2018-09-23, Köln, 7. R. - 56. Preis von Europa
7 56. Preis von Europa
- 23.09.2018, 16:55 - Köln
- Distanz: 2400m
- Boden: weich
- Blacktype
Gruppe I, 155.000 € (100.000, 30.000, 15.000, 7.000, 3.000).
Für 3-jährige und ältere Pferde.
QuotenSiegwette 211:10. - Platzwette 43, 28:10. - Zweierwette 1.773:10. - Dreierwette 3.391:10. - Platz-Zwilling-Wette 119, 107, 27:10.
Startnr./Platz | Pferd - Trainer/Jockey | Gewicht | Gewinn | Toto | Details |
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1 | Khan (GER) 2014 Henk Grewe / Jo.: Clément Lecoeuvre |
60,0 kg | 100.000 € | 211,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Santiago - Kapitol (Winged Love) Notiz Seitenblender Formen: 7-5-5-9-6-5-3-2-3-12 |
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2 | Walsingham (GER) 2014 Peter Schiergen / Jo.: Andrasch Starke |
60,0 kg | 30.000 € | 69,0 | Details |
Pferd: b. W. v. Campanologist - Winterkönigin (Sternkönig) Formen: 1-5-3-2-4-5-2-1-6-3 |
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3 | Windstoß (GER) 2014 Markus Klug / Jo.: Adrie de Vries |
60,0 kg | 15.000 € | 32,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Shirocco - Wellenspiel (Sternkönig) Formen: 4-6-4-3-3-1-4-1-2-(-) |
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4 | Devastar (GER) 2012 Markus Klug / Jo.: Martin Seidl |
60,0 kg | 7.000 € | 157,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Areion - Deva (Platini) Formen: 5-3-1-8-1-1-7-11-2-2 |
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5 | Sweet Thomas (GER) 2012 Andreas Suborics / Jo.: Stephen Hellyn |
60,0 kg | 3.000 € | 102,0 | Details |
Pferd: b. W. v. Dylan Thomas - Sworn Pro (Protektor) Formen: 1-2-3-1-10-4-4-1-7-5 |
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6 | Veneto (GER) 2013 Andreas Suborics / Jo.: René Piechulek |
60,0 kg | 97,0 | Details | |
Pferd: b. H. v. New Approach - Venia Legendi (Zinaad) Formen: 5-1-1-4-1-8-1-1-10-1 |
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7 | Torcedor (IRE) 2012 Andreas Wöhler / Jo.: Jamie Spencer |
60,0 kg | 19,0 | Details | |
Pferd: b. W. v. Fastnet Rock - Magnolia Lane (Sadler's Wells) Notiz Seitenblender Formen: 2-3-1-16-2-2-5-1-1 |
Alles schon einmal vorgekommen. Wer geglaubt hatte, derartige Verhältnisse wie am Sonntag habe es beim Preis von Europa noch nie gegeben, der sollte sich diese Wochenschau aus dem Jahre 1966 anschauen:
Klick zum Video
https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/586770
Der Unterschied zu heute ist, dass damals nicht nur der Bundespräsident sondern zusätzlich der Außenminister vor Ort war. Und der Favorit Anilin konnte gewinnen, wenn auch nur durch ein damals ziemlich umstrittenes Zielfoto.
2018 war es anders: Ein souveräner Sieger und eine große Überraschung. Khan sorgte für die allerdings nur sechsthöchste Quote in der Geschichte des Rennens, Kamiros zahlte 1987 372:10 auf Sieg, Pawiment 1980, als 15 Pferde liefen und Otto Gervai für Charlie Seiffert ritt, sogar enorme 1216:10. Und in den 70er Jahren gewann in teilweise ebenso großen Feldern gleich in drei aufeinanderfolgenden Austragungen wenig gewettete Pferde: Prince Ippi (229:10), Acacio d’Aguilar (496:10) und Days at Sea (304:10). 1965 übrigens, dem Jahr vor unserem Wochenschaubericht, hatte ebenfalls Anilin gewonnen, für 10:10.
Das waren Jahre, in denen halb Europa in dem Rennen mit dem gleichnamigen Namen antrat. Diesen September hat der Kölner Rennverein sein wichtigstes Ereignis nur sehr mühsam zusammenstricken können, immerhin waren es dann noch sieben, die sich zum Flaggenstart einfanden. Was im Übrigen Khans Jockey Clement Lecoeuvre schon etwa überraschte, denn von den natürlich auf Deutsch erfolgten Anweisungen von Starter Ralf Steinmetz hatte er keinen Ton verstanden. Was am Ende auch unwichtig war, er brachte seinen ersten Gruppe-Sieg überhaupt souverän nach Hause.
Der Boden war, natürlich, der Schlüssel zum Erfolg. Trainer Henk Grewe hatte eigentlich das St. Leger eine Woche vorher präferiert, da war der Boden ziemlich abgetrocknet, Khan hätte wohl keine Chance gehabt.
So kam er zu seinem erst zweiten Erfolg, seine Maidenschaft hatte er im Mai 2017 in Straßburg abgelegt, hatte sich dann mehrfach vergeblich in besserer und auch nicht so starker Gesellschaft versucht, seine bislang beste Leistung war der dritte Platz im Deutschen St. Leger (Gr. III) des Vorjahres. In diese Saison ging er mit einem Rating von 95,5kg, die er sich durch den fünften Platz im Großen Preis von Bayern (Gr. I) verdient hatte. So ganz aufregend war es nicht, was er bislang 2018 geboten hatte, was natürlich an den Bodenverhältnissen lag, 91,5kg war sein Rating vor dem Preis von Europa, jetzt ging es auf 98kg hoch. Das Canadian International (Gr. I) wäre ein Thema für ihn, für ihn möglicherweise bessere Bedingungen könnte er in München am 1. November antreffen, eine Nennung hat er für den Großen Preis von Bayern.
Khan hat eine interessante Auktionsgeschichte hinter sich. Bei der BBAG-Jährlingsauktion 2015 hatten ihn die irischen Brown Island Stables von John Collins für 40.000 Euro aus der Zucht des Gestüts Karlshofs gekauft. Die Pinhooker boten ihn, der unverändert Kiriakos hieß, im Frühjahr darauf in Deauville bei der Breeze Up-Auktion wieder an, Holger Faust erwarb ihn zurück, für 37.000 Euro, es ging für Darius Racing zu Henk Grewe und mit Khan gab es auch noch einen neuen Namen.
Dem Vater Santiago (Highest Honor) haben wir ein eigenes Kapitel gewidmet, das mütterliche Pedigree ist nachfolgen ausführlich dargestellt. Khan ist das vorletzte Fohlen seiner Mutter, das letzte war Karma Aura (Samum), die das Gestüt Brümmerhof 2016 für 64.000 Euro in Baden-Baden gekauft hat, bei drei Starts war sie bislang zweimal Zweite. Mehrere von Kapitols Töchtern sind in der Zucht, in Karlshof ist noch Kolosseum, Siegermutter, Mutter eines Stutfohlens von Outstrip, dieses Jahr von Lord of England gedeckt. Ebenfalls im Gestüt Karlshof, allerdings im Besitz der Anahita Stables, steht die Listensiegerin Kashmar (Samum), sie wurde erstmals in diesem Jahr gedeckt, von Isfahan. Einige Schwestern sind im Ausland, so die sechs Jahre alte Keeping Quiet (Samum), die im Sommer bei Arqana vom Haras du Saz tragend von Pedro the Great für 43.000 Euro an die Agentur BHB verkauft wurde. Die Familie ist als unverändert lebendig und aktiv, man wird noch Einiges von ihr hören.
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