Rennstall Wöhler

Schneller ist keine: Lady Aurelia, die schon im letzten Sommer den europäische Rennsport in Erstaunen gesetzt hatte, kehrte mit einem beeindruckenden Erfolg auf die große Bühne zurück und nur einer dürfte mit Bedauern zugesehen haben: Frankie Dettori, eigentlich als Reiter vorgesehen, fällt durch eine Armverletzung doch länger aus, für ihn sprang John Velazquez ein, der ohnehin vor Ort war.

Sechs Starts hat Lady Aurelia bisher absolviert, vergangenes Jahr gewann sie nach den Queen Mary Stakes (Gr. II) in Royal Ascot noch den Prix Morny (Gr. I), bei ihrem dritten Platz in den Cheveley Park Stakes (Gr. I) war sie über den Berg. Ihr Trainer Wesley Ward, der gezeigt hat, dass man auch mit ungewöhnlichen, aus den USA kommenden Pferden, die europäische Szene aufmischen kann, hatte ihr vor Royal Ascot nur einen Vorbereitungsstart gegeben, im April in Keeneland. Jetzt soll es in den Nunthorpe Stakes (Gr. I) in York noch einmal in England an den Start gehen.

350.000 Dollar hat sie als Jährling in Keeneland gekostet, ihre Mutter D’Wildcat Speed (Forest Wildcat) hat 16 Rennen in Puerto Rico gewonnen, zwei andere Sieger hatte sie vor Lady Aurelia auf der Bahn, darunter einen listenplatziert gelaufenen Tiznow-Hengst. Ein Stutfohlen stammt von Munnings. Die nächste Mutter Velvet Panther (Pentaquod) konnte in Puerto Rico sogar 31 Rennen für sich entscheiden. Ein doch sehr exotisches Pedigree.

Ihr Vater, der Ende vorletzten Jahres eingegangene Scat Daddy, hat einen weiteren aufregenden Dreijährigen auf der Bahn, den von Aidan O’Brien trainierten Caravaggio, er läuft diesen Samstag im Commonwealth Cup (Gr. I). Es dürfte wohl eine einmalige Konstellation sein, dass ein amerikanischer Deckhengst in Europa derartige Akzente setzt.