Rennstall Wöhler

Es war auf dem Papier ein eher offener Dubai World Cup ohne klaren Favoriten, doch am Ende setzte sich dann doch mit Mystic Guide der Favorit durch. Es war ein eher rarer Sieg in Dubai aus der amerikanischen Dependance von Godolphin, sein Trainer Mike Stidham stellte seinen ersten Start außerhalb der USA . Mit erst acht Starts ist der enorm verbesserte Vierjährige relativ wenig geprüft, zwei Gr.-Rennen hatte er zuvor gewonnen, die Jim Dandy Stakes (Gr. II) im September 2020 sowie vier Wochen vor dem World Cup das Razorback Handicap (Gr. III) in Oaklawn Park. Seine klare Favoritenposition war wohl in erster Linie dem Mangel an Alternativen geschuldet, denn im Vergleich zu manchem Vorgänger war es wohl ein eher unterdurchschnittlich besetztes Rennen. Eigentlich konnte mit dem Drittplatzierten Magny Cours (Medaglia d’Oro) nur ein Teilnehmer Europa zugerechnet werden, der Fabre-Schützling, der noch nie ein Gr.-Rennen gewinnen konnte, allerdings verletzungsbedingt auch erst wenig gelaufen ist.

Mystic Guide stammt aus der eigenen Zucht von Godolphin. Sein Vater Ghostzapper (Awesome Agaon), inzwischen 21 Jahre  alt, steht zu einer Decktaxe von 85.000 Dollar auf Hill ‚n‘ Dale in Kentucky. Er war ein hochklassiges Rennpferd, gewann für die Stronach Stables u.a. den Breeders‘ Cup Classic (Gr. I) und ist auch als Vererber ein voller Erfolg. 2006 startete er auf Adena Springs, dem Gestüt von Frank Stronach, zu einem Tarif von 200.000 Dollar. Nachdem zunächst die Erfolge seiner Nachkommen ausblieben, rauschte dieser auf 20.000 Dollar herunter, doch änderte sich das bald wieder.

Das weiter unten abgebildete Pedigree zeigt eine Reihe von europäischen Elementen. Die Mutter Music Note war mit fünf Gr. I-Siegen ein hochklassiges Rennpferd, sie wurde in den USA trainiert, wobei Saeed Bin Suroor damals von seiner amerikanischen Basis her als Trainer zeichnete.

Als Zuchtstute war sie bis zu Mystic Guide allerdings eine Enttäuschung. Auch ihre Schwester Musical Chimes (In Excess), Gr. I-Siegerin auf zwei Kontinenten, konnte in der Zucht bisher nicht brillieren. Das weitere Pedigree haben wir wegen der Länge abgekürzt, mit Thunder Snow (Helmet) taucht weiter hinten ein gleich zweifacher Dubai World Cup (Gr. I)-Sieger auf, er steht als Deckhengst für Darley in Japan. Die dritte Mutter It’s in the Air (Mr Prospector) hatte Darley tragend von Seattle Slew in Keeneland für 4,6 Millionen Dollar gekauft. Heraus kam die Criterium de Maisons-Laffitte (Gr. II)-Siegerin Bitooh. Music Note hat am Samstag, einige Stunden vor dem Sieg von Mystic Guide, ein Hengstfohlen von Medaglia d’Oro gebracht.