2020-07-12, Hamburg, 9. R. - IDEE 151. Deutsches Derby
9 IDEE 151. Deutsches Derby
- 12.07.2020, 16:07 - Hamburg
- Distanz: 2400m
- Boden: gut, stellenweise weich
- Blacktype
Gruppe I, 650.000 € (390.000, 130.000, 78.000, 39.000, 13.000).
Für 3-jährige Hengste und Stuten, die in einem anerkannten Gestütbuch für Vollblut registriert sind.
QuotenSiegwette 14,7:1. - Platzwette 4,8; 6,2; 4,7:1. - Zweierwette 219,4:1. - Dreierwette 2.763,0:1.18,7; 18,7; 18,7; 18,7; 18,7; 18,7:1.
Startnr./Platz | Pferd - Trainer/Jockey | Gewicht | Gewinn | Toto | Details |
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1 | In Swoop (IRE) 2017 Francis-Henri Graffard / Jo.: Ronan Thomas |
58,0 kg | 390.000 € | 14,7 | Details |
Pferd: b. H. v. Adlerflug - Iota (Tiger Hill) Formen: 3-1 |
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2 | Torquator Tasso (GER) 2017 Marcel Weiß / Jo.: Jack Mitchell |
58,0 kg | 130.000 € | 23,2 | Details |
Pferd: F. H. v. Adlerflug - Tijuana (Toylsome) Formen: 1-4 |
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3 | Kaspar (GER) 2017 Markus Klug / Jo.: Maxim Pecheur |
58,0 kg | 78.000 € | 31,4 | Details |
Pferd: F. H. v. Pivotal - Kastila (Sternkönig) Formen: 5-1-4-4 |
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4 | Notre Ruler (GER) 2017 Peter Schiergen / Jo.: Lukas Delozier |
58,0 kg | 39.000 € | 33,8 | Details |
Pferd: b. H. v. Ruler Of The World - Nordtänzerin (Danehill Dancer) Notiz Scheuklappen Formen: 2-1-2 |
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5 | Wonderful Moon (GER) 2017 Henk Grewe / Jo.: Andrasch Starke |
58,0 kg | 13.000 € | 3,0 | Details |
Pferd: F. H. v. Sea The Moon - Wonderful Filly (Lomitas) Formen: 1-1-1-2-1-3 |
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6 | Dicaprio (GER) 2017 Henk Grewe / Jo.: Clément Lecoeuvre |
58,0 kg | 7,2 | Details | |
Pferd: F. H. v. Adlerflug - Donna Lavinia (Acatenango) Formen: 1-1 |
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7 | Adrian (GER) 2017 Henk Grewe / Jo.: Anthony Crastus |
58,0 kg | 15,4 | Details | |
Pferd: Fsch. H. v. Reliable Man - Anna Desta (Desert Style) Formen: 1-2-1-2-3 |
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8 | Only the Brave (FR) 2017 Henk Grewe / Jo.: René Piechulek |
58,0 kg | 31,0 | Details | |
Pferd: b. H. v. Iffraaj - Crystals Sky (Hernando) Formen: 1-3-1 |
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9 | Soul Train (FR) 2017 Andreas Wöhler / Jo.: Bauyrzhan Murzabayev |
58,0 kg | 10,5 | Details | |
Pferd: b. W. v. Manduro - Indochine (Special Nash) Formen: 1-5-1-2-2 |
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10 | Prince Oliver (FR) 2017 Michael Figge / Jo.: Robert Havlin |
58,0 kg | 172,4 | Details | |
Pferd: b. W. v. Penny's Picnic - Comnena (Tiger Hill) Formen: 5-7-8-1-7 |
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11 | Anatello (GB) 2017 Michael Figge / Jo.: Sibylle Vogt |
58,0 kg | 149,2 | Details | |
Pferd: F. H. v. Intello - Anapola (Polish Precedent) Formen: 9-6-1-3-4 |
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12 | Furioso (GER) 2017 Jutta Mayer / Jo.: Martin Seidl |
58,0 kg | 175,8 | Details | |
13 | Brian Boru (GER) 2017 Pavel Vovcenko / Jo.: Fabian Xaver Weißmeier |
58,0 kg | 199,6 | Details | |
Pferd: b. H. v. Masterstroke - Best Tune (King's Best) Formen: 4-2-3-3 |
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14 | Kellahen (GER) 2017 Sarka Schütz / Jo.: Andre Best |
58,0 kg | 6,7 | Details | |
Pferd: b. W. v. Wiesenpfad - Kurfürstin (Tannenkönig) Formen: 1-1-1-1-7-6-4 |
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15 | Frohsim (FR) 2017 Christophe Ferland / Jo.: Adrie de Vries |
58,0 kg | 14,2 | Details | |
Pferd: b. H. v. Dabirsim - Tristane (Teofilo) Formen: 2-3-1-1-4-1 |
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16 | Near Poet (GER) 2017 Waldemar Hickst / Jo.: Michael Cadeddu |
58,0 kg | 88,9 | Details | |
Pferd: b. W. v. Poet's Voice - Near Galante (Galileo) Formen: 9-4-3-1-4 |
