Rennstall Wöhler

Die Eclipse Stakes waren nicht unbedingt auf dem Fahrplan für Vadeni gewesen, denn nach dem Sieg im Prix du Jockey Club (Gr. I) hatte Trainer Jean-Claude Rouget eigentlich andere Rennen für den Dreijährigen im Auge gehabt. Er entschied sich aber dann, den Aga Khan-Hengst in der Gruppe I-Prüfung in Sandown nachzunennen, eine im Nachhinein natürlich glänzende Entscheidung. Es war in einem hochkarätigen Feld eine nicht allzu schnelle Fahrt und am Ende ein starker Ritt von Christophe Soumillon. Dieser bekam allerdings eine zwölftägige Sperre aufgebrummt, da er bei seiner Jubelaktion nach dem Ziel zwei Konkurrenten gefährlich in die Quere kam.

Zweijährig war er beim Debüt in Marseille-Borély erfolgreich gewesen, hatte dann ein Listenrennen in Deauville gewonnen. Im Prix de Conde (Gr. III) in Chantilly hatte er bei seinem dritten und letzten Start zweijährig als heißer Favorit Rang drei belegt. In diesem Jahr siegte er nach einem eher blassen Debüt im Prix de Guiche (Gr. III) und dann in großem Stil im Prix du Jockey Club (Gr. I).

Vadeni war vor einigen Wochen im Prix de Guiche der längst erwartete erste Gruppe-Sieger für seinen Vater Churchill (Galileo). Der zweifache 2000 Guineas (Gr. I)-Sieger hatte bis dahin nur Listensieger auf der Bahn, was in dem auf Frühreife getrimmten Rennsport bei einem Hengst, der zweijährig mit den Dewhurst Stakes (Gr. I) und den National Stakes (Gr. I) zwei Gr. I-Rennen gewinnen konnte, schon Stirnrunzeln auslöste. Seine Decktaxe war denn auch etwas heruntergesetzt worden, auf in diesem Jahr 25.000 Euro. Mit dem Paschberger Queroyal hat er aber inzwischen noch einen zweiten Gr.-Sieger gestellt. Dieser zeigte im Derby, dass er wohl nicht der ganz große Steher ist und auch Vadeni wird von seinem Trainer eher als 2000-Meter-Pferd angesehen. Deshalb könnte der „Arc“ vielleicht nicht unbedingt zu einem Thema werden.

Die Mutter Vaderana ist eine Monsun-Tochter, was aus deutscher Sicht natürlich bemerkenswert ist. Er war im „Jockey Club“ der 16. Gr. I-Sieger aus einer Stute des Hengstes. Sie war dreijährig Siegerin, sie hat noch vier andere Sieger auf der Bahn, darunter die listenplatziert gelaufenen Vadsena (Makfi) und Vadiyann (Footstepsinthesand). Ein zweijähriger Hengst hat Camelot als Vater. Vaderana ist Schwester der Gr.-Sieger Vadamar (Dalakhani) und The Pentagon (Galileo) aus der Prix Saint-Alary (Gr. I)-Siegerin Vadawina (Unfuwain). Diese war 2005 in dem Paket, das der Aga Khan aus dem Bestand von Jean-Luc Lagardere gekauft hatte, 222 Pferde waren es insgesamt, 74 standen im Training.