Rennstall Wöhler

Es war ein hartes Stück Arbeit, das Frankie Dettori auf Cracksman verrichten musste, um den krassen Außenseiter Salouen auf Platz zwei zu verweisen. Ex-Champion Silvestre de Sousa hatte auf dem Fünfjährigen, der in seiner Karriere noch nie ein Black Type-Rennen gewonnen hatte, eine schnelle Fahrt vorgelegt, der bis weit in die Zielgerade hinein niemand folgen konnte. Erst auf den letzten Metern kam der hohe Favorit an dem Konkurrenten vorbei. Offensichtlich hatte sich Cracksman in der Startbox den Kopf gestoßen, sein Reiter meinte auch, dass sich das Pferd diesmal gar nicht wohl auf der Bahn gefühlt habe. Es reichte am Ende aber zum zweiten Sieg beim zweiten Start in dieser Saison, nach dem Prix d’Ispahan, jetzt geht es in der Distanz wieder zurück, in die Prince of Wales’s Stakes (Gr. I) nach Royal Ascot.

Cracksman hat jetzt beim neunten Start zum siebten Mal gewonnen. Niederlagen hatte er nur als Zweiter im Irish Derby (Gr. I) und Dritter im Epsom Derby (Gr. I) einstecken müssen. Über Winter ist er aber fraglos stärker und reifer geworden, „professioneller“ sagte sein Trainer. Und seinen Kampfgeist hat er, siehe Epsom, auch nicht verloren.

Der Frankel-Sohn ist aus dem ersten Jahrgang der bisher beste Nachkomme für diesen. Er ist jetzt Vater von 16 Gruppe-Siegern, auf Gr.-I-Ebene hat neben Cracksman in Japan Soul Stirring gewonnen. Die Decktaxe des Juddmonte-Hengstes betrug dieses Jahr 175.000gns.

Cracksman kommt auch mütterlicherseits aus guter Familie, die Mutter gewann ein Listenrennen in Frankreich. Der Gr. III-Sieger Fantastic Moon (Dalakhani), Sieger in den Solario Stakes (Gr. III), war vor Cracksman ihr bester Nachkomme. Ein dreijähriger Hengst von New Approach mit Namen Military Band ist für Godolphin im Training, 80.000gns. hatte er als Jährling bei Tattersalls gekostet, er ist dieses Jahr platziert gelaufen. Die übernächste Mutter ist die 1000 Guineas (Gr. I)-Siegerin On the House (Be My Guest). Zur entfernteren Verwandtschaft zählt auch der in denselben Farben wie Cracksman erfolgreiche Golden Horn, Sieger in vier Gr. I-Rennen, darunter waren der Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) und das Epsom Derby (Gr. I). Er ist inzwischen ein gefragter Deckhengst im Dalham Hall Stud. 

Vier Längen hinter dem Sieger kam Windstoß ins Ziel. Der vorjährige Derbysieger hatte zwar keine Chance auf mehr, doch konnte er sich bei seinem ersten Auslandsstart kaum besser verkaufen. Der weiche Boden hatte ihm natürlich auch in die Karten gespielt. Seinen nächsten Start dürfte er am 1. Juni absolvieren, entweder im pferdewetten.de-Grosser Hansa-Preis (Gr. II) oder im zeitgleich stattfindenden Gran Premio di Milano (Gr. I) in Italien. In Frage käme natürlich auch der Grand Prix de Saint-Cloud (Gr. I), auch wenn dieses gleichfalls am ersten Juli-Sonntag stattfindende Rennen wohl eher für den Trainingsgefährten Dschingis Secret (Soldier Hollow) in Frage kommt.