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17 | Toscano (FR) 2017 Jean-Pierre Carvalho / Jo.: Alexander Pietsch |
58,0 kg | 130,1 | Details | |
Pferd: b. W. v. Youmzain - Tesia (Lord of England) Notiz Scheuklappen Formen: 3-5-7-2-2 |
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18 | Palm Springs (GB) 2017 Hans Albert Blume / Jo.: Jozef Bojko |
58,0 kg | 10,9 | Details | |
Pferd: b. W. v. Maxios - Panatella (Medicean) Formen: 5-4-1 |
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99 | Grocer Jack (GER) 2017 Waldemar Hickst / Jo.: Marco Casamento |
58,0 kg | 12,3 | Details | |
Pferd: b. H. v. Oasis Dream - Good Donna (Doyen) Notiz Scheuklappen Formen: 2-2-1-2-4 |
Seitdem im Jahre 1993 das Deutsche Derby auch für im Ausland trainierte Pferde geöffnet wurde, war es eigentlich nie im Fokus der französischen Ställe. Die Engländer und Iren, die liefen gelegentlich, einmal gab es sogar einen Sieg, durch Buzzword (Pivotal) im Jahre 2010, er war damals nachgenannt worden. Wenn überhaupt einmal ein Gast aus Frankreich antrat, dann hatte er meist einen deutschen Bezug, wie etwa der von Henri-Alex Pantall trainierte Tres Blue (Anabaa Blue), der 2013 hinter Lucky Speed (Silvano) Zweiter wurde, er hatte mit Horst Rapp einen deutschen Besitzer. Ob In Swoop überhaupt für das Derby eine Nennung bekommen hätte, wäre er von Beginn seiner Rennkarriere in Frankreich gewesen, weiß niemand. Als jedoch im vergangenen September der Nennungsschluss für die 151. Auflage des Klassikers in Hamburg anstand, logierte In Swoop noch auf der privaten Trainingsanlage des Gestüts Schlenderhan in Bergheim, die Derby-Nennung tätigte Jean-Pierre Carvalho. Wenige Monate später war die Konstellation Schlenderhan/Carvalho/Bergheim Geschichte, die Anlage ist inzwischen verkauft, die Rennpferde in alle Winde verstreut.
In Swoop sollte eigentlich mit anderen Schlenderhanern auch zu Trainer Carlos Laffon-Parias nach Chantilly gehen, doch gab es dort offensichtlich Platzprobleme. Francis-Henri Graffard wurde der Trainer des Vertrauens, dort stehen auch Pferde für Görlsdorf und Ebbesloh sowie ein Quintett für Corinna Baronin von Ullmann. Neben In Swoop sind es der bei zwei Starts dieses Jahr bereits erfolgreiche drei Jahre alte Wallach Will Power (Ruler of the World) sowie drei Zweijährige, Aguirre (Camelot), Martial Eagle (Adlerflug) und Wheelie (Australia).
In Swoop startete am 15. Mai seine Karriere in Lyon-Parilly, wo er auf sehr weichem Geläuf über 2200 Meter unter Pierre Charles Boudot zum Zuge kam. Er wäre sicher schon früher gelaufen, doch war das wegen der Schließung des Rennbetriebs nicht möglich, vielen seiner Altersgefährten ging es ähnlich. Dass im Derby am Ende zwei Hengste das Rennen unter sich ausmachten, die zuvor nur jeweils zweimal gelaufen waren, ist typisch für diese Saison. Graffard hatte denn auch im Vorfeld den Mangel an Wettkampferfahrung als nicht unbedingt förderlich für eine gute Leistunf von In Swoop angesehen. Denn er war nach seinem Einstandsieg nur noch einmal gelaufen, im Prix Greffulhe (Gr. II), der von Paris nach Lyon verlegt worden war. Hinter Gold Trip (Outstrip), danach im Prix du Jockey Club (Gr. I) Elfter, und Influx (Golden Horn), der seitdem nicht mehr am Start war, belegte er Platz drei, lief gegen erfahrenere Konkurrenz aber noch sehr grün.
Sein Trainer meldete ihn dann für den Prix du Lys (Gr. III), der an diesem Dienstag mit gerade einmal vier Startern über 2400 Meter in ParisLongchamp gelaufen wurde. Die Siegbörse dort betrug 28.000 Euro, nicht einmal ein Zehntel von dem, was es in Hamburg zu gewinnen gab. Und so entschloss sich Graffard, wie er sagte auch wegen des Geldes, ins Deutsche Derby zu gehen, in Schlenderhan hätte man vielleicht sogar eher den „Lys“ präferiert. Länger war es auch unklar, wer In Swoop reiten würde, Graffard fragte nach einem deutschen Jockey, eine Spitzenkraft war nicht verfügbar, so dass der 42 Jahre alte Ronan Thomas, im letzten Jahr für Graffard mit The Revenant (Dubawi) in der Badener Meile (Gr. II) erfolgreich, zum ersten Gruppe I-Sieg seiner Karriere kam.
