Rennstall Wöhler

„Nächstes Jahr wird sein Jahr werden“, tat Trainer Aidan O’Brien von seiner Basis in Irland aus nach dem Sieg von Mogul in Hong Kong kund. Wobei anzumerken ist, dass der Hengst in dieser Saison immerhin den Grand Prix de Paris (Gr. I) und jetzt die „Vase“ in Hong Kong gewinnen konnte, es also ein durchaus gutes Jahr für den Dreijährigen war. Zweijährig hatte er zwei Rennen gewonnen, darunter die Juvenile Stakes (Gr. II) über die Meile in Leopardstown, war auch Vierter in den Vertem Futurity Trophy Stakes (Gr. I) geworden, die allerdings auf der Polytrackbahn in Newcastle gelaufen wurden.

In den Wettmärkten für das Epsom Derby (Gr. I) stand er im Winter sehr lange vorne, doch so ganz konnte der einstige 3,4 Millionen gns.-Jährling die Erwartungen dieses Jahr zunächst nicht erfüllen. Er war Vierter in den King Edward VII Stakes (Gr. II), im Epsom Derby (Gr. I) belegte er Rang sechs. In Goodwood meldete er sich dann mit einem Sieg in den Gordon Stakes (Gr. III) über 2400 Meter zurück, der dritte Platz in den Great Voltigeur Stakes (Gr. II) in York war danach schon wieder eine kleine Enttäuschung. In Longchamp gewann er danach leicht gegen In Swoop (Adlerflug). Ein weiteres Aufeinandertreffen mit dem Schlenderhaner im „Arc“ verhinderte dann ein Futtermittel-Problem bei seinem Trainer – er musste kurzfristig alle Pferde zurückziehen. Mogul wurde dann in die USA verladen, wo er im Breeders‘ Cup Turf (Gr. I) drei Längen hinter der Siegerin Tarnawa (Shamardal) war. Und wie so oft folgte nach einer etwas schwächeren Vorstellung wieder eine gute Leistung: In Hong Kong ließ er dem Favoriten Exultant (Teofilo) keine Chance, doch war das Rennen in der Breite auch sicher nicht ganz so stark besetzt. In Australien könnte man Mogul demnächst am Start sehen, seine Umgebung nannte die Queen Eliizabeth II Stakes (Gr. I) am 10. April in Randwick/Australien über 2000 Meter als möglichen Auftakt in die Saison 2021. 

Der Galileo-Sohn Mogul ist ein rechter Bruder zu drei Gr.-Siegern: Japan, vergangenes Jahr auch Sieger im Grand Prix de Paris (Gr. I) und im Juddmonte International (Gr. I), Secret Gesture hat die Middleton Stakes (Gr. II) gewonnen, dazu zwei Listenrennen, war aber auch mehrfach prominent platziert, so als Zweite in den Investec Oaks (Gr. I) und im Henkel Preis der Diana (Gr. I). Der rechte Bruder Sir Isaac Newton war Sieger in den International Stakes (Gr. III), landete dann aber ziemlich unrühmlich im Hindernissport in Australien. Dort war auch Maurus (Medicean), ein weiterer Bruder von Japan, auf Listenebene erfolgreich. Eine andere Schwester hat gewonnen. Die Mutter Shastye (Danehill), listenplatziert in Pontefract gelaufen, ist somit schon das Kronjuwel in der Herde des Newsells Park Studs, ihre Nachkommen spülen richtig Geld in die Kasse. Ihre von Galileo stammende Jährlingsstute erwarb MV Magnier, wer sonst, bei Tattersalls vor einigen Wochen für 3,4 Millionen gns. Newsells Park hatte Shastye 2005 tragend von Pivotal für 625.000gns. gekauft. Zwischen 2009 und 2020 wurden bei Tattersalls sieben Jährlinge für insgesamt 14,1 Millionen gns. (ca. €15,7 Millionen) von Newsells Park verkauft, vier an Coolmore und Partner. 3,6 Millionen gns. kostete Sir Isaac Newton, Mogul war für 3,4 Millionen gns. ja auch nicht unbedingt ein Schnäppchen.

Shastye ist eine Schwester der Gr. I-Sieger Sagamix (Linamix) und Sagacity (Highest Honor), ebenso als Deckhengst aufgestellt wie der Gr. I-Sieger Sageburg (Johannesburg), Sohn einer Schwester von Shastye. Alles Weitere ist dem nachfolgenden Pedigree zu entnehmen.