000, 20.000, 10.000, 5.000)
Für 3-jährige und ältere Pferde
QuotenSiegwette 42:10. - Platzwette 21, 30:10. - Zweierwette 223:10. - Dreierwette 886:10
Startnr./Platz | Pferd - Trainer/Jockey | Gewicht | Gewinn | Toto | Details |
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1 | Nymphea (GER) 2009 Peter Schiergen / Jo.: Dennis Schiergen |
58,5 kg | 100.000 € | 42,0 | Details |
Pferd: F. St. v. Dylan Thomas - Neele (Peintre Celebre) Formen: 2-1-4-2-3-3-1 |
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2 | Temida (IRE) 2008 Miltcho G. Mintchev / Jo.: Filip Minarik |
58,5 kg | 40.000 € | 47,0 | Details |
Pferd: b. St. v. Oratorio - Interim Payment (Red Ransom) Formen: 1-1-2-1-6-2-4-3-9-1 |
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3 | Méandre (FR) 2008 Arslangirey Shavuev / Jo.: Mirco Demuro |
60,0 kg | 20.000 € | 38,0 | Details |
Pferd: Sch. H. v. Slickly - Penne (Sevres Rose) Formen: 12-1-1-2-4-6-2-1-1-1 |
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4 | Girolamo (GER) 2009 Peter Schiergen / Jo.: Andreas Suborics |
60,0 kg | 10.000 € | 41,0 | Details |
Pferd: F. H. v. Dai Jin - Golden Time (Surumu) Formen: 3-1-4-8-1-5-4-3-4-2 |
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5 | Donn Halling (IRE) 2008 Vaclav Luka jr. / Jo.: Petr Foret |
60,0 kg | 5.000 € | 108,0 | Details |
Pferd: b. W. v. Halling - Papering (Shaadi) Formen: 1-1-8-3-1-1-1-1-1 |
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6 | Nordvulkan (GER) 2010 Roland Dzubasz / Jo.: Jozef Bojko |
54,5 kg | 43,0 | Details | |
Pferd: schwb. H. v. Kallisto - Nur Bani (Artan) Formen: 3-8-1-5-1-3 |
Wie, so die nicht ganz unspannende Frage, wie wird die taktische Marschrichtung für Nymphea beim nächsten Start aussehen? Es ist kaum davon auszugehen, dass sie noch einmal so deutlich vor dem Feld marschieren wird wie in Hoppegarten, und, so nehmen wir an, derart extrem war es dann auch sicher nicht geplant. Rund zwanzig Längen Vorsprung hatte sie unterwegs, das war natürlich im Einlauf nicht zu halten, doch war es früh absehbar, dass es reichen würde.
Drei Faktoren waren entscheidend: Dennis Schiergen hatte es nicht übertrieben mit dem Tempo, er hatte es sich alles gut eingeteilt, das richtige Timing bewiesen. Zum anderen war es sicher ein unterdurchschnittlich besetztes Gr. I-Rennen. Zum dritten aber darf nicht vergessen werden, dass Nymphea auch ein richtig gutes Rennpferd ist. Ihre Klasse hat ihr in der Zielgeraden weiter geholfen, hat sie zum Sieg getragen.
Unter dem Strich ist sie ja noch nicht sehr häufig gelaufen und es ist gut möglich, dass sie auch im kommenden Jahr noch im Rennstall bleibt. Beim Debut gewann sie im letzten Jahr ein 2000-m-Rennen in Hoppegarten, war dann jeweils Dritte im Diana-Trial (Gr. II) und im BMW-Preis Düsseldorf (LR). Im Henkel-Preis der Diana (Gr. I) war sie sehr gute Zweite zu Salomina (Monsun), ihre bis dahin beste Leistung. Im Deutschen St. Leger (Gr. III) belegte sie als Favoritin Rang vier, vielleicht war die Distanz dort auch ein Tick zu weit für sie. Wegen der Quarantäne konnte sie 2012 dann nicht mehr an den Start kommen.