Als „großes Baby“ bezeichnete der Reiter In Swoop, was sich vor und nach dem Rennen deutlich zeigte, Thomas musste bei den Siegesbekundungen kurz sogar ins Gras, ohne Folgen jedoch. Es ist nicht unmöglich, dass jetzt auf den Grand Prix de Paris (Gr. I) gezielt wird, der am 13. September gelaufen wird – der Prix Niel (Gr. II) fällt dieses Jahr aus. Graffard nannte auch den Großen Preis von Baden (Gr. I), doch dafür ist der Hengst nicht gemeldet. Eine Nennung für den Prix de l’Arc de Triomphe hat In Swoop auch bekommen. Er war in Hamburg schon im Führring eine echte Erscheinung, hat mit Sicherheit noch Potenzial nach oben.
Er hat ein echtes Hamburg-Pedigree, hat doch sein Vater Adlerflug (In The Wings) das Derby 2007 gewonnen, die Mutter Iota (Tiger Hill) dort 2005 den Preis der Diana (Gr. I), der zweimal in Horn ausgetragen wurde, zudem noch 2004, als mit Amarette (Monsun) ebenfalls eine Schlenderhanerin erfolgreich war. Iota, die von Peter Schiergen trainiert wurde, war nur fünfmal am Start. Sie gewann beim Debüt in Krefeld, siegte dann im Schwarzgold-Rennen (Gr. III) und unter Terry Hellier in der „Diana“. Zweimal startete sie noch im Ausland, sie war Fünfte in Yorkshire Oaks (Gr. I) und Achte in den E P Taylor Stakes (Gr. I) im kanadischen Woodbine.
Sie blieb dann in Nordamerika, wurde von Giant’s Causeway gedeckt, heraus kam Iojo, Mutter der listenplatziert gelaufenen Ison (Wiener Walzer) und In Memory (Reliable Man). Es folgten u.a. die in der Zucht des Gestüts Hachtsee aktive Siegerin Ituila (Tertullian), die nach Neuseeland verkaufte, dort auf Gr. III-Ebene erfolgreiche Igraine (Galileo), und natürlich Ito (Adlerflug), ein ganz anderer Typ als In Swoop. Ito gewann den Großen Preis von Bayern (Gr. I), den Gerling-Preis (Gr. II) und den Großen Preis der Badischen Unternehmen (Gr. II), war zudem mehrfach gut platziert, er steht als Deckhengst im Gestüt Erftmühle. Dass drei Iota-Töchter inzwischen in Neuseeland stehen, ist in einem Extratext nachzulesen. Eine zwei Jahre alte Stute heißt Iffy (Australia), sie steht ebenfalls in Frankreich, bei Gavin Hernon. danach wurde Iota zweimal nicht tragend von Adlerflug. Dieses Jahr ist sie zu Highland Reel nach Coolmore gereist. Die Familie, die im Pedigree der Woche ausführlich aufgezeigt ist, könnte noch Verstärkung in der Schlenderhaner Herde gebrauchen. Neben Iota steht dort aktuell nur die nicht gelaufene Iberian Sundance (Wiener Walzer), eine Schwester des mehrfachen Gr.-Siegers Irian (Tertullian). Sie hat als Erstling eine Jährlingsstute von Guiliani gebracht.
Es handelt sich bei dem 19. Schlenderhaner Derbysieger um eine alte Linie, die Familie der Yonne (Indus), die aus der Zucht von Francois Dupré stammt, 1940 tragend von Chateau Bouscaut eingeführt wurde, heraus kam Yngola. Nah dran an einem Derbysieg war Schlenderhan mit dieser Linie 2013, als Ivanhowe (Soldier Hollow), der im unten angeführten Pedigree gar nicht auftaucht, weil er einen anderen Zweig vertritt, als heißer Favorit nur Achter wurde. Ganz anders sah es im Preis der Diana aus, hier waren neben Iota mit der erwähnten Yngola (Chateau Bouscaut) 1944, Jana (Magnat) 1952, Indira (Birkhahn) 1965 und Idrissa (Tamerlane) 1975 noch vier andere Nachfahren der Yonne erfolgreich. Jana war wie Yngola ihre Tochter.
Ein großes Derby war es natürlich für den Schlenderhaner Deckhengst Adlerflug, denn mit Torquator Tasso stellte er auch den Zweitplatzierten. Die jetzt Dreijährigen repräsentieren den ersten „Schlenderhaner“ Jahrgang des Hengstes, er umfasst 36 Köpfe, bisher haben fünf „Black Type“. Dieses Double dürfte seiner Vererberkarriere noch einmal einen Schub geben. Torquator Tasso, gezogen von Paul Vandeberg aus dem niederländischen Mechelen, vertritt gleichfalls eine Schlenderhaner Linie. Die Mutter Tijuana ist Schwester der Diana-Trial (Gr. II)-Siegerin Tusked Wings (Adlerflug), des mehrfachen Listensiegers Tahini (Medicean) und des Prix Maurice de Nieuil (Gr. II)-Dritten Titurel (Dr. Fong). Die nächste Mutter ist Schwester des Gr.-Siegers und Champion-Deckhengstes Tertullian (Miswaki) aus der Galileo-Familie. Ein koompletter Triumph also für Schwarzblaurot.
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