Rennstall Wöhler

Das Engagement von Ryan Moore für Coolmore erstreckt sich nicht nur auf die von Aidan O’Brien trainierten Pferde, David Wachman profitiert ebenfalls davon, dass der kompatibelste Jockey der Welt in diesem Jahr verstärkt die Pferde des irischen Unternehmens reitet. Am Sonntag schwang er sich erstmals in den Sattel von Legatissimo, die bislang ausschließlich Wayne Lordan geritten hatte. Zweijährig hatte sie beim zweiten Start in Galway gewonnen, war dann Zweite in einem Listenrennen auf dem Curragh geworden. In diesem Jahr startete sie mit Rang vier in den 1000 Guineas Trial Stakes (Gr. III) in Leopardstown, gewann dann ein über 1950 Meter führendes Listenrennen in Gowran Park, nur eine Woche vor den 1000 Guineas. Nicht unbedingt eine Gesamtform, mit der sie größere Aufmerksamkeit verdienen müsste, doch tat die Rittverpflichtung von Moore ein Übriges. Mit der Rückkehr auf die Meile hatte sie keinerlei Probleme, ihr Trainer traut ihr aber Stehvermögen zu, dagegen spricht ihre Abstammung in keinster Weise. Aus deutscher Sicht hat sie natürlich ein sehr interessantes Pedigree, stammt sie doch aus der Auenqueller Grimpola-Familie, die in England ihre eigene Erfolgsgeschichte geschrieben hat.

Ihre Mutter Yummy Mummy ist zweimal in einem Auktionsring gewesen. Als Fohlen ist sie für 46.000gns. zurückgekauft worden, sie war in Irland im Training, wo sie bei einer Handvoll Starts ein 2000-m-Rennen in Sligo gewinnen konnte. 2009 kam sie dann erneut bei Tattersalls in den Ring, tragend von Dalakhani. Das Newsells Park Stud bekam für 460.000gns. den Zuschlag. Heraus kam Another Cocktail (Dalakhani), verkauft für 85.000gns, Sieger in einem kleinen Rennen. Royal Battalion (Sea The Stars), der zweite Nachkomme, war schon etwas teurer, er kostete 575.000gns., doch Qatar Racing hatte keine Freude an ihm, er ist unverändert sieglos und inzwischen für andere Klientel über Hürden unterwegs. Auch Legatissimo, die erste Stute von Yummy Mummy, ging zur Auktion, Coolmore ersteigerte sie 2012 für 350.000gns. und brauchte es bisher nicht zu bereuen. Die Mutter hat eine Jährlingsstute von Redoute’s Choice und dieses Jahr ein Shamardal-Stutfohlen gebracht.

Begonnen hat die „englische“ Geschichte der Familie mit dem 1985 erfolgten Verkauf der 3x3 auf Birkhahn ingezogenen Grimpola (Windwurf) an Lord Howard de Walden – knapp zehn Jahre später kehrte sie wieder nach Deutschland zurück. Ihr Einfluss ist, wie das angehängte Pedigree der Woche zeigt, über die Jahrzehnte enorm, die Familie steht auch in Deutschland in voller Blüte. Noch zwei Tage vor Legatissimo gewann Grace and Favour (Montjeu), eine rechte Schwester von Fame and Glory in Chepstow.

Danehill Dancer, der Vater von Legatissimo, wurde vergangenes Jahr von Coolmore in Rente geschickt. Er war über Jahre ein hocherfolgreicher Vererber, 2009 Champion in England/Irland. 2012 kamen noch 58 Nachkommen von ihm zur Welt. Er vererbt auch Stehvermögen, ist Vater u.a. von Dancing Rain, Siegerin in den Epsom Oaks (Gr. I) und dem Henkel-Preis der Diana (Gr. I).