Beim Jahresdebut schaffte sie in Iffezheim im Preis der Hotellerie (LR) den längst fälligen ersten Black Type-Sieg. Ihr Jockey akzeptierte dort eine Tempomacherin, rangierte sich aber an zweiter Stelle ein und ging im Einlauf früh nach vorne. Bei ihrem nächsten Start in Haydock Park in den Pinnacle Stakes (Gr. III) ging sie dann gleich an die Spitze, eher aus der Not geboren, es wollte kein anderer gehen. Sie lief in England hervorragend, wurde erst kurz vor dem Ziel von Moment in Time (Tiger Hill) unter Druck gesetzt und knapp abgefangen. Diese war anschließend Zweite in den Lancashire Oaks (Gr. II), die Dritte Ambivalent (Authorized) gewann in Irland die Pretty Polly Stakes (Gr. I), die Vierte Souviens Toi (Dalakhani) war Zweite in einem Listenrennen. Das Rennen ist also deutlich aufgewertet worden.
Nymphea ist eine große, kapitale Stute, ein echter Blickfang. Sie muss offensiv geritten werden, muss galoppieren, ganz sicher nicht immer so extrem wie am Sonntag. Ihre Umgebung hat vorerst offen gelassen, wo sie demnächst antreten wird. Nennungen hat sie genug, auf Gruppe III-Ebene wird sie kaum noch antreten, eher im Großen Preis von Baden (Gr. I) oder im Preis von Europa (Gr. I). Doch auch im Ausland wird es genügend Startmöglichkeiten geben, obwohl sie stets ein Aufgewicht für den Gr. I-Sieg in Kauf nehmen muss.
Die Dylan Thomas-Tochter ist der Erstling ihrer Mutter, die zweijährig für Axel Kleinkorres erfolgreich war, dann Ende 2006 bei der damals noch existenten Auktion in München-Riem von Jürgen Imm erworben wurde. Dreijährig gewann sie in Baden-Baden über 2000m, war dann Zweite im Fährhofer Stutenpreis (Gr. III) in Hamburg. Nach Nymphea hat sie eine Rock of Gibraltar-Stute namens Nocturne gebracht, die gleichfalls von Peter Schiergen trainiert wird, gerade gewonnen hat. Ein Jährlingshengst stammt von Duke of Marmalade, ein Stutfohlen von High Chaparral und auch in diesem Jahr war mit Holy Roman Emperor ein Coolmore-Hengst ihr Partner. Neele ist eine rechte Schwester der ebenfalls im Dress des Stalles Nizza angetretenen Night of Magic (Peintre Celebre), die die Oaks D'Italia (Gr. II) gewonnen hat und Zweite im Deutschen St. Leger (Gr. III) war. Die nächste Mutter Night Teeny (Platini) ist eine Schwester der Preis der Diana (damals Gr. II)-Siegerin Night Petticoat (Petoski), selbst Mutter der klassischen Sieger Next Desert (Desert Style) und Next Gina (Perugino). Night Teeny steht inzwischen im Besitz des Newsells Park Studs. Ein von Medicean (Machiavellian) stammender Jährlingshengst von ihr kommt bei der Jährlingsauktion von Arqana in den Ring.
Für ihren Vater Dylan Thomas (Danehill), sechsfacher Gr. I-Sieger, 2007 im "Arc" und in den "King George" erfolgreich, ist es der bisher größte Treffer als Vererber. Ob er noch zur rechten Zeit kommt, bleibt abzuwarten. Drei weitere Gruppe-Sieger und mehrere Listensieger stehen in seinem Rekord, allmählich laufen seine Nachkommen besser, ganz frühreif sind sie halt nicht. Seine Decktaxe ist von 2008 (€50.000) bis 2013 (€10.000) stetig gesenkt worden. Zwei Hengste von ihm kommen bei der anstehenden BBAG-Jährlingsauktion in den Ring.
Für den Besitzer und Züchter Jürgen Imm war dieser Sonntag sicher die Krönung seiner langjährigen Aktivitäten im Vollblutsport. Der stets zurückhaltend auftretende Bankier aus Freiburg hatte zwar 2005 das Deutsche Derby (Gr. I) mit Nicaron (Acatenango) gewonnen, doch der stammte nicht aus der eigenen Zucht. Eine selbst gezogene Gr. I-Siegerin in 123. Großen Preis von Berlin in den Farben des Stalles Nizza - das ist dann schon etwas ganz Besonderes.
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